Jetzt spenden
Neurath cooling tower action

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Es geht hier nicht um banale Dinge, Frau Merkel, es geht darum, dass ohne solche Reduktionsschritte demnächst das Klima aus den Fugen gerät, erklärt Klimaexperte Karsten Smid. Zurzeit will jeder dem anderen beim Klimaschutz den Vortritt lassen. Auf diese Weise werden echte Fortschritte immer weiter hinausgezögert.

Deutschland koppelt sein Reduktionsziel von minus 40 Prozent bezogen auf das Basisjahr 1990 daran, dass die EU sich zu Reduktionen von 30 Prozent verpflichtet. Die EU wiederum will sich davon abhängig machen, ob andere Industriestaaten mitziehen. Die anderen Industrieländer erwarten von Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien ein stärkeres Engagement. Diese jedoch verweisen darauf, dass erst einmal die reichen Verursacherländer ihre Hausaufgaben machen sollten.

Dieses Klima-Mikado Wer sich zuerst bewegt, hat verloren können wir uns nicht leisten, so Smid. Deutschland als größter Treibhausgasverursacher innerhalb der EU muss endlich vorangehen und Klimaschutz vorleben. Wollen wir das Abschmelzen des Grönlandeises und somit die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels noch aufhalten, muss endlich der Treibhausgasausstoß um relevante Größenordnungen vermindert werden.

Der erste wichtige Schritt ist, die Forderungen der EU-Kommission zum deutschen Nationalen Allokationsplan II (NAP II) zu akzeptieren. Greenpeace fordert die Bundeskanzlerin im offenen Brief auf, dafür zu sorgen, dass Umweltminister Sigmar Gabriel die EU-Änderungen bis zum 31. Dezember 2006 annimmt.

Die EU-Kommission kritisiert zu Recht, dass die Reduktionsziele in NAP II nicht den internationalen Abmachungen im Kyoto-Protokoll entsprechen, dass Deutschland die Emissionsentwicklung fehlerhaft einschätzt und dass ausgewählte Unternehmen ungerechtfertigt bevorzugt werden. Das betrifft zum Beispiel RWE und Vattenfall mit ihren klimaschädlichen Braunkohlekraftwerken.

Seit Tagen laufen das Wirtschaftsministerium, Energiekonzerne und Gewerkschaften Sturm gegen die EU-Vorgaben. Es stimmt nicht, dass die Vorgaben der EU der deutschen Wirtschaft schaden und Arbeitsplätze gefährden , weist Smid Vorwürfe von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos zurück. Das Gegenteil ist der Fall: Versäumen wir es, heute in Klimaschutz zu investieren, wird uns das morgen teuer zu stehen kommen. Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, vor der die Menschheit steht.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%

Mehr zum Thema

Gletscherschmelze: der Gurgler 1932 - 2025

Gletscherschmelze: Berge ohne Eis

Neue erschreckende Bilder zeigen, wie die Erderhitzung Gletscher in Deutschland, Österreich und der Schweiz zerstört.

mehr erfahren über Gletscherschmelze: Berge ohne Eis
Protest in Dry River in the Amazon in Brazil

Dürre Zeiten

In Europa und weltweit leiden immer mehr Regionen an Trockenheit. Heiße Sommer lassen Böden, Wälder und Gewässer leiden, auch andere Jahreszeiten bleiben inzwischen oft zu trocken.

mehr erfahren über Dürre Zeiten
Martin Kaiser, Executive Director of Greenpeace Germany

"Pyrrhussieg der Fossilen"

Die UN-Klimakonferenz gab keine Antwort, wie wir schneller CO2-Emissionen senken und den Amazonas retten können. Und doch sieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand bei Greenpeace, Fortschritte.

mehr erfahren über "Pyrrhussieg der Fossilen"
Flut in Günzburg 2.6.24

Extremwetter - Wetterextreme

Überschwemmungen, Stürme und Dürren werden immer schlimmer. Im Sommer 2024 versank Europa mehrfach in sogenannten "Jahrhundertfluten", die Zahl der Hitzetoten steigt. Die Klimakrise ist längst da.

mehr erfahren über Extremwetter - Wetterextreme
Podium der 21. Klimaschutzkonferenz in Paris 2015

Internationale Klimakonferenzen

Schon in den siebziger Jahren erkannten Forschende: Der Klimawandel wird eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur. Daher wurde 1979 die erste Klimakonferenz in Genf einberufen. Ein historischer Überblick.

mehr erfahren über Internationale Klimakonferenzen
Messballon zur Beobachtung des Ozonlochs am nördlichen Polarkreis, Juni 1988

Ursache und Wirkung des Ozonlochs

Das Ozonloch beschäftigt Wissenschaftler:innen seit Jahrzehnten. Wir erklären, worum es sich dabei handelt und betrachten seinen aktuellen Zustand.

mehr erfahren über Ursache und Wirkung des Ozonlochs