- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Höhere Temperaturen bieten ideale Lebensbedingungen für Moskitos. Sie übertragen zum Beispiel Dengue-Fieber und Malaria. Zudem warnt die WHO vor Krankheiten, die durch höhere Ozonwerte verursacht werden, und vor Unterernährung. Anhaltende Hitzeperioden und starke Stürme werden zu vielen Missernten führen; Wasserknappheit und Nahrungsmangel weiter zunehmen.
Lange hielt man nur die Anderen für betroffen. Von Dürren geplagte afrikanische Entwicklungsländer oder tief gelegene wie Bangladesch. Zu oft gerät in Vergessenheit: Der Klimawandel ist auch bei uns bereits angekommen.
Das Elbehochwasser 2002, der Jahrhundertsommer 2003 oder Orkan Kyrill im Januar 2007 - ganz normale Wetterextreme? Der Jahrhundertsommer hat allein in Deutschland mehr als 7000 Hitzeopfer gefordert. Tote. Und auch im letzten Jahr sind hierzulande 4500 Menschen aufgrund übermäßiger Hitze gestorben. Deutschland nimmt nach dem Klima-Risiko-Index 2008 der Organisation Germanwatch Rang 10 der am meisten vom Klimawandel betroffenen Länder ein.
Ein anderes Beispiel sind die Gletscher der Zugspitze. Das Eis auf dem deutschen Wahrzeichen schmilzt langsam aber sicher dahin. Schon seit Jahren werden dort oben 9.000 Quadratmeter Schnee im Sommer mit Folien abgedeckt. Die Gletscherfläche hat bereits viel von ihrer Masse eingebüßt. Von ursprünglichen 85 Metern Dicke im Jahr 1910 sind heute noch 45 Meter übrig.
Bis mindestens Freitag tagen auf Bali Politiker aus aller Welt. Im Rahmen der Klimaschutzkonferenz verhandeln sie darüber, wie sie gemeinsam die andauernde Erderwärmung bekämpfen wollen. Die Verhandlungen gehen nur zäh voran. Doch ein Konsens ist dringend nötig. Schließlich heißt es, keine Zeit zu verlieren. Laut der UN-Meteorologie-Organisation (WMO) war 1998 bis 2007 das heißeste Jahrzehnt seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Der Klimawandel ist bereits in vollem Gang.