Jetzt spenden
apple blossom

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Wer jetzt einen Spaziergang macht, sieht die Folgen des Klimawandels überall. Die Apfelbäume fangen früher an zu blühen, die Kohlmeisen fangen früher an zu brüten und die Rotbuchen entfalten ihre Blätter früher, sagt Christian Bussau, Greenpeace-Biologe.

Die Natur versucht sich anzupassen. Doch wie viel Erwärmung kann sie noch verkraften? Wissenschaftler gehen davon aus, dass bei mehr als zwei Grad Temperaturanstieg der Klimawandel außer Kontrolle gerät und die Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen nicht mehr beherrschbar sind.

Auf Helgoland beobachtet man im Frühjahr, dass Vogelarten wie Gartenrotschwanz, Gartengrasmücke und Fitis (ein Singvogel) die Insel rund eine Woche früher erreichen als noch vor vierzig Jahren. Da der Gartenrotschwanz im Herbst auch rund eine halbe Woche später nach Süden zieht, bleibt er rund eineinhalb Wochen länger in Deutschland.

Vogelarten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt im Süden haben, wie zum Beispiel Seidenreiher und Bienenfresser dringen mit der Erwärmung weiter nach Norden vor. Arten wie der Schneeammer wird es dagegen zu warm, sie weicht nach Norden aus und wird bei uns inzwischen seltener. Auch bei den Pflanzen lassen sich Veränderungen feststellen.

Um 1960 fiel der Beginn der Apfelblüte in Deutschland auf Anfang Mai, in den letzten Jahren fangen sie aber schon rund eine Woche früher an zu blühen, Ende April. Auch beim Schwarzen Holunder beobachtet man, dass er im Vergleich zu 1960 rund zehn Tage früher blüht. Die Rotbuchen entfalteten ihrer Blätter im letzten Jahrzehnt zehn Tage früher als noch vor 40 Jahren.

Da auch Nord- und Ostsee in den letzten Jahrzehnten wärmer geworden sind, weichen Kaltwasserfische wie Kabeljau und Schellfisch immer weiter nach Norden aus, dafür können Warmwasserfische wie Sardinen und Sardellen aus südlichen Meeren vordringen.

Bussau: Tier- und Pflanzenarten reagieren auf die Klimaerwärmung viel stärker als wir Menschen. Noch gelingt es einigen Tier- und Pflanzenarten, sich anzupassen. Doch wenn sich die Erwärmung weiter verschärft, dann werden viele der Arten aus Deutschland verschwinden.

Die Beziehungen in einem Lebensraum sind extrem vielfältig und kompliziert. Niemand kann genau abschätzen, welche Auswirkungen die Klimaveränderung haben wird. Sehr wahrscheinlich ist aber, dass zahlreiche Arten sich nicht anpassen werden können, falls der Temperaturanstieg nicht gestoppt wird.

Greenpeace fordert, dass Deutschland bis 2020 vierzig Prozent weniger Treibhausgase ausstößt als im Bezugsjahr 1990. Ziehen weltweit alle Länder mit, könnte der Temperaturanstieg auf unter zwei Grad begrenzt bleiben. Als Hauptverursacher des Klimawandels müssen die westlichen Industriestaaten mit gutem Beispiel vorangehen.

Energy Revolution (engl., 2005)

Energy Revolution (engl., 2005)

32 | DIN A4

1.71 MB

Herunterladen

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Greenpeace verklagt EU-Kommission wegen Taxonomie
  • 18.04.2024

Greenpeace hat vor einem Jahr gegen die EU-Taxonomie, die Investitionen in Gas- und Atomenergie als „grün“ labelt, Klage eingereicht.

mehr erfahren
Protest against Climate Protection Law - Berlin
  • 16.04.2024

Das Klimaschutzgesetz war die größte klimapolitische Errungenschaft der SPD. Nun hat die Ampel es brutal zurechtgestutzt. Die "Fortschrittskoalition" schaltet beim Klimaschutz in den Rückwärtsgang. 

mehr erfahren
Swiss Senior Women for Climate Protection verdict at ECHR
  • 09.04.2024

Die KlimaSeniorinnen Schweiz haben in Straßburg einen historischen Sieg errungen: Der Europäische Gerichtshof gab ihnen Recht, dass Klimaschutz Staatspflicht ist.

mehr erfahren
Korallen im Seringapatam-Riff, Australien
  • 12.03.2024

Die Ozeane haben bislang etwa 80 Prozent der Wärme aufgenommen, die wir dem Klimasystem zugeführt haben. Die Erwärmung reicht bis in eine Tiefe von 3.000 Metern. Das bringt die Meere aus dem Takt.

mehr erfahren
Schmelzendes Meereis bei Grönland 07/30/2009
  • 20.02.2024

Für das Meereis in der Nordpolarregion ist keine Erholung in Sicht. Der Tiefstand 2023: 4,3 Millionen Quadratkilometer.

mehr erfahren
Sumpf im Vodlozero National Park in Russland
  • 29.01.2024

Sie speichern gigantische Mengen CO2: Wälder, Meere, Böden. Welche Rolle spielen diese Kohlenstoffsenken im Kampf gegen die Klimakrise?

mehr erfahren