Skip to main content
Jetzt spenden
Eisbär protestiert gegen Klimawandel im Grönland Eis der Arktis, Juli 2005
Steve Morgan / Greenpeace

Die blauen Lagunen auf der Eiskappe

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Mit Jason Box, dem Wissenschaftler vom Byrd Polar Research Institute in Ohio, haben wir uns auf den Weg gemacht, um die sagenhaften Seen zu erkunden. Sie werden vom Schmelzwasser gebildet und sind mit der Zeit grösser geworden und breiten sich über höhere Lagen aus. Jason hat in seinen wissenschaftlichen Beobachtungen herausgefunden, dass in den letzten 17 Jahren die Menge dieses Schmelzwassers um ein

Drittel zugenommen hat. Je wärmer es wird desto mehr Fläche kommt in den Bereich, der im Sommer an der Oberfläche abschmilzt. Und diese Seen, so unwirklich schön sie auch scheinen, sind die Katalysatoren für die galoppierenden Gletscher.

Wir wollen eine neue Messmethode ausprobieren, mit der in der Zukunft die Menge des Schmelzwassers besser berechnet werden kann. Von Satellitenfotos kann der Umfang der Seen berechnet werden, aber wie tief diese Seen sind, das können die Satelliten nicht erkennen. Aber wir wissen, dass die Farbe der Seen sich mit der Wassertiefe ändert. Wenn es uns gelingt, die Wassertiefe in einigen Seen zu vermessen, dann können diese Daten mit den Satellitenfotos verglichen werden, und die Blauschattierung je nach Wassertiefe wird kalibriert. Danach können diese Daten in Computer gefüttert werden, die dann automatisch die Tiefe der Seen und die Wassermenge berechnen. Und diese Berechnungen erlauben dann Trendaussagen über die zukünftig zu erwartenden Mengen von Schmelzwasser, das die Eiskappe untergräbt.

Dieses Wasser verbleibt nämlich nicht an der Oberfläche, sondern wird durch tiefe Schächte bis an den Grund geleitet. Einerseits wird damit der Fluss des Eises in Richtung Küste beschleunigt und das Eis bricht in Eisberge und schmilzt. Zum anderen wird die gesamte Eisschicht erwärmt. Es gibt kaltes Eis und warmes Eis. Das Eis, das in der letzten Eiszeit gebildet wurde, ist viel kälter und taut daher langsamer als Eis, das in wärmeren Perioden entstanden ist. Durch die enormen Wassermassen, die durch die Kanäle und Schluchten in der Eiskappe in Wasserfällen in die Tiefe rauschen, werden die Eisschichten langsam aber sicher wärmer und sind daher empfindlicher für Klimaänderungen.

Das Boot, mit dem wir die Messungen durchführen, haben wir vom Touristenbüro in Ilulissat ausgeborgt. Als wir es zurückbringen, werden wir von einem englischen Touristenpaar befragt, ob denn nun in der Zukunft Paddeltrips auf die Eiskappe im Touristenprogramm stehen werden.

Das erinnert mich an den Rat eines amerikanischen Wissenschaftlers, den wir in der Planungsphase der Reise konsultiert hatten: Enjoy the ice cap as long as it is still there. Hoffentlich können unsere Messungen dabei helfen, dass die Eiskappe noch lange bestehen bleibt. Wenn wir die USA dazu bewegen können, Massnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen, dann ist es möglich.

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Für ein Recht auf Zukunft, nicht Verbrenner

Für ein Recht auf Zukunft, nicht Verbrenner. Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Klage mit Ihrer Unterschrift!

Unterstützen Sie die Klage gegen VW

0% vom Ziel erreicht

0 haben mitgemacht

0%

Mehr zum Thema

Drought in Northern Italy

IPCC - Sachstandsbericht 6

  • 20.03.2023

Der neue Klimabericht der UN, der sogenannte IPCC-Bericht, liegt vor. Und wieder warnen die Wissenschaftler deutlicher als je zuvor vor den Folgen der Klimakrise.

mehr erfahren
Podium der 21. Klimaschutzkonferenz in Paris 2015

Klimakonferenz

  • 20.03.2023

Schon in den siebziger Jahren erkannten Forscher: Der Klimawandel wird eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur. Daher wurde 1979 die erste Klimakonferenz in Genf einberufen.

mehr erfahren
Rhein bei Duisburg Bruckhausen, Thyssenkrupp Steel Stahlwerk, Hochöfen, Sinteranlage, Kokerei Schwelgern, Ablöschwolke, Frachtschiffe

Unvermeidbare Restemissionen

  • 13.03.2023

Sogenannte “unvermeidbare Restemissionen” sollen in CO2-Speichern unter dem Meer verpresst werden. Doch wie viele sind wirklich unvermeidbar? Gibt es Alternativen? Fakten zur aktuellen CCS-Debatte.

mehr erfahren
Schmelzendes Meereis bei Grönland 07/30/2009

Eisschwund in Arktis und Antarktis

  • 10.02.2023

Für das Meereis in der Nordpolarregion ist keine Erholung in Sicht. Der Tiefstand 2022: 4,79 Millionen Quadratkilometer.

mehr erfahren
Aktion zu Taxononomie vor der Europäische Kommission in Brussels

EU-Taxonomie-Klage

  • 09.02.2023

Gas und Atomkraft sind nicht nachhaltig. Deswegen klagt Greenpeace jetzt gegen die EU-Taxonomie, die Investitionen in Gas- und Atomenergie als „grün“ labelt. Denn das verstößt gegen EU-Recht.

mehr erfahren
Arbeiterinnen am Fließband der Firma Foron

Cool gekühlt

  • 04.01.2023

Diesen März wird der Greenfreeze-Kühlschrank dreißig Jahre alt. Wie er entstand und warum er eine der wichtigsten Innovationen des 20ten Jahrhunderts ist.

mehr erfahren