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COP 20: Klima-Demonstration in Lima
Eva Petschull / Greenpeace

Klimakonferenz in Lima: "Die Natur verhandelt nicht"

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Bewässerungssysteme? Straßen? Oder doch Ufo-Landebahnen? Die mysteriösen Linien der peruanischen Nazca-Ebene stacheln seit ihrer Entdeckung vor 90 Jahren die Fantasie von Geologen und Touristen gleichermaßen an. Weniger Rätsel bereitet dagegen das Ende der Nazca-Kultur, die diese riesigen Scharrbilder vor mehr als 1000 Jahren in den Wüstenboden grub: Der regionale Klimawandel ließ die Nazca aussterben.

Eine Warnung der Geschichte, an die heute zwanzig Greenpeace-Aktivisten erinnern. In riesigen Lettern schrieben die Umweltschützer „Zeit für Veränderungen: Die Zukunft ist erneuerbar!“ neben die Linien-Bilder. Die Forderung richtet sich an die Teilnehmer der parallel in Lima stattfindenden Weltklimakonferenz, die in die entscheidende Woche geht. „Heute bedroht der von Menschen gemachte  Klimawandel nicht nur einzelne Regionen, sondern unser aller Zukunft“, so Martin Kaiser, bei Greenpeace Leiter der internationalen Klimapolitik und derzeit in Lima. „Die Natur verhandelt nicht. Jetzt müssen in Lima die Weichen gestellt werden für eine Energiezukunft, die zu 100 Prozent auf Erneuerbaren Energien basiert.“

Taifune als Folge des Klimawandels

Wie dringend solche weitreichenden Entscheidungen sind, hat gerade erst der Taifun Hagupit auf den Philippinen deutlich gemacht. Im stärksten Sturm, der das Land in diesem Jahr heimsuchte, verloren bislang 21 Menschen ihr Leben, 900.000 mussten evakuiert werden. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem das südostasiatische Land während der Klimaverhandlungen von einem schweren Taifun verwüstet wird. „Die Philippinen leiden Jahr für Jahr unter den Folgen des Klimawandels“, so Kaiser. „Für die Menschen dort sind Gegenmaßnahmen, wie die Klimakonferenz sie beschließen kann, keine Wortklauberei – sie sind eine Frage des Überlebens.“

Heute reisen viele Minister sowie Staats- und Regierungschefs nach Lima, um bis zum Ende der Woche über die Blaupause eines neuen Weltklimavertrags zu verhandeln. Der soll Ende kommenden Jahres in Paris unterschrieben werden und dabei helfen, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten.

Wissenschaftler sehen diesen Wert als die Grenze zu einem unkalkulierbaren Klimawandel. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird sich die Erde jedoch auf mindestens 3,6 Grad erwärmen. Was dann passieren kann, mussten die Nazca bereits vor mehr als 1000 Jahren erleben. Damit wir es nicht ebenfalls erfahren, müssen in Lima bis Ende der Woche mutige Entscheidungen getroffen werden.

  • Eine Frau vor einem nahezu vollständig zerstörten Haus auf den Philippinen - Eine Folge des Taifuns.

    Folgen des Klimawandels

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Werden Sie Klimakanzler, Herr Merz!

Als Wahlsieger muss Friedrich Merz (CDU) die Verantwortung für unseren Schutz vor der Klimakrise ernst nehmen. Er soll entscheidende Forderungen für unsere Zukunft in einem neuen Regierungsprogramm verankern.

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