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Die Esperanza fährt vor der Andrew-Plattform vorbei
Marten van Dijl / Greenpeace

Britische Ölplattform „Andrew“ verursacht massive Verschmutzung

Probe wird in ein Glas gefüllt

Eine starke Ölverschmutzung bei einer Plattform in der Nordsee dokumentierten Aktivistinnen und Aktivisten des Greenpeace-Schiffes Esperanza. Sie meldeten den Vorfall den Behörden.

„Auf dem Wasser treibt ein großer Ölteppich mit dicken braunen und schwarzen Ölklumpen, Schlieren und Blasen“, sagt Greenpeace-Meeresexpertin Sandra Schöttner. „Er zieht sich kilometerweit von der Plattform in die Nordsee bis zu unserem Schiff.“  Aktivistinnen und Aktivisten des Greenpeace-Schiffes Esperanza dokumentierten die starke Ölverschmutzung bei der Ölplattform „Andrew“ in der Nordsee. Die „Andrew“-Plattform liegt in britischen Gewässern und wird vom Konzern BP betrieben. Der Ölteppich wurde bei der Position 58°01.265‘N, 001°25.318‘E, etwa 1,6 Seemeilen südlich der Plattform, festgestellt.

„Die Besatzung der Plattform lehnte es ab, mit uns zu sprechen“, so Schöttner. Luftaufnahmen einer Drohne belegen eindeutig, dass die Verschmutzung von der Plattform stammt. Greenpeace nahm Öl- und Wasserproben und meldete den britischen Behörden die Verschmutzung.

„Dieser Umweltzerstörung in der Nordsee muss ein für alle Mal der Riegel vorgeschoben werden“, sagt Schöttner. „Das ist doch Wahnsinn!“ Erst vergangene Woche filmten Aktivist*innen mit einem ferngesteuerter Unterwasserroboter ein riesiges Methanleck im Meeresboden – aus dem seit Jahrzehnten klimaschädigendes Methan quillt. 

Alltägliche Verschmutzung durch Ölplattformen

Die Nordsee ist eine riesige Industrielandschaft mit über 400 Öl- und Gasplattformen, deren Normalbetrieb bereits Klima und Meer dramatisch belasten, wie ein aktueller Greenpeace-Bericht zeigt. 

2017 verschmutzten die Plattformen das Meer mit 9200 Tonnen Öl und 182.000 Tonnen Chemikalien allein im regulären Betrieb – das entspricht einem jährlichen Tankerunglück sowie einem täglichen Chemieunfall. Außerdem belasten die Plattformen mit 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid, 72.000 Tonnen Methan, 110.000 Tonnen Stickoxiden, 78.000 Tonnen flüchtige organische Substanzen sowie 3.771 Tonnen Schwefeldioxid pro Jahr unser Klima.

Schneller Ausstieg aus fossilen Brennstoffen nötig

Greenpeace dokumentiert mit den Schiffen Esperanza und Rainbow Warrior in der Nordsee die Zerstörung des Meeres und die Belastung des Klimas durch die Öl- und Gasindustrie. Die Umweltschützerinnen und Umweltschützer fordern einen schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen in Europa und effektiven Schutz für Klima und Meere. „Die Öl- und Gasindustrie befeuert seit Jahrzehnten die Klimakrise und belastet unsere Meere. Was wir hier in der Nordsee sehen, ist ein Albtraum. Diese veraltete und verantwortungslose Industrie gehört nicht in die neue grüne Welt, die wir nach der Corona-Pandemie aufbauen müssen. Wir brauchen einen schnellen Wandel zu Erneuerbaren Energien, samt einer fairen Lösung für alle betroffenen Arbeitskräfte“, so Schöttner.

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