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Tomasz bei der Heimreise von Russland, Dezember 2013
© Greenpeace

Arctic 30-Aktivisten - endlich zu Hause

Am 29. Dezember konnte sich auch Tomasz Dziemianczuk aus Polen auf die Heimreise machen. Jetzt haben alle 26 nicht-russischen Arctic 30-Aktivisten Russland verlassen, wo sie nach einem friedlichen Protest an einer Gazprom-Bohrinsel rund 100 Tage lang festgesetzt waren.

Nach der Amnestie durch das russische Parlament hatten bis zum Freitag alle nicht-russischen Aktivisten unter den Arctic 30 die zur Ausreise benötigten Stempel in ihren Pässen. Ein Mitarbeiter von Greenpeace Russland erklärte vor seiner Abreise aus St. Petersburg:

„Ich habe nie bereut, was wir getan haben, nicht ein einziges Mal, nicht im Gefängnis und auch nicht jetzt. Sie haben uns nicht für das ins Gefängnis geworfen, was wir getan haben, sondern für das, wofür wir stehen. Die Ölindustrie in der Arktis hat Angst vor abweichenden Meinungen, und das völlig zurecht!“

Die Crew der Arctic Sunrise war am 19. September von einem Einsatzkommando des russischen Geheimdienstes FSB an Bord des Greenpeace-Schiffes festgenommen worden. Einen Tag zuvor hatten Aktivisten an der Gazprom-Ölbohrinsel Prirazlomnaya in der russischen Petschorasee gegen die Zerstörung der Arktis protestiert. In der Folge wurde gegen die Arctic 30 eine zweimonatige Untersuchungshaft angeordnet. Die 28 Aktivisten und zwei Journalisten aus 18 Ländern wurden zunächst wegen „bandenmäßiger Piraterie“ und schließlich wegen „Rowdytums“ angeklagt. Ihnen drohten mehrjährige Haftstrafen.

Dementsprechend erleichtert erklärt Alexandra Harris aus Großbritannien vor ihrer Abreise: "Wir werden Russland verlassen, es ist vorbei, wir sind endlich wirklich frei. Es ist der Moment, auf den ich so lange gewartet habe - und meine Familie auch. Aber auch Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die für unsere Freilassung gekämpft haben. Mir fehlen die Worte, um ausdrücken zu können, wie unendlich dankbar ich für ihre Unterstützung bin. Sie haben Mails geschrieben, demonstriert und protestiert - so laut, dass es bis in den Kreml drang. Ich verspreche diesen Menschen, weiter für die Arktis zu kämpfen. "

Der Fall der Arctic 30 hat international für Empörung gesorgt. Weltweit setzten sich fast 3 Millionen Menschen mit Protestmails an russische Botschaften dafür ein, dass die Anklage gegen die Aktivisten fallengelassen wird. In der vergangenen Woche stimmte schließlich das russische Parlament einer von Präsident Wladimir Putin eingebrachten Amnestie zu. Damit war klar, dass die Aktivisten das Land verlassen dürfen und keine weiteren rechtlichen Schritte gegen sie verfolgt werden.

Für die Arktis selbst gibt es keine Amnestie: Mittlerweile hat die Prirazlomnaya die Förderung aufgenommen. Gazprom ist damit der erste Konzern weltweit, der Öl aus arktischen Gewässern fördert.

  • Camila und Miguel von den Arctic 30 kommen in Buenos Aires an, Dezember 2014

    Camila und Miguel

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