Jetzt spenden
Wilkins-Schelfeis nach dem Bruch der Eisbrücke. 2009
ESA

Der Kollaps des antarktischen Wilkins-Schelfeises

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

1.600 Kilometer von der Südspitze Südamerikas entfernt, gegenüber Feuerland, liegt das Wilkins-Schelfeis - 13.000 Quadratkilometer groß. Riesige Teile dieses auf dem Meer treibenden Eisgebietes kollabieren. Mittlerweile wird es nur noch von einer schmalen Eisbrücke zusammengehalten. Zerbricht auch sie, droht der Kollaps des gesamten Schelfs.

Forscher: innen vermuten, dass der Zerfall des Wilkins-Eisschelfs mit der Klimaerwärmung zusammenhängt. In der Antarktis-Region wurde in den vergangenen 50 Jahren ein Temperaturanstieg von 2,5 Grad Celsius gemessen.

Das Wilkins-Eisschelf - zwischen den Inseln Alexander-Island, Rothschild-Island, Latady-Island und Charcot-Island gelegen - war bis in die Neunzigerjahre stabil. Dann stellten Forscher: innen fest, dass es anfing, sich aufzulösen.

Seit 2008 beobachten sie, wie riesige Teile abbrechen und zerfallen, wie immer neue Risse entstehen. Im Februar 2008 brach ein rund 41 mal 2,5 Kilometer großer Eisblock vom Schelf ab und löste den Zerfall einer 405 Quadratkilometer großen Fläche aus. Ende Mai folgten weitere 160 Quadratkilometer.

In den vergangenen 20 Jahren zerfielen sieben Eisschelfe an der antarktischen Halbinsel. So brach beispielsweise im Frühjahr 2002 ein 3.250 Quadratkilometer großes Stück vom Larsen B-Eisschelf ab und löste sich in tausende kleine Eisberge auf, die anschließend ins Weddellmeer trieben. Forscher: innen gehen davon aus, dass das Gebiet bis dahin rund 10.000 Jahre lang stabil gewesen war.

Der Meeresspiegel steigt durch das Auseinanderbrechen des Schelfeises nicht an - das Eis treibt ja bereits auf dem Wasser. Doch das Eis des Schelfs stützt die Festlandgletscher und staut das Inlandeis zurück. Zerbricht es, erhöht sich die Fließgeschwindigkeit der Gletscher, die ständig in Richtung Meer fließen. Rutscht aber mehr Inlandeis vom Festland ins Meer, dann wirkt sich dies sehr wohl auf den Meeresspiegel aus. Er steigt.

  • Wilkins-Schelfeis nach dem Brechen des Stegs im April 2009

    Wilkins-Schelfeis

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Bundespressekonferenz: Fotograf:innen halten Kameras auf einige Sprechende
  • 15.07.2024

An der neuen Verfassungsbeschwerde können sich alle in Deutschland lebenden Menschen beteiligen. Schon 2021 war eine ähnliche Klage erfolgreich.

mehr erfahren
Kinder schwimmen/waten durch die Fluten: Überschwemmungen in Palangka Raya, Zentral-Kalimantan
  • 01.07.2024

Die Folgen der Klimakrise werden verheerend, bestätigt der neue IPCC-Bericht. Gletscher schmelzen, Pole tauen ab und der Meeresspiegel steigt. Trinkwasser wird knapp und Wüsten breiten sich aus.

mehr erfahren
Flut in Reichertshofen 2.6.24
  • 25.06.2024

Die Überflutungen sind eine Folge der Klimakrise - und der Versäumnisse von Markus Söder (CSU) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in den vergangenen sechs Jahren. Greenpeace-Aktive protestieren.

mehr erfahren
Kajaks, Kanus und Schwimmer:innen im Wasser, auf einem schwimmenden Banner steht: Klimakrise ist Fluchtgrund!
  • 20.06.2024

Klimawandel und Umweltzerstörung sind schon heute oft ein Auslöser für Flucht und Abwanderung. Das Problem klein reden hilft nicht. Es ist Zeit, zu handeln!

mehr erfahren
Hochwasser in Prag: Die Moldau hat die Altstadt von Prag unter Wasser gesetzt, im August 2002
  • 06.06.2024

Wann ist ein Jahrhunderthochwasser ein Jahrhunderthochwasser und wieso treten sie jetzt plötzlich so häufig auf? Antworten auf gängige Fragen.

mehr erfahren
Flut in Günzburg 2.6.24
  • 02.06.2024

Überschwemmungen, Starkregen, Stürme ebenso wie Dürren werden immer häufiger und heftiger. Im Juni 2024 versanken Teile Deutschlands in Fluten. Die Klimakrise hat uns längst im Griff.

mehr erfahren