Jetzt spenden
Bali human banner "Act Now!"
©Greenpeace/Ardiles Rante

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Greenpeace-Klimaexpertin Gabriela von Goerne ist positiv überrascht: Gabriels Rede hat mit einem Paukenschlag begonnen: Erstmals kündigt der Umweltminister an, dass Deutschland seinen Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahre 2020 um 40 Prozent verringern will - ohne Wenn und Aber.

Diese bedingungslose Entschlossenheit zur nötigen Reduktion von Treibhausgasen ist neu, denn, so von Goerne: Bisher hatte die Bundesregierung dieses Ziel an die Bereitschaft anderer Industriestaaten geknüpft, ihre Emissionen um 30 Prozent zu reduzieren. Greenpeace begrüßt, dass sich die Bundesregierung mit der heutigen Rede ihres Umweltministers von diesem Wenn-Dann-Spielchen verabschiedet und ehrgeizig die Initiative im Klimaschutz ergreift.

Dennoch: So löblich die Ziele Gabriels auch sein mögen, allein mit dem kürzlich verabschiedeten Klimaschutzpaket der Bundesregierung werden sie nicht zu erreichen sein. Mit den darin vereinbarten Maßnahmen ist eine maximale CO2-Ersparnis von 30 Prozent bis 2020 möglich. Zu diesem Ergebnis ist eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie des Aachener Instituts EUtech gekommen. Defizite gibt es vor allem beim Ausbau Erneuerbarer Energien im Wärmebereich, beim Ersatz klimaschädlicher Nachtspeicherheizungen und bei Effizienzvorgaben für den Gebäudebestand.

Selbst wenn hier nachgebessert würde, gäbe es noch weitere Herausforderungen, denen sich der Umweltminister stellen muss. Von Goerne: Gabriel unterstrich heute den deutschen Anspruch auf die europäische Vorreiterrolle im Klimaschutz. Im europäischen Vergleich werden jedoch in Deutschland die meisten Neubauten von Kohlekraftwerken geplant. Nach Bali muss Gabriel die Glaubwürdigkeit der deutschen Reduktionsziele unter Beweis stellen und das Klimaschutzprogramm nachbessern. Sonst sind Reduktionen um 40 Prozent bis zum Jahre 2020 nicht zu erreichen.

In Deutschland sind derzeit 24 neue Kohlekraftwerke geplant. Mit Umsetzung der Pläne dieser Kraftwerksbauten wäre die Ersparnis aus dem Klimaschutzpaket zunichte gemacht.

Zweifellos liegt es nicht allein in deutscher Hand, die globale Erwärmung zu stoppen. Im Laufe dieser Woche müssen sich alle Teilnehmer der Konferenz auf strikte Ziele einigen. Die Treibhausgasemissionen der Industrienationen müssen bis 2020 um 25 bis 40 Prozent reduziert werden.

Bis 2050 darf der weltweite Treibhausgasausstoß nur noch die Hälfte des heutigen betragen. Anders ist es nicht möglich den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Es ist dringend nötig, den Entwicklungsländern die dafür erforderlichen Technologien zur Verfügung zu stellen. Entsprechende Verantwortlichkeiten müssen im finalen Dokument klar geregelt sein.

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Greenpeace verklagt EU-Kommission wegen Taxonomie
  • 18.04.2024

Greenpeace hat vor einem Jahr gegen die EU-Taxonomie, die Investitionen in Gas- und Atomenergie als „grün“ labelt, Klage eingereicht.

mehr erfahren
Protest against Climate Protection Law - Berlin
  • 16.04.2024

Das Klimaschutzgesetz war die größte klimapolitische Errungenschaft der SPD. Nun hat die Ampel es brutal zurechtgestutzt. Die "Fortschrittskoalition" schaltet beim Klimaschutz in den Rückwärtsgang. 

mehr erfahren
Swiss Senior Women for Climate Protection verdict at ECHR
  • 09.04.2024

Die KlimaSeniorinnen Schweiz haben in Straßburg einen historischen Sieg errungen: Der Europäische Gerichtshof gab ihnen Recht, dass Klimaschutz Staatspflicht ist.

mehr erfahren
Korallen im Seringapatam-Riff, Australien
  • 12.03.2024

Die Ozeane haben bislang etwa 80 Prozent der Wärme aufgenommen, die wir dem Klimasystem zugeführt haben. Die Erwärmung reicht bis in eine Tiefe von 3.000 Metern. Das bringt die Meere aus dem Takt.

mehr erfahren
Schmelzendes Meereis bei Grönland 07/30/2009
  • 20.02.2024

Für das Meereis in der Nordpolarregion ist keine Erholung in Sicht. Der Tiefstand 2023: 4,3 Millionen Quadratkilometer.

mehr erfahren
Sumpf im Vodlozero National Park in Russland
  • 29.01.2024

Sie speichern gigantische Mengen CO2: Wälder, Meere, Böden. Welche Rolle spielen diese Kohlenstoffsenken im Kampf gegen die Klimakrise?

mehr erfahren