Jetzt spenden
Anti-Atom-Protest in Helsinki 06/30/2010
Satu Pitkänen / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Angesichts der Probleme beim derzeitigen Neubau des Atomkraftwerkes Olkiluoto 3 ist die Entscheidung schlichtweg absurd, sagt Greenpeace Atomexperte und Kernphysiker Heinz Smital. Die Kosten des Neubaus haben sich verdoppelt, die Fertigstellung verzögert sich um mindestens vier Jahre. Entscheidende Sicherheitsfragen sind bisher nicht gelöst.

Von Anfang an hat sich der EPR sicherheitstechnisch nicht gerade mit Ruhm bekleckert: Seit dem Baubeginn 2005 bis zum August 2009 hat die finnische Atomaufsichtsbehörde mehr als 2.200 Sicherheits- und Qualitätsprobleme festgestellt. Zudem sind EPR nicht ausreichend gegen Terrorangriffe aus der Luft geschützt.

Zu den mannigfachen Sicherheitsmängeln kommen Verzögerungen beim Bau und explodierende Kosten: Der Reaktor in Olkiluoto etwa sollte Anfang 2009 ans Netz gehen, daraus wurde dann 2011. Zuletzt hat der finnische Energiekonzern erklärt, der Reaktor werde frühestens im Juni 2012 fertig, es könne aber auch noch länger dauern. Proportional zur Baudauer wachsen auch die Baukosten. Aus ursprünglich veranschlagten 3 Milliarden Euro Gesamtkosten sind bei der letzten Prognose 5,3 Milliarden geworden.

Das finnische Parlament handelt zudem gegen den Willen der Bevölkerung. Denn nach aktuellen Umfragen sprechen sich nur 20 Prozent der Finnen für zwei neue Atomreaktoren in ihrem Land aus.

Ein weiteres Problem spricht Smital an: Schweden und Finnland steuern auf einen deutlichen Stromüberschuss in ihren Ländern zu, sollten die beschlossenen neuen Reaktoren tatsächlich gebaut werden. Das ist zusätzlicher Strom, der auch nach Deutschland exportiert werden soll und europaweit den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv bedroht.

  • Anti-Atom-Protest in Helsinki 07/01/2010

    Anti-Atom-Protest in Helsinki

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Der Erkundungsbereich im Salzstock Gorleben 01/21/2011

Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren

Ein maroder Salzstock im niedersächsischen Gorleben war jahrzehntelang als Endlageroption für hoch radioaktiven Müll ausersehen. Aus politischen Gründen. Denn fachlich war klar: sicher ist er nicht.

mehr erfahren über Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren
Ein Atomfass steht auf einer Wiese

Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktivem Atommüll zeigt: Es ist nicht einfach. Über Licht und Schatten des Standortauswahlgesetzes.

mehr erfahren über Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?
Arbeiter in Gorleben 1994

Die Akte Gorleben

Die Ernennung Gorlebens zum Endlagerstandort erfolgte aus politischen Gründen, nicht wegen Tauglichkeit. Das zeigen Originaldokumente, die Greenpeace 2010 der Öffentlichkeit zugänglich macht.

mehr erfahren über Die Akte Gorleben
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht

9 Fakten über Atomkraft

Auch wenn immer wieder eine “Renaissance” herbeigeredet wird: die Fakten sprechen gegen Atomkraft. Denn sie ist und bleibt unsicher, unzuverlässig, gefährlich, dreckig und teuer. Punkt. Aus.

mehr erfahren über 9 Fakten über Atomkraft
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.

Tschornobyl

Tschornobyl ist bekannt für die Katastrophe von 1986. Eine radioaktive Wolke verseuchte damals die Region und zog über Europa. Am 26. April jährt sich der Super-GAU zum 39. Mal.

mehr erfahren über Tschornobyl
Tschornobyl Tour zum 30. Jahrestag

Der Sarkophag in Tschernobyl

Nach dem Super-GAU 1986 schützte ein Sarkophag Tschornobyl. Ein russischer Drohnenangriff beschädigte ihn nun schwer. Ein Greenpeace-Team war vor Ort, um das Ausmaß der Schäden zu untersuchen.

mehr erfahren über Der Sarkophag in Tschernobyl