Skip to main content
Jetzt spenden
Die Erde - aus dem Weltraum fotografiert, Afrika ist zu erkennen. Juli 1997
NASA

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Rio 1992 wurde von einigen als Sternstunde der Menschheit bezeichnet, denn endlich hatte man erkannt, dass die Ressourcen unseres Planeten nicht unbegrenzt sind und das Ökosystem Erde unseres Schutzes bedarf. Doch was ist davon geblieben?

Ein Rückblick:

Als sich 130 Staatschefs zum Erdgipfel in Rio de Janeiro, Brasilien, trafen, war dies ein entscheidender Schritt hin zu einer gemeinsamen, internationalen Bewältigung von Umweltproblemen. Statt sich wie in den vergangenen Jahrzehnten auf Wachstum und Fortschritt zu konzentrieren, hatte man erkannt, dass die Zukunft anders aussehen musste.

Die Wahrnehmung der Umwelt veränderte sich. Staaten sollten sich nun um den Schutz des Ökosystems Erde bemühen, so die Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung. Die Wüstenbildung sollte bekämpft werden und man einigte sich auf eine Deklaration zum Schutz der Wälder. Auch die Agenda21 ging aus dem Erdgipfel hervor. Hier wurden erstmals konkrete Schritte für eine nachhaltige Entwicklung der Menschheit festgehalten.

Und heute?

20 Jahre später ist vom damaligen Optimismus und Veränderungswillen nur noch wenig zu spüren. Die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 etwa, die mit hohen Erwartungen begonnen hatte, endete mit Stillstand und Frustration.

Dabei hat sich an der prekären Lage des Ökosystems Erde nichts geändert. Im Gegenteil, die neusten Erkenntnisse zur globalen Erwärmung erfordern eher eine Beschleunigung der Entscheidungen und des Handels von Wirtschaft und Politik.

Was muss Rio+20 bringen? 12 Thesen

Greenpeace hat zwölf Thesen für den Erdgipfel im Juni aufgestellt, zwölf Fragen, die unbedingt beantwortet werden müssen, wenn das Leben auf der Erde sich nicht grundlegend verschlechtern soll. Dazu gehört etwa die Forderung, die green economy, eines der Hauptthemen in Rio, ernst zu nehmen und nicht als greenwashing der Wirtschaft zu missbrauchen. Ein grünes Wirtschaftsmodell wird wenig nützen, wenn ihm auch weiterhin keine Grenzen in Bezug auf Energie- und Rohstoffverbrauch gesetzt werden.

Die Frage des Umweltschutzes ist dabei eng mit der Frage nach sozialer Gerechtigkeit verknüpft: Das Konzept des Wachstums und ein auf Konsum und Verschwendung ausgerichteter Lebensstil, wie er in allen Industrienationen vorherrscht, muss kritisch hinterfragt werden. Denn: 1,4 Milliarden Menschen, nur ein Fünftel der gesamten Menschheit, verbrauchen 80 Prozent der Ressourcen.

Greenpeace fordert hier: Die Beendigung dieses verschwenderischen Lebensstils auf Kosten der Natur und ärmerer Länder muss durch Gesetze und politische Vorgaben, aber auch durch Bildung und öffentliche Diskussionen um alternative Lebensstile erreicht werden.

Die Notwendigkeit zu handeln ist groß, denn für die Umwelt und viele Menschen in ärmeren Regionen ist die Situation bereits jetzt prekär. Doch bislang gab es von Seiten der Politik nur wage Absichtserklärungen. Der Handlungsbedarf ist dringlicher denn je, aber die Hoffnungen auf große Durchbrüche ist gering.

Zum Weiterlesen:

Rio: Die Geburtsstunde der nachhaltigen Entwicklung?

 

Mehr zum Thema

Aktion mit brennenden Schriftzug gegen CETA in Potsdam 2003

Grenzen der Globalisierung

Greenpeace steht für die Vision einer Welt, in der die natürlichen Ressourcen nachhaltig bewirtschaftet und gerecht verteilt werden. Globalisierung muss umwelt- und sozialverträglich sein und die Menschenrechte achten.

mehr erfahren
Seitenansicht des Bundestages, im Hintergrund das Reichstagsgebäude

Greenpeace im Lobbyregister

  • 20.10.2023

Greenpeace ist seit Beginn an im Lobbyregister aufgelistet. Seit 1. Juli 2023 gilt bei der Offenlegung von Spenden aber das Prinzip "ganz oder gar nicht“, deshalb verweigern wir die Angaben.

mehr erfahren
Zwei Menschen auf Fahrrädern auf einem Radweg

Greenpeace Deutschland: Klimaziel 2030

  • 12.07.2023

Greenpeace Deutschland möchte die Emissionen bis 2030 auf Null zu reduzieren.

mehr erfahren
Rainbow Warrior mit Greenpeace-Schlauchboot (RHIB)

Umweltschutz ist in Russland “unerwünscht”

  • 01.06.2023

Die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation hat Greenpeace zu einer “unerwünschten Organisation” erklärt. Die Arbeit von Greenpeace gefährde die nationale Sicherheit. Eine Stellungnahme.

mehr erfahren
Aktivist:innen pflanzen eine ca. acht Meter hohe Stieleiche an das Ausbauende der umstrittenen A49 in Hessen.  Auf einem Banner steht "Wald statt Asphalt"

Erklärung zur Debatte um die Kriminalisierung von Klimaprotesten

  • 14.11.2022

Gemeinsame Erklärung der Umweltverbände BUND, Campact, DNR, Germanwatch, Greenpeace, Nabu und WWF zur aktuellen Debatte über Formen von Klimaprotest.

mehr erfahren
Abholzung von Wäldern für die Landwirtschaft in der Provinz Chaco, Argentinien

Handel auf Kosten der Umwelt

  • 11.05.2022

Handelsabkommen setzen wirtschaftliche Interessen über die von Umweltschutz. Nachhaltigkeitsbewertungen sollen das verbessern, doch eine aktuelle Greenpeace-Studie übt Kritik am aktuellen Modell.

mehr erfahren