Jetzt spenden
Jörg Modrow / Greenpeace

Greenpeace-Protest in Kieler Förde gegen Kriegsschiffe, die Gasförderung schützen sollen

In Kiel soll ein Kriegsschiff exportiert werden, dass in Israel Gasfelder sichern soll. Gegen diesen Klimawahnsinn protestieren deutsche und israelische Greenpeace-Aktive.

Gemeinsam für den Schutz des Klimas einstehen – mit diesem Ziel haben insgesamt 30 Aktivistinnen und Aktivisten aus Israel und Deutschland heute in Kiel demonstriert. Auf einem ein Meter mal vier Meter großen Banner steht auf Englisch: “Defend the climate, not fossil fuels” – auf Deutsch übersetzt: Schützt das Klima, nicht fossile Energien. Diese Botschaft steht in hebräischer, englischer und deutscher Sprache auch auf Handbannern der Greenpeace-Aktiven. Mit Schwimmer:innen, Kajaks und Rettungsinseln haben sie eine Linie vor dem im Kieler Hafen liegenden Kriegsschiff geformt. Denn es ist eines von vier Schiffen, das von Deutschland nach Israel überführt werden soll, um dort die Gasförderung vor der israelischen Küste abzusichern.

Das von German Naval Yards im Auftrag von Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) gebaute Kriegsschiff wurde am 28. Juli offiziell an Israel übergeben.  “In den Schutz von Gasfeldern zu investieren, ist in Zeiten der Klimakrise unverantwortlich. Diese Gelder sollten für erneuerbare Energien bereitstehen”, sagt Jonathan Aikhenbaum, Experte für fossile Energien und Geschäftsleiter von Greenpeace Israel.  Gerade erst hat der aktuelle Bericht des Weltklimarats (IPCC) noch mal bekräftigt: Damit die Erderhitzung noch auf 1,5° C begrenzt werden kann, darf nicht weiter auf fossile Brennstoffe gesetzt werden. Außerdem steht zu befürchten, dass die Gasförderung vor der israelischen Küste zu ernstzunehmenden Umweltverschmutzungen führen kann. Der Export des Kriegsschiffs, eine Korvette, steht auch aufgrund von Korruptionsvorwürfen in der Kritik, die Ermittlungen hierzu laufen jedoch noch.

Gelder für Klimaschutz statt Militärausgaben

Laut Berichten des Verteidigungsministeriums hat Deutschland sich mit rund 115 Millionen Euro an den Kosten für die vier Korvetten beteiligt, die sich auf insgesamt 430 Millionen Euro belaufen. "Die Klimaflut in Deutschland hat gezeigt, dass es fahrlässig ist, auch nur einen Cent Militärausgaben für den Schutz fossiler Brennstoffe auszugeben", sagt Anna von Gall, Abrüstungsexpertin von Greenpeace Deutschland.

Greenpeace Deutschland fordert von der Bundesregierung, Rüstungsexporte zum Schutz von fossilen Energiequellen umgehend einzustellen. Die Friedens- und Umweltschutzorganisation hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der eine bessere Kontrolle von Rüstungsexportverboten vorsieht  „Gelder für fossile Brennstoffe und militärisches Sicherheitsdenken befeuern die Klimakrise. Für eine friedliche grüne Zukunft brauchen wir Investitionen in erneuerbare Energien und humanitäre Sicherheit“, so Anna von Gall.

  • Überspringe die Bildergalerie
  • Überspringe die Bildergalerie
  • Überspringe die Bildergalerie
  • Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Jetzt mitmachen

Du willst dich aktiv für das Thema Frieden einsetzen?

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin
Paul Langrock / Greenpeace

Dann besuche unsere Online-Community Greenwire und werde Teil der Friedensgruppe! Tausche dich mit anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Frieden

Themengruppe auf

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin
Paul Langrock / Greenpeace

Mehr zum Thema

Rheinmetall Headquarters in Düsseldorf

Rote Karte für Rheinmetall

Warum der BVB das Sponsoring durch Rheinmetall beenden muss und der Sponsor in der Kritik steht: die NS-Aufarbeitung des Rüstungskonzerns ist unzureichend.

mehr erfahren über Rote Karte für Rheinmetall
Removal of Solar System in Saxony-Anhalt for Kremenchuk

Ukrainische Krankenhäuser: Solarenergie bringt Hoffnung

Eine Kooperation unterstützt ukrainische Krankenhäuser mit Solaranlagen. Damit die Stromversorgung auch in Zeiten des Krieges sicher bleibt.

mehr erfahren über Ukrainische Krankenhäuser: Solarenergie bringt Hoffnung
Greenpeace Youth Protests against Conscription with "Bundeswehr" Boots in Berlin

Warum Wehrpflicht nicht sinnvoll ist

Zwang zum Dienst an der Waffe schafft keine Sicherheit – er zerstört Vertrauen und raubt jungen Menschen ihre Freiheit. Jetzt gibt es eine Einigung zum Gesetzesvorschlag.

mehr erfahren über Warum Wehrpflicht nicht sinnvoll ist
Menschen rennen mit Kanistern zu einem Hilfslaster

Umwelt, Macht und Politik

Die humanitäre Krise im Sudan ist gigantisch, die Umweltschäden groß. Dennoch erhält sie im Vergleich zu anderen Konflikten nur einen Bruchteil der globalen Aufmerksamkeit. Warum sich das ändern sollte.

mehr erfahren über Umwelt, Macht und Politik
Demonstration against Right-Wing Extremism in Berlin

10 Tipps zum Schutz der Demokratie

Unsere Demokratie ist bedroht. Zugleich stehen überall Menschen auf, um sie zu verteidigen. 10 Tipps, was jede:r Einzelne für mehr Menschlichkeit und Miteinander und gegen Hass und Hetze tun kann.

mehr erfahren über 10 Tipps zum Schutz der Demokratie
Kraftwerksblöcke und das Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja sind nachts beleuchtet

Zur aktuellen Lage der AKW in der Ukraine

Mit Sorge betrachten Expert:innen die Situation ukrainischer Atomkraftwerke im Krieg. Das instabile Stromnetz bedroht alle Reaktoren. Doch besonders gefährdet ist gerade das AKW Saporischschja.

mehr erfahren über Zur aktuellen Lage der AKW in der Ukraine