
G7: Schneller raus aus Kohle, Öl und Gas
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Mit dem Verbrennen von Kohle, Öl und fossilem Gas befeuern wir nicht nur die Klimakrise, sondern finanzieren außerdem Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Greenpeace demonstriert beim G7-Treffen für einen beschleunigten Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft, für Klimaschutz und Frieden.
„Nachhaltiger Planet“ steht auf der Tagesordnung des Gipfeltreffens der G7-Staaten unter deutscher Ratspräsidentschaft dieses Jahr vielversprechend mit an erster Stelle. Gemeint ist der Schutz von Klima, Umwelt und Biodiversität. Doch wird bei dem Treffen auch der Krieg allgegenwärtig sein, den Russland seit Ende Februar gegen die Ukraine führt. Denn die Abhängigkeit von fossiler Energie aus Russland ist nicht nur ein Problem für den Klimaschutz, sondern auch für den Frieden.
Eine Auftaktveranstaltung für das G7-Treffen Ende Juni in Elmau (Bayern) ist noch bis zum 14. Mai die Zusammenkunft der Außenminister:innen von Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, der USA und dem Vereinigten Königreich im Schlossgut Weissenhaus an der Ostsee. Als Gast wird der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, erwartet.
Greenpeace-Aktive bilden Friedenszeichen an der Ostsee
Greenpeace-Aktive sind vor Ort in Weissenhaus/Schleswig-Holstein und demonstrieren für einen raschen Ausstieg der G7-Staaten aus Kohle, Öl und Gas. Die Aktiven haben ein 12 mal 12 Meter großes Banner mit der Aufschrift „G7: Exit Fossils, Enter Peace” (G7: Raus aus den Fossilen, hin zum Frieden) auf dem Sand ausgebreitet. Daneben formieren sie ein acht Meter großes Peace-Symbol.
„Die Einnahmen aus Öl, Kohle und Gas finanzieren den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Zudem heizen Emissionen aus fossiler Energie die Klimakrise an und befeuern so weitere Krisen und Konflikte”, sagt Greenpeace-Klimaexpertin Lisa Göldner. „Die G7 müssen jetzt zum Doppelschlag ausholen: Raus aus den fossilen Energien, um Kriegstreibern wie Putin den Geldhahn zuzudrehen und rein in die erneuerbaren Energien, um die Klimakrise zu stoppen. Mit einem klaren Bekenntnis der G7 zum High-Speed-Ausstieg aus den fossilen Energien und Einstieg in die Erneuerbaren kann die deutsche Ratspräsidentschaft an ihren Erfolg anknüpfen, den sie mit der Vereinbarung zur ‚Dekarbonisierung der Weltwirtschaft‘ auf dem G7 Treffen 2015 erzielt hat.”
Klimaschutz stärkt Frieden und Sicherheit
Die Klimakrise spitzt sich immer weiter zu und bedroht zunehmend auch die Sicherheit von Ländern und Regionen. Die Weltwetterorganisation warnt inzwischen davor, dass bereits im Jahr 2026 erstmals die globale Durchschnittstemperatur eines Jahres um 1,5 Grad oberhalb des vorindustriellen Niveaus liegen könnte. In Folge dessen werden sich Risiken wie zunehmende Knappheit von Wasser und Nahrungsmitteln multiplizieren und damit weltweit die Sicherheit gefährden.
Ministerin Baerbock und ihre Kolleg:innen haben in Weissenhaus die Möglichkeit, Vereinbarungen für einen schnelleren Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas vorzubereiten, die dann auf dem G7-Gipfel im Juni in Elmau beschlossen werden. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist die beste Antwort der G7-Staaten, um Krieg und Krisen vorzubeugen und eine lebenswerte Zukunft zu sichern” so Göldner.
Klimaschutz unter deutscher G7-Präsidentschaft voranbringen
Gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Germanwatch, der Dachorganisation Klima-Allianz und dem WWF Deutschland fordert Greenpeace in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz.
„Wir wenden uns heute an Sie mit der dringenden Bitte, den Gipfel dafür zu nutzen, die Klimaschutz-Anstrengungen der Industrienationen sowie deren Unterstützung verwundbarer Länder bei der Bewältigung von Klimawandelfolgen noch ambitionierter als bisher voranzutreiben", schreiben die Umweltorganisationen mit Blick auf den G7-Gipfel Ende Juni im bayerischen Elmau.
Die Unterzeichnenden nennen in ihrem Brief drei konkrete Daten als Meilensteine für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern: Bis 2025 müssen alle Subventionen für fossile Energie beendet und bis 2030 der Kohleausstieg abgeschlossen sein, so dass bis zum Jahr 2035 ein vollständiger Ausstieg aus Kohle Öl und Gas im Stromsektor möglich wird.
Zudem müsse Deutschland „als einer der historischen Hauptverursacher der Klimakrise“ die Ausgaben für internationale Klimafinanzierung, also für Maßnahmen zur Minderung von Treibhausgasen als auch für die Anpassung an den Klimawandel, bis 2025 auf 8 Milliarden Euro jährlich aufstocken.