Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Dem Richterspruch geht eine längere Geschichte voraus. Das Landesbergamt Clausthal-Zellerfeld hatte der Salinas entgegen geltendem Bergrecht verweigert, auf dem Firmengelände Salz zu fördern. Angeblich würden durch den Abbau die Erkundungsarbeiten für das geplante Atommüll-Endlager gefährdet.

Der Salzstock Gorleben wird nach Bergrecht erkundet. Erkundung gilt als Forschung, darum ist dafür keine atomrechtliche Genehmigung erforderlich. Die Erkundung nach Bergrecht bietet außerdem den Vorteil, dass sie weitgehend öffentlicher Beteiligung entzogen ist. Sie hat aber auch Nachteile: Nach Bergrecht gilt Abbau vor Forschung.

Ein Teil des Geländes gehört dem Atommüll-Gegner Graf Andreas von Bernstorff, der seit Jahren für sein Recht auf Salzabbau kämpft. Sollte Gorleben tatsächlich wider besseres Wissen als Endlager-Standort festgelegt werden, so droht Bernstorff die Enteignung. 63.000 Quadratmeter seines Grund und Bodens auf dem Salzstock hat er an die Salinas Salzgut GmbH verpachtet. Die streitet seit ihrer Gründung 1996 ebenfalls dafür, ihre Rechte wahrnehmen und das Salz abbauen zu dürfen.

Derzeit handelt die Firma noch mit Fremdsalz aus Luisenhall bei Göttingen. Ihr Grundkapital stammt aus dem Verkauf von Gesellschaftsanteilen. Auch Greenpeace hat einige Solidaritäts-Anteile erworben und freut sich über den Erfolg vor Gericht in zweiter Instanz. Greenpeace-Atomexpertin Susanne Ochse sieht darin einen Schritt vorwärts auf dem Weg, die Salzrechte gegen den Atommüll zu verteidigen.

Doch nicht nur das Landesbergamt Clausthal-Zellerfeld muss sich bewegen. Die 25 Jahre alte Fehlentscheidung für den unsicheren Standort Gorleben muss endlich korrigiert werden, sagt Ochse. Rot-Grün muss die Pläne für Gorleben aufgeben und so den Weg für den Salzabbau durch Salinas freimachen.  (sit)

Hintergrundinformationen über das geplante Atommüll-Endlager finden Sie unter unseren Atom-Publikationen: Endlager Gorleben - eine Fata Morgana

Mehr über den Kampf "Natursalz gegen Atommüll" erfahren Sie auf der Salinas-Website: www.salinas.de

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren