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Selbst Vattenfall scheint seine eigene Anlage nicht einschätzen zu können, erklärt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Nach dem Brand im Juni 2007 hatte Vattenfall angekündigt, das AKW im Oktober 2007 wieder hochzufahren. Daraus wurde nichts, denn weitere Risse waren entdeckt worden. Und nun hat es wieder gebrannt.
Hier ein Brand, dort ein Riss - Smital fragt sich, wie viel noch passieren muss, bevor die marode, alte Anlage gesperrt wird: Die zuständige Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht muss jetzt handeln und die Pannenreaktoren Krümmel und Brunsbüttel endgültig stilllegen. Wie viele Warnsignale braucht die Kieler Atomaufsicht noch?
Es ist nicht die erste Pannenserie des AKW Krümmel. Der Reaktor stand bereits von August 1993 bis Oktober 1994 über ein Jahr lang still, weil der Betreiber die Probleme nicht in den Griff bekam: Bei einer planmäßigen Wartung waren 72 Risse entdeckt worden! Vier Jahre später, im Juli 1998, stellten die Prüfer erneut Risse fest.
Pannen sind nicht die einzige Gefahr für die Bevölkerung. Erst kürzlich hat eine neue Studie des Bundesamts für Strahlenschutz ergeben, dass das Leukämierisiko für kleine Kinder mit der räumlichen Nähe zu einem Atomkraftwerk steigt.
Smital fordert, endlich in zukunftsfähige Energien zu investieren. Atomkraftwerke seien veraltete und gefährliche Technologien: Was Deutschland benötigt, ist ein Ausbau der Erneuerbaren Energien. Diese stellen, anders als Atomkraftwerke, keine permanente Bedrohung der Bevölkerung dar. Der erneute Brand im Atomkraftwerk Krümmel zeigt, dass Atomkraftwerke nicht sicher zu betreiben sind.
Und auch das Argument der Versorgungssicherheit, mit dem die Atomlobby immer wieder versucht, die Notwendigkeit von Atomkraftwerken zu rechtfertigen, lässt Smital nicht gelten: Seit dem ersten Brand im Juni 2007, steht das Atomkraftwerk Krümmel still. Der Strom wird also nicht benötigt. Zudem hat Greenpeace in der Studie Klimaschutz: Plan B gezeigt, wie eine sichere und klimaschonende Energieversorgung aussieht.
