Jetzt spenden
Greenpeace-Aktivisten führen in der Hamburger Innenstadt eine Befragung zu Recycling Toilettenpapier durch, August 2013
Dörte Hagenguth / Greenpeace

Emnid-Umfrage: Verbraucher achten beim Kauf häufig nicht auf Recyclingpapier

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

30.08.2013: Nur recycltes Papier ist ressourcenschonend, doch fast die Hälfte (45 Prozent) der Deutschen weiß nicht, aus welchem Material das von ihnen verwendete Toilettenpapier besteht. Ein entsprechende emnid-Umfrage zeigt, dass 43 Prozent der Befragten beim Kauf von Toilettenpapier auf eine Recycling-Kennzeichnung achten. 10 Prozent der Verbraucher entscheiden sich bewusst für Toilettenpapier aus Frischfasern. Wichtiger als das Kriterium "umweltschonende Produktion" ist den Verbrauchern beim Einkauf die Anzahl der Lagen und der Preis. "Wir müssen mit unseren begrenzten Ressourcen sorgsamer umgehen. Unser Wald sollte uns zu schade sein, um ihn für Toilettenpapier zu verschwenden", sagt Jürgen Knirsch, Greenpeace-Konsumexperte.

Während die Altpapiereinsatzquote in Deutschland zwar grundsätzlich steigt, geht der Anteil von Recyclingfasern bei Hygienepapieren deutlich zurück. Betrug die Quote im Jahr 2001 noch 77 Prozent, so ist sie im letzten Jahr auf 51 Prozent gefallen.

Recyclingpapier hat viele Vorteile

Greenpeace fordert den Einzelhandel auf, nur noch Recyclingpapier mit dem Umweltsiegel "Blauer Engel" zum Verkauf anzubieten. Bis es soweit ist, empfiehlt Greenpeace vor allem den Verbrauchern, beim Kauf von Toilettenpapier auf das Siegel zu achten.

Die Befragung ist Teil der Greenpeace-Arbeit zum Thema Konsum. Durch bewusstes Konsumverhalten kann jeder Einzelne einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Kleidung, Verkehr, Essen: Der Lebensstil der Menschen in den Industrienationen ist für einen Löwenanteil des weltweiten Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Dadurch leben wir im "Westen" auf Kosten der Menschen in den Entwicklungsländern.

Die Produktion von Frischfaserpapier ruft nicht nur die Abholzung von Wäldern auf den Plan, sie benötigt auch bis zu 60 Prozent mehr Energie. Zur Herstellung von Recyclingpapier wird außerdem bis zu 70 Prozent des Wasserverbrauchs eingespart. Auch mit Blick auf die Gesundheit bietet der "Blaue Engel" klare Vorteile: Er setzt enge Standards für die Belastung des Papiers mit Chemikalien.

"Es ist irreführend, wenn Hersteller ihre Produkte aus Frischfasern mit dem Aufdruck 'aus hygienischem Zellstoff' versehen. Recycling-Toilettenpapier ist genauso hygienisch", so Knirsch.

  • Abstimmung in der Hamburger Innenstadt, pro oder contra Recycling Toilettenpapier. August 2013

    Hamburg stimmt ab

    Überspringe die Bildergalerie
  • Abstimmung in der Hamburger Innenstadt, pro oder contra Recycling Toilettenpapier. August 2013

    Pro Recycling!

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Factsheet Recycling-Toilettenpapier

Factsheet Recycling-Toilettenpapier

2 | DIN A4

156.44 KB

Herunterladen

Mehr zum Thema

Greenpeace Aktion gegen Hamburger Chemiefabrik Boehringer 1981
  • 18.04.2024

Proteste gegen die Hamburger Pestizidfabrik Boehringer wegen weit überhöhter Dioxin-Emissionen führen 1984 zur Schließung der Fabrik.

mehr erfahren
Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand Greenpeace
  • 04.02.2024

Die Recherche von Correctiv sorgt deutschlandweit für Demonstrationen. Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser über Demokratie und warum Greenpeace dazu arbeitet.

mehr erfahren
Hintergrundbild Planet Earth First

Greenpeace steht für die Vision einer Welt, in der die Wirtschaft nachhaltig mit den ökologisch-planetarischen Grenzen umgeht. Nicht nur Waren, sondern auch Umwelt- und soziale Standards müssen global gültig sein.

mehr erfahren
Seitenansicht des Bundestages, im Hintergrund das Reichstagsgebäude
  • 20.10.2023

Greenpeace ist seit Beginn an im Lobbyregister aufgelistet. Seit 1. Juli 2023 gilt bei der Offenlegung von Spenden aber das Prinzip "ganz oder gar nicht“, deshalb verweigern wir die Angaben.

mehr erfahren
Zwei Menschen auf Fahrrädern auf einem Radweg
  • 12.07.2023

Greenpeace Deutschland möchte die Emissionen bis 2030 auf Null zu reduzieren.

mehr erfahren
Rainbow Warrior mit Greenpeace-Schlauchboot (RHIB)
  • 01.06.2023

Die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation hat Greenpeace zu einer “unerwünschten Organisation” erklärt. Die Arbeit von Greenpeace gefährde die nationale Sicherheit. Eine Stellungnahme.

mehr erfahren