Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Atommüllproblem ungelöst - La Hague verseucht das Meer, Gorleben verseucht das Grundwasser. So die Aufschrift eines Transparents, mit dem die Umweltschützer auf die Gefahren durch Atommüll aufmerksam machten. Ein drei Meter großes Radioaktivitätszeichen unterstrich den Protest.

Die zwölf Castoren sollen ins Zwischenlager Gorleben gebracht werden, wo sie zum Abkühlen 40 Jahre lang oberirdisch gelagert werden. Für die endgültige Unterbringung ist bislang der Salzstock Gorleben vorgesehen, der dafür aber mangels ausreichender Abdichtung zum Grundwasser ungeeignet ist. Tatsächlich ist weit und breit kein sicheres Endlager für den strahlenden Müll in Sicht.

Die Atomtransporte sollen vertuschen, dass niemand weiß, wohin mit dem gefährlichen Müll, sagt Greenpeace-Atomexpertin Susanne Ochse in Valognes. Umso fahrlässiger ist, dass die Bundesregierung das Problem immer noch aussitzt.

Die Risiskotechnologie Atomkraft erzeugt durch ihre pure Existenz einen Berg ungeheurer Probleme. Nicht nur dass die Atomkraftwerke selber ein Sicherheitsrisiko darstellen, der hochradioaktive Abfall, den sie produzieren, sorgt für immer weitere Probleme.

Der Müll wird zunächst durch die Lande gefahren, um in La Hague oder im britischen Sellafield wiederaufgearbeitet zu werden. Das heißt aber lediglich, dass er mit einem chemischen Verfahren in seine Bestandteile zerlegt wird. Die dabei freigesetzten Unmengen strahlender Abwässer werden aus der Anlage in La Hague in den Ärmelkanal eingeleitet: täglich 1,4 Millionen Liter.

Die hochradioaktiven festen Bestandteile des Atommülls werden verglast, in Castorbehälter verpackt und unter schwerer Bewachung quer durch die Lande zurück nach Deutschland transportiert - nach Gorleben. Dort aber ist er auch nicht sicher aufgehoben.

Nicht nur im Wendland, auch in Frankreich treffen die Atomtransporte zunehmend auf Protest. Die französische Regierung reagierte auf ganz eigene Art: Sie erließ im Sommer 2003 ein Dekret, das die Veröffentlichung von Informationen über Atomtransporte mit Gefängnis oder hohen Geldstrafen bedroht. Maulkorb statt Problemlösung.

Greenpeace fordert, das Problem an der Wurzel zu packen. Die Atomkraftwerke müssen abgeschaltet werden. In Deutschland muss die Suche nach einem sicheren Endlager für den Atommüll neu wieder aufgenommen werden.  (sit)

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.

Tschornobyl

Tschornobyl ist bekannt für die Katastrophe von 1986. Eine radioaktive Wolke verseuchte damals die Region und zog über Europa. Am 26. April jährt sich der Super-GAU zum 39. Mal.

mehr erfahren über Tschornobyl
Tschornobyl Tour zum 30. Jahrestag

Der Sarkophag in Tschernobyl

Seit 2006 schützte ein Sarkophag die Umwelt vor der Ruine von Tschornobyl. Ein russischer Drohnenangriff beschädigte ihn schwer, die IAEO bestätigt: er ist jetzt undicht.

mehr erfahren über Der Sarkophag in Tschernobyl
Der Erkundungsbereich im Salzstock Gorleben 01/21/2011

Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren

Ein maroder Salzstock im niedersächsischen Gorleben war jahrzehntelang als Endlageroption für hoch radioaktiven Müll ausersehen. Aus politischen Gründen. Denn fachlich war klar: sicher ist er nicht.

mehr erfahren über Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren
Ein Atomfass steht auf einer Wiese

Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktivem Atommüll zeigt: Es ist nicht einfach. Über Licht und Schatten des Standortauswahlgesetzes.

mehr erfahren über Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?
Arbeiter in Gorleben 1994

Die Akte Gorleben

Die Ernennung Gorlebens zum Endlagerstandort erfolgte aus politischen Gründen, nicht wegen Tauglichkeit. Das zeigen Originaldokumente, die Greenpeace 2010 der Öffentlichkeit zugänglich macht.

mehr erfahren über Die Akte Gorleben
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht

9 Fakten über Atomkraft

Auch wenn immer wieder eine “Renaissance” herbeigeredet wird: die Fakten sprechen gegen Atomkraft. Denn sie ist und bleibt unsicher, unzuverlässig, gefährlich, dreckig und teuer. Punkt. Aus.

mehr erfahren über 9 Fakten über Atomkraft