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Smog in Stahlstädten in der chinesischen Provinz Hebei

Klimasünder China - Billigfabrik der reichen Industriestaaten

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Die Luftverschmutzung ist zu einem der schwerwiegendsten Umweltprobleme in Festlandchina geworden, insbesondere in Jing-Jin-Ji (Region der nationalen Hauptstadt) in Nordchina. Die Provinz Hebei hat ihre Stahlindustrie zum Hauptziel einer großen Anstrengung zur Kontrolle der Luftverschmutzung gemacht, nachdem China im September 2013 seine "Aktion gegen Luftverschmutzung" angekündigt hatte. Greenpeace beobachtet die Umsetzung dieser nationalen und lokalen Maßnahmen und stellt fest, ob die Stahlwerke die Umsetzung der Kohleverringerungsziele in den Schlüsselregionen behindern.

Im unrühmlichen Wettkampf um den ersten Platz unter den CO2-Sündern hat China die USA überholt. Gleichzeitig hat es den größten Anteil daran, dass die Energieeffizienz im globalen Mittel sinkt. Zu diesem Ergebnis kommen niederländische Experten aufgrund von Daten aus dem Jahr 2006. Anders sieht es allerdings beim Pro-Kopf-Ausstoß aus: Ein Chinese erzeugt im Jahr 3,5 Tonnen CO2, ein US-Amerikaner rund 20 Tonnen. 

Der Bericht des Umweltinstituts Milieu- en Naturplanbureau (MNP) stützt sich auf Zahlen aus zwei Wirtschaftsbereichen: der Stromerzeugung und der sehr energieintensiven Zementherstellung. China stellt fast die Hälfte des weltweit hergestellten Zements. Bereiche wie Verkehr und Entwaldung wurden nicht untersucht. Die Wissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass sie das Ergebnis auch nicht entscheidend verändern würden.

China erlebt derzeit das, was die westlichen Industriestaaten weitgehend hinter sich haben: Die Wirtschaft wächst rasant, die Ökologie steckt in den Kinderschuhen. Der asiatische Megastaat ist mittlerweile die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt.

Eine boomende Wirtschaft benötigt mehr und mehr Energie. Erzeugt wird diese in China zu rund 70 Prozent mit billiger heimischer Kohle. Lange Zeit schien es, als seien die Vorräte an Kohle nahezu unerschöpflich. Inzwischen frisst die Wirtschaft den klimafeindlichen Energieträger so rasant und ineffizient auf, dass sogar die Exporte nach Japan und Korea verteuert und gedrosselt wurden.

Eine Kehrseite des Wirtschaftswachstums sind 6.200 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr 2006 bei steigender Tendenz. Zum Vergleich: Der Klimasünder USA kam nur auf 5.800 Millionen Tonnen. Die Zahlen zeigen, warum China dringend in die internationalen Klimaschutzbemühungen eingebunden werden muss.

Dazu Ailun Yang, Klima- und Energieexpertin im chinesischen Greenpeace-Büro: China muss sofort seine Energiestrukturen verändern und die CO2-Emissionen senken. Wir fordern die chinesische Regierung auf, ihr Ziel einer 20-prozentigen Steigerung der Energieeffizienz umzusetzen. Die Erneuerbaren Energien müssen ausgebaut werden.

Doch Ailun Yang richtet auch deutliche Worte an den Westen, der seinen Teil zur Entwicklung in China beigetragen hat: Die Verantwortung für die in die Höhe schnellenden Emissionen liegt nicht allein in Peking. Sie ist auch in Washington, Brüssel und Tokio zu suchen. Der Westen hat einen großen Teil seines CO2-Fußabdrucks hierher exportiert und China zur Fabrik der Welt gemacht.

China, sagt die Expertin, müsse seine wirtschaftliche Entwicklung von den schmutzigen fossilen Energieträgern abkoppeln. Und die westlichen Industriestaaten müssten China und den anderen Schwellenländern helfen, indem sie ihre Technologien für saubere, umweltfreundliche Energieträger mit ihnen teilten.

Bilder eines geschundenen Landes

Der Greenpeace-Fotograf Lu Guang dokumentiert, wie die Industrienation China die Umwelt mehr und mehr zerstört. Für seine Bilder wurde er 2015 mit World Press Photo Award ausgezeichnet.

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