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Messballon zur Beobachtung des Ozonlochs am nördlichen Polarkreis, Juni 1988
Ulrich Baatz / Greenpeace

Was ist das Ozonloch?

Das Ozonloch beschäftigt Wissenschaftler:innen seit Jahrzehnten. Wir erklären, worum es sich dabei handelt und betrachten seinen aktuellen Zustand.

Eine Gruppe von Urlauber:innen erreicht den “Whitehaven Beach” in Australien, sie legen eine kurze Pause in der Sonne ein, bevor sie ins Wasser wollen. Doch als diese vorbei ist, entdecken sie gerötete Stellen auf ihrer Haut – Sonnenbrand nach nur wenigen Minuten. Die Situation zeigt deutlich, warum wir eine intakte Ozonschicht brauchen, denn Ozon schützt vor UV-Strahlung, die insbesondere auf dem australischen Kontinent sehr hoch ist.

Sonnenlicht hat unterschiedlichste Auswirkungen auf unseren Körper, es setzt Glückshormone frei und der UV-Anteil hilft unserem Körper, Vitamin D zu bilden. Dennoch geht von ihm auch eine Gefahr aus, denn die enthaltene UV-Strahlung ist in hoher Dosis gesundheitsschädlich und kann unter anderem Hautkrebs verursachen. Das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen ist nur aufgrund der Ozonschicht möglich; doch was genau ist dieser Schutzmantel?

Ozonschicht: Definition

Bei der Ozonschicht handelt es sich um einen Bereich innerhalb der unteren Stratosphäre, in dem sich in hoher Konzentration das Spurengas Ozon (O3) angesammelt hat. In einer Höhe von 15 bis 30 Kilometern umgibt er die Erde und schwächt die UV-Strahlung der Sonne so weit ab, dass sie für Lebewesen nicht mehr schädlich ist. Wird diese Schutzschicht beschädigt, ist von einem Ozonloch die Rede – es führt dazu, dass die Sonnenstrahlung die Erdoberfläche in voller Stärke trifft. 

Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) gehören wie Tetrachlorkohlenstoff (CCl4) zu den Gasen, die, wenn sie in hohen Mengen ausgestoßen werden, diesen Schutzmantel beschädigen oder zerstören können. FCKW halten das in der Stratosphäre vorhandene Ozon auf und reduzieren dadurch seine Dichte – ein Ozonloch entsteht.

Arbeiterinnen am Fließband der Firma Foron
© Ali Paczensky / Greenpeace

Greenfreeze: Kühlschrank ohne FCKW- und FKW

Hintergrund

Klimaschutz: Am 15. März 1993 lief der erste Greenfreeze-Kühlschrank vom Band. Wie er entstand und warum er eine der wichtigsten Innovationen des 20ten Jahrhunderts ist.

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Wann wurde das Ozonloch entdeckt?

Britische Forscher:innen stellten das Ozonloch erstmals 1985 über dem Südpol und Jahrzehnte später im Jahr 2020 auch über dem Nordpol fest. Bereits Jahre bevor es, das erste Mal entdeckt wurde, warnten Forschende und Umweltaktivist:innen, dass der fortlaufende Betrieb von Fabriken und anderen FCKW-Produzenten einen solchen Schaden verursachen kann. Im September 1987 unterzeichneten 197 Staaten das Montreal-Protokoll – es verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, dafür zu sorgen, dass die Ozonschicht nicht weiter zerstört wird. Das Protokoll betrifft aber nicht alle Stoffe. FCKW-Stoffe können als Ausgangsstoffe in andere Verbindungen umgewandelt werden und so weiter genutzt werden. Auch als Zwischen- oder Nebenprodukt werden sie nach wie vor eingesetzt. Das sorgt dafür, dass die Konzentration nicht-verbotener Stoffe steigt. Mehr zu den weiterhin nutzbaren FCKWs können Sie hier lesen

Greenpeace und andere Akteure der Umweltbewegung thematisierten das Ozonloch seit seiner Entdeckung. Die Kampagnen führten Mitte der neunziger Jahre dazu, dass die EU die Verwendung von FCKW verbot. Unternehmen müssen seitdem Kühlmittel und Treibmittel für Spraydosen durch weniger schädliche Stoffe ersetzen – kurz darauf verbot die damalige Regierungskoalition aus CDU und FDP den FCKW-Kühlschrank in Deutschland.

Um allen Verbraucher:innen eine umweltfreundliche Kühlschrankalternative anzubieten, entwickelte Greenpeace Deutschland gemeinsam mit der Firma DKK Scharfenstein (später Foron) den ersten FCKW- und FKW-freien Kühlschrank der Welt, den Greenfreeze. Seit 1993 hat sich dieser in einem internationalen Siegeszug über die ganze Welt verbreitet.

Ist das Ozonloch noch da?

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Ozonschicht teilweise wieder regeneriert. Im September 2025 meldete die Weltwetterorganisation der Vereinten Nationen (WMO) die positive Nachricht: Das Ozonloch war 2024 kleiner als in den Vorjahren. Es lag auch unter dem langjährigen Durchschnitt. Die WMO geht davon aus, dass sich die Ozonschicht grundsätzlich bis Mitte des Jahrhunderts wieder auf das Niveau der 1980er Jahre erholen wird. Über der Antarktis werde dieses Niveau jedoch vermutlich erst im Jahr 2066 erreicht. Die dortigen Bedingungen bremsen die Regeneration besonders stark.

Dort wird der Ozonmantel nämlich stärker durch die bestehende Klimakrise beeinflusst, wie 2021 ein Wissenschaftsteam der Universität Maryland herausgefunden hat. Denn dieselben Gase, welche die globale Temperatur steigern, kühlen die höher gelegenen Luftschichten in der Stratosphäre ab, wodurch wiederum die Ozonschicht abgebaut wird. 

Allerdings gibt es nach wie vor Einflüsse, die einer Erholung der Ozonschicht entgegen wirkten. Im Juli 2022 beobachteten Wissenschaftler:innen, dass die Ozonschicht über den Tropen beschädigt ist – in einer Region, in der etwa die Hälfte der Weltbevölkerung lebt. Kurz darauf entbrannte eine Diskussion darüber, ob es sich bei den festgestellten Veränderungen um ein Ozonloch handelt oder ob nur einzelne Schichten innerhalb der Stratosphäre vorübergehend geschwächt wurden.

In Australien verursachten zunehmende Trockenheit und Hitze von Ende 2019 bis Anfang 2020 weitflächige Waldbrände. Durch diese gelangten große Mengen an Rauchpartikeln in die Stratosphäre und schädigten die dort bestehende Ozonschicht – auf einem Kontinent, auf dem die UV-Strahlung ohnehin bereits sehr hoch ist und eine intakte Ozonschicht umso wichtiger.

Auch wenn sich Teile der Ozonschicht regeneriert haben, zeigen diese Entwicklungen, dass das FCKW-Verbot alleine nicht ausreicht, um die Ozonschicht zu schützen. Es ist unklar, ob sie sich wieder vollständig erholen wird, insbesondere wenn wir die Klimakrise weiter anheizen. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam gegen die Klimakrise aktiv werden. Hier finden Sie einige Möglichkeiten dazu.

Der kalbende Perito-Moreno-Gletscher.
© Greenpeace / Daniel Beltrá

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