Jetzt spenden
Laurin Berger auf Anti-Atom-Demo
Goetz Berger

Jung mit großem Erfahrungsschatz

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Wer sind die Menschen, die für Greenpeace aktiv sind? Laurin Berger, 19 Jahre, ist einer von ihnen: Er ist in einer Greenpeace-Jugendgruppe (JAG) und gehört zu den Ehrenamtlichen - ohne die Greenpeace nicht denkbar wäre. Im April fährt er zu McPlanet. Ein Kongress für Menschen, die was verändern und Einfluss nehmen wollen. Im Interview haben wir ihn gefragt, was ihm am Herzen liegt.

Greenpeace: Wann und warum bist du aktiv geworden?

Laurin Berger: Mit zehn Jahren habe ich bei Greenpeace angefangen: Ich habe ein Greenteam an meiner Schule gegründet. Das fanden alle toll; nach unserer ersten Aktion waren wir schlagartig 30 Kinder. Natürlich waren wir genauso schnell wieder so viele wie vorher, da hinter jeder Aktion auch Arbeit steckt!

Zu Beginn war die Begeisterung natürlich vor allem, etwas selbst gestalten und in die Hand nehmen zu können. Hinzu kam die Empörung über Themen wie Walfang.

Während ich für zweieinhalb Jahre in Botswana, im südlichen Afrika gelebt habe, wo meine Eltern als Entwicklungshelfer gearbeitet haben, kamen neue Perspektiven hinzu. Mit dieser Horizonterweiterung wurden mir auch die sozialen Aspekte sehr viel wichtiger. Dazu zähle ich auch den Zusammenhang von Ernährungskrise und Lebensmittelvernichtung, aber auch Produktionsbedingungen.

Regelmäßig besuche ich große Kleidungsläden und Läden mit bekannten Labeln, deren Produktion auf Ausbeutung beruht, um die Konsumenten auf Alternativen aufmerksam zu machen.

Greenpeace: Wie hat dein Umfeld reagiert?

Laurin Berger: Die Reaktionen auf unser Greenteam waren unterschiedlich. Die Lehrer waren der Überzeugung, man solle sich in dem Alter nicht mit solchen Problemen beschäftigen. Andere sahen uns als kleine Naivlinge an. Aber meine Eltern haben mich durchaus ernst genommen und unterstützt!

Greenpeace: Was sind deine nächsten Ziele?

Laurin Berger: Ich empfinde es immer wieder als sehr schwer, das Ausmaß der Probleme zu erkennen und sich davon nicht entmutigen zu lassen. Deshalb ist mein bleibendes Ziel: Dran bleiben!

Immer mehr bedeutet mir die Idee, selbst Alternativen vorzuleben. Deshalb habe ich mich in der letzten Zeit besonders intensiv der biologischen Landwirtschaft gewidmet.

Viele Ideen versuche ich auch auf dem Hof, auf dem ich seit mehr als zehn Jahren mitarbeite, umzusetzen. Landwirtschaft ist aber nicht auf den Acker begrenzt, sondern eine enorm politische Angelegenheit. Das beginnt bei regionalem Handel und endet mit dem Gedanken der urbanen Landwirtschaft.

Deshalb gehört auch "guerilla guardening", also die Aussaat von Pflanzen im öffentlichen Raum, zu meinen Lieblingsaktionen!

Greenpeace: Du fährst zum McPlanet-Kongress und hast auch schon häufiger Kongresse dieser Art besucht. Was hat dich am meisten beeindruckt?

Laurin Berger: Zuallererst merkt man, dass man nicht allein ist. Im Trubel der Alltagsignoranz kann man daran schon mal den Glauben verlieren! Man trifft einfach sehr viele nette Menschen! Was mir bei McPlanet immer besonders gefällt, ist, dass Probleme wie der Klimawandel nicht einseitig behandelt werden, sondern vom Wirtschaftssystem bis hin zur Entwicklungspolitik analysiert werden. Das wünsche ich mir im Alltag der verschiedenen Bewegungen noch viel mehr!

Greenpeace: Vielen Dank für das Gespräch und viel Spaß und gute Ideen bei McPlanet.

Mehr zum Thema

Greenpeace Aktion gegen Hamburger Chemiefabrik Boehringer 1981
  • 18.04.2024

Proteste gegen die Hamburger Pestizidfabrik Boehringer wegen weit überhöhter Dioxin-Emissionen führen 1984 zur Schließung der Fabrik.

mehr erfahren
Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand Greenpeace
  • 04.02.2024

Die Recherche von Correctiv sorgt deutschlandweit für Demonstrationen. Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser über Demokratie und warum Greenpeace dazu arbeitet.

mehr erfahren
Hintergrundbild Planet Earth First

Greenpeace steht für die Vision einer Welt, in der die Wirtschaft nachhaltig mit den ökologisch-planetarischen Grenzen umgeht. Nicht nur Waren, sondern auch Umwelt- und soziale Standards müssen global gültig sein.

mehr erfahren
Seitenansicht des Bundestages, im Hintergrund das Reichstagsgebäude
  • 20.10.2023

Greenpeace ist seit Beginn an im Lobbyregister aufgelistet. Seit 1. Juli 2023 gilt bei der Offenlegung von Spenden aber das Prinzip "ganz oder gar nicht“, deshalb verweigern wir die Angaben.

mehr erfahren
Zwei Menschen auf Fahrrädern auf einem Radweg
  • 12.07.2023

Greenpeace Deutschland möchte die Emissionen bis 2030 auf Null zu reduzieren.

mehr erfahren
Rainbow Warrior mit Greenpeace-Schlauchboot (RHIB)
  • 01.06.2023

Die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation hat Greenpeace zu einer “unerwünschten Organisation” erklärt. Die Arbeit von Greenpeace gefährde die nationale Sicherheit. Eine Stellungnahme.

mehr erfahren