Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

PCBs können die Entwicklung von Kindern bereits im Mutterleib beeinträchtigen. Außerdem gelten sie als stark Krebs erregend und sind in Deutschland seit 1989 verboten. Sie gehören zu den stärksten bekannten Umweltgiften und wurden von den UN in die Liste der zwölf international gebannten Persistant Organic Pollutants (POPs - Dauergifte) aufgenommen. Da PCBs nur sehr schwer abbaubar sind, ist die Umwelt auch heute noch überall mit PCBs belastet - mit schwerwiegenden Folgen auch für die Menschen.

Diesen lang bekannten Fakten zum Trotz erweckt die von der Chemie-Lobby mitfinanzierte Studie den Eindruck, als seien PCBs in Wirklichkeit gar nicht so schlimm. Eine Argumentationlinie, die der Chemie-Industrie gut zupass kommt, wenn es um Sicherheitsmaßnahmen oder um Entschädigungen für PCB-Opfer geht. Damit macht sich das BfR, dessen Kernaufgabe eine unabhängige Risikobewertung und -kommunikation ist, zum Handlanger der Chemieindustrie.

Greenpeace fordert deshalb vom BfR in einem offenen Brief Antworten auf folgende Fragen:

  • Wie ist erklärbar, dass toxikologische Forschungsarbeiten von BfR-Mitarbeitern zu Umweltchemikalien von der Industrie (teil-)finanziert werden?
  • Wie ist erklärbar, dass eine (Teil-)Finanzierung solcher BfR-Forschungsarbeiten durch einen Verband der Industrieunternehmen erfolgen konnte, die diese Stoffe herstellen bzw. hergestellt haben und wegen der daraus resultierenden Schäden an Mensch und Umwelt in der Kritik stehen?
  • Wie ist unter diesen Umständen die Unabhängigkeit der entsprechend geförderten Mitarbeiter bzw. Forschungsarbeiten garantiert?
  • Warum konnten oder können entsprechende Arbeiten der staatlichen Institution des BfR nicht aus staatlichen Budgets bestritten werden?
  • Wurden in den vergangenen zehn Jahren BfR-Mitarbeiter, Forschungsarbeiten des BfR oder Forschungsarbeiten von BfR-Mitarbeitern auch in anderen Fällen von Organisationen wie Euro Chlor oder anderen Verbänden der chemischen Industrie gefördert?

    Falls ja: Welche Mitarbeiter oder Forschungsarbeiten wurden gefördert? Von welchen der genannten Organisationen wurden diese gefördert und wie hoch waren die jeweiligen Fördermittel?

 

Datum
Müllhalde mit Kühen in Ghana

Mehr zum Thema

Zwei Jugendliche halten ein Pappschild "Say no to plastic, save the ocean" .
  • 04.04.2024

Eine historische Chance: Die UN-Verhandlungen über ein verbindliches globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung gehen weiter.

mehr erfahren
Aktivist:innen vorm Bundeskanzleramt
  • 15.03.2024

Das europäische Lieferkettengesetz wurde beschlossen, auch trotz der Enthaltung Deutschlands. Die EU hat damit gezeigt: Menschenrechte und Klimaschutz sind wichtiger als Profite von Unternehmen.

mehr erfahren
Aktive sitzen auf einem einem 3,5 Meter hohen und 12 Meter breiten Textilmüll-Berg  vor dem Brandenburger Tor, auf dem Banner steht "Fast Fashion: Kleider machen Müll".
  • 05.02.2024

Aussortierte Kleidung landet in großem Stil in Afrika – und wird dort zum Plastikmüllproblem. Eine Greenpeace-Recherche zeigt das Ausmaß, Aktive protestieren gegen Fast Fashion auf der Fashion Week.

mehr erfahren
Protest am Amazon-Logistikzentrum Winsen bei Hamburg
  • 11.12.2023

Fabrikneue Ware oder Retouren einfach zerstören? Exzess der Überproduktion und wahnsinnige Ressourcenvergeudung. Wir konnten ein Vernichtungsverbot für unverkaufte Kleidung erreichen.

mehr erfahren
Greenpeace Aktive halten beim Make Something Day in Berlin Hände mit "Ressourcenschutz fürs Klima" hoch
  • 13.11.2023

Während der Handel in der Vorweihnachtszeit mit Rabattschlachten zum Massenkonsum ruft, treffen sich vom 19. bis 27. 11. Menschen, die auf Reparieren, Selbermachen, Tauschen setzen statt auf Kaufen.

mehr erfahren
Frau mit Kleid vor Spiegel bei Kleidertauschbörse
  • 30.08.2023

Wir ertrinken in Konsumprodukten, die wir nicht brauchen – weniger wäre oft mehr. Hier sind zehn Tipps, wie man im immer schnelleren Verwertungskreislauf auf die Bremse tritt.

mehr erfahren