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Was allerdings mit dem kleinen Rest von sage und schreibe 124.490 vor sich hinstrahlenden Fässern passieren soll, ist völlig unklar. Das Problem: Der größte Teil des Atommülls ist schwer zugänglich und liegt kreuz und quer unter Salz verschüttet. Eine Bergung wäre entsprechend aufwändig und teuer.

Die Atommüll-Fässer scheinen nicht nur wie gemeiner Hausmüll in das ehemalige Bergwerk gekippt worden, sondern sollen auch noch mit Teleskopbaggern in die Kammern hineingedrückt worden sein. Das BfS behauptet, eine Rückholung des schwach strahlenden Mülls sei zur Zeit nicht möglich, da die Bergung des restlichen Atommülls für die Arbeiter zu gefährlich und die Kosten dafür zudem zu hoch seien.

Um das Risiko zu reduzieren, muss entsprechendes technisches Gerät eingesetzt werden. Mit sehr großem Aufwand könnte die Bergung gelingen. Die Frage ist, ob wir die Zeit dazu haben. Erfahrungen mit dem Bergen von Atommüll gibt es. Beispielsweise nach den Reaktorunfällen in Harrisburg und Tschernobyl, beim Abriss von Kernkraftwerken oder bei der Bergung von Atom-U-Booten aus der Barentssee.

Die Bergung des mittelaktiven Mülls kann nur ein erster Schritt sein. Für die Langzeitfolgen sind die langlebigen Alphastrahler im schwach aktiven Atommüll entscheidender, sagt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. Einfaches abkippen von Atommüllfässern, die dabei noch bersten wurde noch vor ein paar Jahren von Wissenschaftlern als korrekte Endlager-Methode vertreten. Heute bereitet das fast unlösbare Probleme.

Bis heute hat die Bundesregierung mehrere hundert Millionen Euro in die Erforschung des Projekts Asse investiert, um die Endlager-Probleme der Atomindustrie zu lösen. Einer Lösung ist sie bis heute nicht näher gekommen.

Während die Grünen sich für eine komplette Bergung der Fässer einsetzen, hat der scheidende Betreiber, das Helmholtz-Zentrum in München, eine kostengünstigere Variante vorgeschlagen: Die einsturzgefährdete Asse solle doch einfach mit einer Magnesiumchloridlauge geflutet werden.

Diese Idee wird von Atomkritikern und Anwohnern scharf zurückgewiesen. Es ist zu befürchten, dass die radioaktive Lauge sich ausbreiten und am Ende die Erdoberfläche erreichen könnte. Smital sagt dazu: Für Atommüll gibt es keine sichere Lösung, ihn in einem Salzstock zu vergraben, ist wie eine tickende Zeitbombe.

Chance Atomausstieg - Perspektiven für neue Arbeitsplätze an Atomstandorten (Kurzfassung)

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