Skip to main content
Jetzt spenden
Greenpeace-Aktivisten hängen ein Banner an die Schiffsschraube der "MSC Carmen" in Antwerpen im Oktober 1999
John Cunningham / Greenpeace

TBT- Ein Dauergift als Auslaufmodell?

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die jahrelange Greenpeace-Kampagne gegen das Dauergift TBT konnte im Herbst 2001 einen wichtigen Erfolg verbuchen: Die Mitgliedsländer der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) beschlossenen ein globales Verbot des TBT-Einsatzes in Schiffsfarben. Demnach dürfen Schiffe ab Januar 2003 nicht mehr mit TBT-haltiger Farbe gestrichen werden, ab 2008 müssen auch Altanstriche entfernt oder zumindest sicher versiegelt werden. 

Pro Jahr werden im Jahr 2001 rund 5.000 Tonnen TBT in Schiffsfarben verarbeitet. Neben der toxischen Wirkung für Meeresorganismen wirkt das Gift bereits in kleinsten Konzentrationen schädigend auf das Hormonsystem von Menschen und Tieren. TBT wird Schiffsfarben beigemischt, um den Bewuchs der Bordwände mit Algen und Meerestieren zu verhindern. Die Weltgesundheitsorganisation zählt das Umwelthormon zu den giftigsten Stoffen, die der Mensch heute in die Umwelt freisetzt.

In Deutschland machte Greenpeace seit 1999 mit zahlreichen Aktionen in deutschen Nord- und Ostseehäfen auf das TBT-Problem aufmerksam. Die Umweltschützer entdeckten im Schlick dieser Häfen, aber auch in Fischen, Wattwürmern und Seehunden hohe Konzentrationen des Giftstoffes. Greenpeace fand TBT sogar in Alltagsgegenständen, wie z.B. Baby-Windeln, Sporttrikots oder Luftmatratzen. Ein erneuter Greenpeace-Test von Windeln im Jahr 2001 zeigte, dass alle bis auf ein Produkt inzwischen frei von dem Schadstoff sind.

Das TBT-Problem scheint für die Meeresumwelt bald gelöst zu sein, nicht aber für viele Konsumprodukte, in denen TBT bis heute häufig gefunden wird. Durch TBT-belastete Spielsachen, PVC-Böden oder Kleidung werden die Verbraucher mit dem Giftstoff belastet. Im Jahr 2001 erließ die Bundesregierung ein von Greenpeace lange gefordertes gesetzliches Verbot von TBT in Alltagsprodukten - die EU-Kommission stoppte die Verordnung jedoch. Der stetige Druck von Greenpeace und anderen Umwelt- und Verbraucherorganisationen war jedoch auch hier nicht vergeblich: Inzwischen arbeiten die Brüsseler Beamten selbst an einem Entwurf für TBT-Restriktionen in Konsumartikeln.

Petition

https://act.greenpeace.de/industriegebiet-meer

Artenschutz statt Ausbeutung

Die grenzenlose Zerstörung unserer Ozeane ist in vollem Gange. Zum Schutz der Artenvielfalt und des Klimas müssen wir den industriellen Raubbau endlich stoppen. Fordern Sie mit uns klaren und konsequenten Meeresschutz!

Petition unterzeichnen

0% vom Ziel erreicht

0 haben mitgemacht

0%

Mehr zum Thema

Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region

Protest gegen Tiefseebergbau im Pazifik

  • 28.11.2023

Aktive von Greenpeace International protestieren aktuell im Pazifik für den Schutz der Tiefsee. Denn der Lebensraum ist nun Zielscheibe für die Tiefseebergbauindustrie geworden.

mehr erfahren
Pottwale im Indischen Ozean, West-Australien

Die unsichtbare Gefahr durch Unterwasserlärm

  • 16.11.2023

Wale brauchen ihr Gehör um sich zu orientieren, Nahrung zu finden und um miteinander zu kommunizieren. Doch der Mensch verwandelt die Meere in ein lautes Industriegebiet.

mehr erfahren
"No Deep Sea Mining" – Action in Rotterdam

Tiefseebergbau - Der neue Goldrausch

  • 27.09.2023

Tiefseebergbau ist für den Umstieg auf Elektroautos nicht notwendig - und doch rückt die neue Meeresausbeutung näher.

mehr erfahren
Seelöwen in der Nähe der Hopkins-Insel vor Süd-Australien

UN einigt sich auf globalen Ozeanvertrag

  • 20.09.2023

Nach fast 20 Jahren hat sich die UN auf ein internationales Meeresschutzabkommen geeinigt. Am 20. September hat Deutschland es nun unterzeichnet.

mehr erfahren
Fremantle Highway mit Schleppschiffen

Schiffsbrand in der Nordsee

  • 03.08.2023

Die Feuer an Bord der Fremantle Highway sind nach Angaben der Bergungsfirma erloschen. Das Schiff wurde nun sicher in den niederländischen Hafen Eemshaven geschleppt.

mehr erfahren
Manfred Santen

„Das Risiko von Havarien nimmt nicht ab“

  • 30.07.2023

Seit Tagen steht der Frachter Fremantle Highway in der Nordsee in Flammen. Manfred Santen ist Chemieexperte bei Greenpeace Deutschland und gibt eine Einschätzung der Situation vor Ort.

mehr erfahren