Jetzt spenden
Aktion gegen Biodiesel in Deutschland
© Andreas Schoelzel / Greenpeace

Tempolimit statt Quote für Biokraftstoff

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Quote muss weg! ist in Einzelbuchstaben auf 26 Dieselkanistern zu lesen. Biosprit zerstört das Klima!, warnt ein Plakat. Mit der Aktion vor dem Bundesumweltministerium weist Greenpeace auf die weiterhin bestehende Gefährdung der Urwälder durch das Biokraftstoffquotengesetz hin.

Auch wenn Sigmar Gabriel zurzeit keine Erhöhung der Ethanolbeimischung zum Benzin vorhat - die Lage für die Urwälder bleibt angespannt. Entscheidend ist nämlich die Gesamt-'Bio'-Spritquote. Um einen Ausgleich zur reduzierten Menge an Ethanol zu schaffen, wird entsprechend mehr 'Bio'-Diesel eingesetzt. Der Bedarf an Sojaöl steigt weiter.

Um die erhöhte Nachfrage nach Sojaöl in Europa bedienen zu können, werden vor allem in Südamerika immer größere Plantagen angelegt. Allein in Argentinien soll sich in den nächsten drei Jahren der Anbau von Soja verzehnfachen.

Um neues Ackerland zu gewinnen, wird immer mehr Urwald gerodet. Die in den Urwäldern gespeicherten Mengen an Kohlenstoff werden durch Brandrodung und Bodenbearbeitung als CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. Laut Berechnungen amerikanischer Wissenschaftler kann es bis zu 420 Jahre dauern, bis diese Menge CO2 durch Agrokraftstoffe wieder eingespart ist.

Der Einsatz von sogenannten Biokraftstoffen ist somit kein effektives Mittel zur Senkung der CO2-Emissionen. Das gilt auch für die Biokraftstoffe der zweiten Generation. Zwar bieten sie Vorteile gegenüber den herkömmlichen Agrokraftstoffen. Sie sind aber aufwendig in der Produktion und somit teuer. Auch werden große Anlagen mit einem hohen Bedarf an Rohstoffen zur Herstellung benötigt.

Die wirksamste Sofortmaßnahme gegen das Problem der CO2-Emissionen ist die Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Wenn jedes Auto einen Liter weniger Kraftstoff verbrauchen würde, könnten zehn Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Hier ist die Einführung eines Tempolimits von 120 Stundenkilometern gefordert.

Zum einen kann durch das Tempolimit direkt CO2 eingespart werden. Zum anderen würden dann keine schnellen Autos mit starken Motoren mehr gebraucht. PKW könnten mit leichteren Motoren und Karosserien hergestellt werden, was den Verbrauch weiter senken würde. Die CO2-Emissionen von PKW können so in kurzer Zeit um die Hälfte reduziert werden.

"Umweltminister Sigmar Gabriel sollte sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren. Nicht die Automobilflotte sondern die Urwälder sind ein besonders schützenswertes Gut", mahnt Alexander Hissting, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. Er fordert Gabriel auf, beim Agrosprit die Notbremse zu ziehen. Anderenfalls könnte er auf dem in fünf Wochen stattfindenden UN-Urwaldgipfel in Bonn als Kahlschlagminister dastehen.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/warmewende-jetzt

Wärmewende jetzt!

Die Bundesregierung will die Wärmewende ausbremsen - doch das wäre fatal und würde neue Unsicherheiten schaffen. Wir fordern: keine Abschwächung des Gesetzes, faire Förderung und Schutz für Mieter:innen!

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Thermography of Wasted Heat in Germany

Mehr zum Thema

Ein Aktivist steht mit einer Fahne mit stilisiertem E-Auto auf einem Autodach. Drei Autos formen zusammen die Aufschrift “Mehr Elektro Wagen”.

Verbrenner-Aus 2035: für Gesundheit und Klima

Das Ende neuer Verbrenner ab 2035 steht fest – eigentlich. Doch die Verbrenner-Lobby will die EU-Entscheidung kippen und die bis dahin geltenden Abgasregeln schwächen.

mehr erfahren über Verbrenner-Aus 2035: für Gesundheit und Klima
Gelber Zug fährt in einen Bahnhof

Wie geht es weiter mit dem Deutschlandticket?

Das Deutschlandticket soll bleiben, aber schon ab 2026 teurer werden. Dabei spart es mehr, als es den Bund kostet.

mehr erfahren über Wie geht es weiter mit dem Deutschlandticket?
Installation eines abgestürzten Pkw, der einen EU-Flaggenmast beschädigt vor dem Brandenburger Tor

Warum E-Fuels keine Klimaprobleme lösen

Synthetische Kraftstoffe in ausreichenden und bezahlbaren Mengen sind für den Autoverkehr reines Wunschdenken.

mehr erfahren über Warum E-Fuels keine Klimaprobleme lösen
Frau läuft mit Rollkoffer auf einem Bahnsteig am ICE entlang

Unfairer Preiskampf: Zug und Flug im Vergleich

Viele Menschen wollen klimaschonend reisen. Doch Subventionen machen den Flug auf vielen Strecken billiger als den Zug – gerade ins europäische Ausland. Das zeigt eine Greenpeace-Studie.

mehr erfahren über Unfairer Preiskampf: Zug und Flug im Vergleich
Eine überdimensionierte Waage: auf der einen Seite der schwerer wiegende VW, auf der anderen Menschen, die ein Banner halten mit der Aufschrift 2Recht auf Zukunft

VW-Klage vor Gericht

Kläger:innen fordern Volkswagen auf, die Produktion von klimaschädlichen Verbrennern bis Ende des Jahrzehnts einzustellen.

mehr erfahren über VW-Klage vor Gericht
Zwei E-Autos an Ladestationen

Fragen und Antworten zur Elektromobilität

Elektroautos sind effizient, klimafreundlich, leise, recyclebar und kostengünstig im Vergleich mit Diesel-Fahrzeugen oder Benzinern. Doch in Deutschland haben E-Autos ein schlechtes Image. Wieso?

mehr erfahren über Fragen und Antworten zur Elektromobilität