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Die USA, Kanada, Japan und Australien haben wieder ihre unrühmliche Gesprächstaktik eingesetzt, um die Verhandlungen zu verzögern , sagt Stephanie Tunmore, Greenpeace Klima-und Energieexpertin, die die Verhandungen vor Ort beobachtete. Dabei sind konkrete Vorschläge zum Schutz des Klimas mehr als dringend erforderlich.
Im Gegensatz zu den meisten Industrienationen zeigten sich die Entwicklungs- und Schwellenländer auf der Konferenz sehr konstruktiv. China, Indien oder Mexiko präsentierten eigene Vorschläge zu wichtigen Finanzierungs- und Technologiefragen. Doch wenn die Industriestaaten keine Zusagen für eine notwendige finanzielle Unterstützung machen, werden auch sie kein neues Klimaschutz-Abkommen unterstützen.
Bei den derzeitigen Verhandlungsrunden geht es um die Umsetzung der Beschlüsse der Weltklimakonferenz in Bali von Ende 2007. Dort hat sich die Staatengemeinschaft verpflichtet innerhalb von zwei Jahren ein Nachfolgeabkommen für das dann auslaufende Kyoto-Protokoll zu erarbeiten. In dem neuen Vertragswerk soll der Klimaschutz nach 2012 festgelegt werden. Erstmals sollen auch Schwellen- und Entwicklungsländer mit einbezogen werden.
Ganz besonders die Industriestaaten haben eine historische Verantwortung für den Klimaschutz, denn sie sind für den größten Teil des Problems verantwortlich. Die Industrieländer sind auch diejenigen, die dank ihrer wirtschaftlichen Stärke finanziell in der Lage sind, handeln zu können und Geld für den Klimaschutz zur Verfügung zu stellen.
Und wie geht es nun weiter? Nach einer weiteren Verhandlungsrunde im August 2008 in Accra (Ghana) sollen auf der nächsten Vertragsstaatenkonferenz im Dezember in Posen (Polen) die Weichen für einen Verhandlungsendspurt bis zum anvisierten Abschluss im Dezember 2009 in Kopenhagen gestellt werden.
Regierungen und Minister müssen endlich aufwachen und sich das Ausmaß der Klimawandels vor Augen führen, fordert Tunmore. Millionen von Menschen, insbesondere in den Entwicklungsländern, werden ihre Lebensgrundlagen oder gar ihr Leben verlieren, wenn wir nicht schnellstens handeln. Wir haben keine Zeit mehr, wir müssen jetzt anfangen.