Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Deutschland hat sich unter Führung der Kanzlerin vom Vorreiter zum Bremser der europäischen Klimapolitik entwickelt. Angela Merkel verspielt jegliche Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz, kritisiert Klimaexperte Karsten Smid von Greenpeace. Scharfe Gesetzesvorlagen werden auf Druck der Industrie verwässert: Die Kanzlerin schwächt die Schadstoffgrenzwerte für die Automobilindustrie ab und will eine vollständige Versteigerung von Verschmutzungsrechten im Rahmen des Europäischen Emissionshandels verhindern. Dadurch läuft die Bundesregierung Gefahr, ihr selbstgesetztes Ziel nicht zu erreichen, bis 2020 die CO2-Emissionen um 40 Prozent zu reduzieren.

Vor allem in den Schlüsselindustrien werden von der Kanzlerin klimafeindliche Signale gesetzt. Der Bau von Kohlekraftwerken wird befürwortet, die Produktion spritfressender Autos weiter zugelassen und durch das Fördern von Biosprit der Urwaldzerstörung Vorschub geleistet. Angela Merkel hält an der Vergangenheit fest und versucht die bestehenden Industrien zu schützen. Das gefährdet Deutschlands Rolle als Exportnation vor allem auf dem Wachstumsmarkt der klimafreundlichen Zukunftstechnologien, so Smid.

Derzeit findet im polnischen Poznan die Weltklimakonferenz statt. Der künftige Präsident der USA, Barack Obama, setzt ein Zeichen für den Klimaschutz und will in den kommenden zehn Jahren 150 Milliarden US-Dollar in Erneuerbare Energien investieren. Die EU zeigt sich hingegen uneinig in Fragen des Emissionshandels und blockiert damit die Verhandlungen.

Greenpeace fordert, dass sich auch die EU aktiv für den Klimaschutz einsetzt. Deutschland spielt als eine führende Industrienation dabei eine zentrale Rolle. Nur so kann am Ende der Konferenz ein Entwurf für ein verbindliches Folgeabkommen vorliegen, das bis Ende 2009 mit der neuen US-Regierung verhandelt werden kann.

Studie: Die wahren Kosten der Kohle

Studie: Die wahren Kosten der Kohle

92 | DIN A4

1.75 MB

Herunterladen

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Bundespressekonferenz: Fotograf:innen halten Kameras auf einige Sprechende
  • 15.07.2024

An der neuen Verfassungsbeschwerde können sich alle in Deutschland lebenden Menschen beteiligen. Schon 2021 war eine ähnliche Klage erfolgreich.

mehr erfahren
Kinder schwimmen/waten durch die Fluten: Überschwemmungen in Palangka Raya, Zentral-Kalimantan
  • 01.07.2024

Die Folgen der Klimakrise werden verheerend, bestätigt der neue IPCC-Bericht. Gletscher schmelzen, Pole tauen ab und der Meeresspiegel steigt. Trinkwasser wird knapp und Wüsten breiten sich aus.

mehr erfahren
Flut in Reichertshofen 2.6.24
  • 25.06.2024

Die Überflutungen sind eine Folge der Klimakrise - und der Versäumnisse von Markus Söder (CSU) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in den vergangenen sechs Jahren. Greenpeace-Aktive protestieren.

mehr erfahren
Kajaks, Kanus und Schwimmer:innen im Wasser, auf einem schwimmenden Banner steht: Klimakrise ist Fluchtgrund!
  • 20.06.2024

Klimawandel und Umweltzerstörung sind schon heute oft ein Auslöser für Flucht und Abwanderung. Das Problem klein reden hilft nicht. Es ist Zeit, zu handeln!

mehr erfahren
Hochwasser in Prag: Die Moldau hat die Altstadt von Prag unter Wasser gesetzt, im August 2002
  • 06.06.2024

Wann ist ein Jahrhunderthochwasser ein Jahrhunderthochwasser und wieso treten sie jetzt plötzlich so häufig auf? Antworten auf gängige Fragen.

mehr erfahren
Flut in Günzburg 2.6.24
  • 02.06.2024

Überschwemmungen, Starkregen, Stürme ebenso wie Dürren werden immer häufiger und heftiger. Im Juni 2024 versanken Teile Deutschlands in Fluten. Die Klimakrise hat uns längst im Griff.

mehr erfahren