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"Stoppt Esso-Woche" von Greenpeace, rechts im Bild Gerd Leipold, Oktober 2002
Bernd Arnold / Visum / Greenpeace

Ölmulti Esso: Fatal für Klima und Umwelt

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Kein Politiker in den USA kann und will Kyoto umsetzen. Unsere Wirtschaft würde sonst am Krückstock gehen. So deutlich formuliert Lee Raymond, Präsident von ExxonMobil, das Diktat des weltgrößten Ölkonzerns an die Politik. Auch wenn das eigentliche Geschäft des Öl-Giganten Öl fördern, Öl verarbeiten, Öl verkaufen ist, kann die größte privat-wirtschaftliche Macht der Weltpolitik, so der Spiegel, Regierungen beeinflussen und die Welt verändern - denn Öl bedeutet Macht. Dennoch leitet das Unternehmen aus seiner Macht keinerlei Verantwortung ab.

ExxonMobil übertrifft mit seinen Umsätzen von über 200 Milliarden US-Dollar die Staatseinnahmen vieler Nationen und bietet fast so viel Wirtschaftskraft auf wie ganz Schweden. Exxon fördert täglich zwölf Millionen Tonnen Öl und ist in über 200 Ländern mit rund 300 Tochtergesellschaften vertreten.

1989 lief der Öltanker Exxon Valdez im Prince William Sound, Alaska, auf Grund und verursachte den größten Ölunfall in der Geschichte der USA. Das Schiff verlor knapp 40.000 Tonnen Rohöl, die in der bis dahin weitgehend unberührten Natur verheerende Schäden anrichteten. Allein 250.000 Seevögel und 3.500 Seeotter fielen den öligen Massen zum Opfer. Exxon wurde 1994 zu einer Strafzahlung von fünf Milliarden US-Dollar verurteilt, da das Unternehmen nach Ansicht des Gerichts zum Unfall der Exxon Valdez grob fahrlässig beigetragen hat, weigert sich aber beharrlich die Strafe zu begleichen.

ExxonMobil kollaboriert weltweit mit korrupten und diktatorischen Staaten, die Menschenrechte mit Füßen treten. Für lukrative Erdölgeschäfte werden weltweit Menschen von den Regierungen mit Gewalt vertrieben, ihre Häuser abgebrannt, und das Land der oft am Existenzminimum Lebenden wird verseucht. Menschen erkranken oder sterben sogar an den Folgen der vermeidbaren Umweltverschmutzungen. Kritiker der Erdöl- und Erdgasprojekte werden oft eingeschüchtert, verhaftet oder sogar umgebracht.

Obwohl der Zusammenhang zwischen der Kohlendioxid-Zunahme (CO2) in der Atmosphäre - hervorgerufen durch die Verbrennung von fossilen Energien wie Öl und Kohle - und des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur wissenschaftlich bewiesen ist, leugnet Exxon diesen Zusammenhang. Dies geschieht, um durchgreifende Maßnahmen zum Klimaschutz zu verhindern. Exxon weist jede direkte Verantwortung für die Klimazerstörung zurück. Dabei emittieren die Exxon-Fabriken mit 128 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr etwa dreimal soviel wie die gesamte Schweiz.

Der weltweit größte Ölkonzern scheut nicht davor zurück, pseudowissenschaftliche und gesellschaftlich einflussreiche Gruppen durch finanzielle Zuwendungen auf seine Seite zu ziehen. Zwischen 1998 und 2004 hat Esso mehr als 12 Millionen US-Dollar an die Leugner des Klimawandels gezahlt.

Autor: Karsten Smid

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Kein Recht auf Verbrenner!

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