Jetzt spenden
Public Eye Award
Public Eye Award

Public Eye Awards: Barclays und Vale als übelste Unternehmen gewählt

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Mit der Verleihung des Preises setzen NGOs auch in diesem Jahr ein Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung. Die Verleihung fand in Sichtweite des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos statt und schafft damit eine direkte Verbindung zu denjenigen Unternehmen beim WEF, denen Profit über alles geht. Der Public Eye Award ist unsere Chance, Unternehmen zu zeigen, dass die Menschheit und die Umwelt auch eine Stimme haben, sagte Kumi Naidoo, Geschäftsführer von Greenpeace International. Wir sind eine Stimme, die nicht zum Schweigen gebracht wird.

Jury-Preis geht an Barclays

Das Expertengremium einigte sich auf die britische Bank Barclays als Preisträger, weil diese sich durch ihre Lebensmittelspekulationen besonders negativ hervorgetan hat. Das Unternehmen ist der am schnellsten wachsende Spekulant von Lebensmitteln und treibt die Preise für Nahrungsmittel auf Kosten der Ärmsten in die Höhe. Allein 2010 rutschten in der zweiten Jahreshälfte 44 Millionen Menschen weltweit wegen steigender Preise in extreme Armut.

Wir hoffen, dieser Preis ermutigt europäische Gesetzgeber zu strengen Regulierungen, um Lebensmittelspekulationen einzudämmen und Banken daran zu hindern, mit Lebensmittelpreisen zu zocken, so Amy Horton vom World Development Movement. Die NGO hatte Barclays für den Preis vorgeschlagen.

Rekordbeteiligung beim Publikumspreis

Fast 90.000 Stimmen wurden im Online-Voting für das übelste Unternehmen des Jahres abgegeben - mehr als je zuvor. Die Mehrheit entschied sich für das brasilianische Bergbauunternehmen Vale (25.041 Stimmen). Die Firma hat eine 60-jährige Geschichte, in der wiederholt Menschenrechtsverletzungen, unmenschliche Arbeitsbedingungen und die rücksichtslose Ausbeutung der Natur eine Rolle spielen.

Derzeit arbeitet Vale am Bau des sogenannten Belo Monte Damm im Amazonas. Wegen des Damms müssen wahrscheinlich 40.000 Menschen umgesiedelt werden, die weder ein Mitspracherecht noch Aussicht auf Entschädigung haben. Ein Gebiet in der Größe des Bodensees soll geflutet werden - mit katastrophalen Folgen für die einheimische Bevölkerung sowie für Flora und Fauna.

Auf dem zweiten und dritten Platz in der Abstimmung zum Publikumspreis landeten Tepco und Samsung mit 24.245 beziehungsweise 19.014 Stimmen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und unternehmerisches Engagement

Wir verfolgen mit dem Public Eye Award auch ein langfristiges Ziel, sagte François Meinberg von BD. All die jährlichen Nominierungen machen das Fehlen von Rechtsgrundsätzen deutlich.

Die am Public Eye Award beteiligten Organisationen appellieren schon lange an Regierungen, rechtlich bindende Regeln für mehr unternehmerische Verantwortung einzuführen. Um das zu erreichen, haben sich Greenpeace und BD in der Schweiz mit fast 50 weiteren Organisationen zusammengeschlossen. Unter dem Namen Justice Without Borders will die Allianz eine rechtliche Verpflichtung zu Menschenrechts- und Umweltstandards für Unternehmen erreichen, die ihren Sitz in der Schweiz haben.

Joseph E. Stiglitz, US-Starökonom und Nobelpreisträger, sagte in seiner Rede bei der Preisverleihung, dass die privilegierten Individuen und Gesellschaften der Welt nicht für immer von Konsequenzen isoliert bleiben. Für Firmen bedeutet das, über das gesetzliche Minimum hinaus die Umwelt zu schützen und Arbeiter mit Würde und Fairness zu behandeln. Gleichzeitig sei es aber ebenso nötig, gesetzliche Rahmenbedingungen für den Schutz von Arbeit und Umwelt für weniger verantwortungsvolle Unternehmen zu schaffen.

Mehr zum Thema

Stuhlkreis im Atrium der Greenpeace-Zentrale

Greenpeace und die Gemeinwohlbilanz

Wohin wollen wir wirtschaftlich wachsen? Wie können wir Ressourcen sparen? Schwierige Fragen, die auch Greenpeace bewegen. Das Konzept „Gemeinwohlökonomie“ könnte Antworten geben.

mehr erfahren über Greenpeace und die Gemeinwohlbilanz
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland

Die UN am Scheideweg

Damit die Vereinten Nationen wirksam gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen vorgehen können, brauchen sie eine tiefgreifende Reform. Deutschland trägt dafür eine besondere Verantwortung.

mehr erfahren über Die UN am Scheideweg
"Planet Earth First" Projection in Rome

Habemus spem - wir haben Hoffnung

Habemus Papam: Wir haben einen neuen Papst. Und alte Sorgen um die Umwelt. Kann das neue Kirchenoberhaupt etwas gegen die sich zuspitzende Klimakrise bewirken? Gedanken der Hoffnung. 

mehr erfahren über Habemus spem - wir haben Hoffnung
Protest During the Christian Democratic Union - CDU -Party Conference in the City Cube in Berlin

Zur Kleinen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU

Greenpeace beantwortet die Fragen der Union zur politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen

mehr erfahren über Zur Kleinen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU
MY Arctic Sunrise (DSM) Open Boat in Hamburg

Klimaschutz ist Gerechtigkeit

Baro Vicenta Ra Gabbert gestaltet als Sprecherin bei Greenpeace den sozial-ökologischen Wandel mit. Ein Interview über Ungerechtigkeiten der Klimakrise und ihre Vision.

mehr erfahren über Klimaschutz ist Gerechtigkeit
Hintergrundbild Planet Earth First

Was ist Globalisierung?

Greenpeace steht für die Vision einer Welt, in der die Wirtschaft die ökologisch-planetarischen Grenzen respektiert. Umwelt- und soziale Standards müssen global gültig sein.

mehr erfahren über Was ist Globalisierung?