Skip to main content
Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Greenpeace steht der Anrechnung von Wäldern beim Klimaschutz generell sehr kritisch gegenüber. Lange Zeit galt als sicher, dass Bäume das Kohlendioxid aus der Atmosphäre binden. Neuere Untersuchungen aber legen den Schluss nahe, dass dies nicht dauerhaft geschieht.

Aufforstungen bergen zudem auch Gefahren. Wird den reichen Industriestaaten erlaubt, ein Prozent ihrer Emissionen durch Aufforstungen in ärmeren Ländern auszugleichen, so kann dies zu Enteignungen und zur Ausbreitung von Monokulturen führen.

Greenpeace hat darum gefordert, die Anrechnung von Wäldern an bestimmte Voraussetzungen zu binden: an Umweltverträglichkeitsprüfungen, die Einhaltung sozialer Standards und die Beachtung von Landrechten indigener Völker. Diese Bedingungen sollten in einem eigenen Anhang an das Kyoto-Protokoll festgehalten werden.

Zwar sind die Forderungen in Teilen aufgegriffen worden, doch finden sie sich nicht in einem eigenen Anhang, sondern im Vertragstext selbst. Ein Kompromiss, mit dem Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid leben kann. Mit einer Ausnahme: Dass die Konferenz beschlossen hat, genmanipulierte Bäume zum Aufforsten zuzulassen, ist indiskutabel, sagt er. Hier wird lediglich ein unkalkulierbares Risiko durch ein anderes ersetzt.

Immerhin: Wenn COP 9, die neunte Kyoto-Vertragsstaatenkonferenz, am 12. Dezember endet, werden nach sechs Jahren alle wesentlichen Vertragstexte des Kyoto-Protokolls unter Dach und Fach sein.

Am 10. Dezember 1997 haben im japanischen Kyoto 98 Staaten das Abkommen zum Klimaschutz unterzeichnet. Mittlerweile haben 120 Staaten das Protokoll ratifiziert. Damit es in Kraft treten kann, fehlt noch einer der großen Industriestaaten: Russland. Doch Russland mauert. Vor den Präsidentschaftswahlen im März nächsten Jahres wird sich dort in Sachen Klimaschutz vermutlich nichts bewegen.

Die Stimmung unter den Konferenzteilnehmern in Mailand ist denn auch eher gedämpft. Der fehlende Kick aus Russland drückt auf die Energie. Umso mehr Druck macht der Klimafeind Nummer 1 - die USA, die das Abkommen seit 2001 massiv boykottieren. Sie sind mit einer großen Delegation angereist und machen mit einem ausgefeilten Technologieprogramm Stimmung gegen das Protokoll.

Das Motto der US-Amerikaner, die rund ein Viertel aller Treibhausgase weltweit produzieren, lautet letztlich: Wir machen weiter wie bisher. Statt auf klimafreundliche erneuerbare Energien setzen sie auch zukünftig auf die Verbrennung fossiler Treibstoffe wie Öl - und rechtfertigen das mit Scheinlösungen. (sit)

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Für ein Recht auf Zukunft, nicht Verbrenner

Für ein Recht auf Zukunft, nicht Verbrenner. Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Klage mit Ihrer Unterschrift!

Unterstützen Sie die Klage gegen VW

0% vom Ziel erreicht

0 haben mitgemacht

0%

Mehr zum Thema

Drought in Northern Italy

IPCC - Sachstandsbericht 6

  • 20.03.2023

Der neue Klimabericht der UN, der sogenannte IPCC-Bericht, liegt vor. Und wieder warnen die Wissenschaftler deutlicher als je zuvor vor den Folgen der Klimakrise.

mehr erfahren
Podium der 21. Klimaschutzkonferenz in Paris 2015

Klimakonferenz

  • 20.03.2023

Schon in den siebziger Jahren erkannten Forscher: Der Klimawandel wird eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur. Daher wurde 1979 die erste Klimakonferenz in Genf einberufen.

mehr erfahren
Rhein bei Duisburg Bruckhausen, Thyssenkrupp Steel Stahlwerk, Hochöfen, Sinteranlage, Kokerei Schwelgern, Ablöschwolke, Frachtschiffe

Unvermeidbare Restemissionen

  • 13.03.2023

Sogenannte “unvermeidbare Restemissionen” sollen in CO2-Speichern unter dem Meer verpresst werden. Doch wie viele sind wirklich unvermeidbar? Gibt es Alternativen? Fakten zur aktuellen CCS-Debatte.

mehr erfahren
Schmelzendes Meereis bei Grönland 07/30/2009

Eisschwund in Arktis und Antarktis

  • 10.02.2023

Für das Meereis in der Nordpolarregion ist keine Erholung in Sicht. Der Tiefstand 2022: 4,79 Millionen Quadratkilometer.

mehr erfahren
Aktion zu Taxononomie vor der Europäische Kommission in Brussels

EU-Taxonomie-Klage

  • 09.02.2023

Gas und Atomkraft sind nicht nachhaltig. Deswegen klagt Greenpeace jetzt gegen die EU-Taxonomie, die Investitionen in Gas- und Atomenergie als „grün“ labelt. Denn das verstößt gegen EU-Recht.

mehr erfahren
Arbeiterinnen am Fließband der Firma Foron

Cool gekühlt

  • 04.01.2023

Diesen März wird der Greenfreeze-Kühlschrank dreißig Jahre alt. Wie er entstand und warum er eine der wichtigsten Innovationen des 20ten Jahrhunderts ist.

mehr erfahren