Jetzt spenden
Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise am Dock in St.Petersburg/Florida, August 2010
Robert Meyers / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Frisch an Bord gekommen sind Caz Taylor und Erin Grey von der Tulane University in New Orleans. Sie werden in den kommenden Tagen Plankton sammeln und Blaukrabben-Larven im Vorher-Nachher-Vergleich untersuchen. Der Zustand dieser Krabben ist aus der Zeit vor der Ölkatastrophe gut dokumentiert. Sie nehmen eine wichtige Funktion in der Nahrungskette ein und sind von enormer wirtschaftlicher Bedeutung für die örtliche Fischerei. Die Forscher hatten bereits im Juli Spuren von Öl-Corexit-Tröpfchen in den Larven entdeckt. Die umstrittene Chemikalie Corexit hatte BP sowohl in der Wassersäule als auch an der Wasseroberfläche eingesetzt, um das Öl in kleinste Tröpfchen zu zersetzen und unter der Wasseroberfläche zu halten.

Niemand kann sagen, in welchem Umfang das Öl-Gift-Gemisch den Meeresbewohnern langfristig Schaden zufügen wird.Es gibt beispielsweise eine Population von Pottwalen, die nur im Golf von Mexiko lebt. Diese Population bekommt keine genetische Zufuhr von außen, erklärt Regine Frerichs, Greenpeace-Forschungstaucherin. Der Bestand sei deshalb extrem gefährdet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Population zusammenbreche, wenn nur wenige erwachsene Exemplare sterben. Sue Rocca, eine Meeresbiologin der Whale and Dolphin Conservation Society, ist deshalb neu dazugestoßen.

Wo ist das Öl hin?

Das Team auf der Arctic Sunrise - Greenpeace-Aktivisten, Wissenschaftler und Medienvertreter - werden untersuchen, wie und wo das ausgelaufene Öl die Tier- und Pflanzenwelt im Golf von Mexiko bedroht. Die Frage, wie viel Öl noch im Meer treibt, ist derweil noch nicht geklärt. Die offiziellen Zahlen der US-Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA) ließen die Medien wild spekulieren, der Großteil des Öls sei verschwunden. US-Wissenschaftler wurden stutzig und rechneten nach: Nicht 24 Prozent, sondern 79 Prozent des Öls schädige weiter das empfindliche Ökosystem im Golf.

Was ist bisher passiert?

Die Arctic Sunrise startete am 12. August von St. Petersburg in Florida in den Golf von Mexiko. Im ersten Tourabschnitt dokumentierten Dr. Jose Lopez und Dr. Charles Messing (Nova Southeastern University's Oceanographic Center) den Zustand der Riffe im Dry Tortugas Nationalpark - einer Region die bald von der Ölpest betroffen sein könnte. Im Fokus ihrer Untersuchungen standen Schwämme, die bis zu mehreren Tausend Litern Meereswasser am Tag filtern. Das macht sie zu wichtigen Indikatoren: Es ist möglich, dass Öl aus der BP-Katastrophe so klein zersetzt und unter Wasser gelangt ist, dass die Meeresboden-Organismen - wie zum Beispiel Schwämme - Rückstände besonders gut nachweisen, sagt Lopez.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/mobbing-klagen-stoppen

Mobbing-Klagen stoppen

Greenpeace USA soll 660 Millionen Dollar "Schadensersatz" an Energy Transfer zahlen! So genannte SLAPP-Klagen gefährden unser Recht auf Meinungsfreiheit. Deutschland muss jetzt ein Anti-SLAPP-Gesetz erlassen.

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Rally against Corporations Trying to Sue Critics into Silence in Oakland

Mehr zum Thema

Rally against Corporations Trying to Sue Critics into Silence in Oakland

Klage gegen Greenpeace und die Meinungsfreiheit

Greenpeace USA soll 660 Millionen Dollar "Schadensersatz" zahlen. Der Rechtsstreit findet auch vor einem niederländischen Gericht statt. Alle Hintergründe.

mehr erfahren über Klage gegen Greenpeace und die Meinungsfreiheit
Zwei Menschen im Gras mit Greenpeace-Protestplakat "Wir werden nicht schweigen" und Megafon

Schutz vor Einschüchterungsklagen

Die EU hat mit ihrer Anti-SLAPP-Richtlinie 2024 einen wichtigen Schritt zum Schutz zivilgesellschaftlichen Engagements getan. Jetzt muss daraus wirksam und zügig deutsches Recht werden.

mehr erfahren über Schutz vor Einschüchterungsklagen
Havarierter Öltanker Eventin vor Rügen

Öltanker gefährdete Ostsee

Eine neue Ausbreitungsrechnung zeigt: Wäre der Öltanker "Eventin" havariert - die Ostsee hätte schwer gelitten. Am 10. Januar trieb der Tanker voll mit russischem Rohöl manövrierunfähig vor Rügen.

mehr erfahren über Öltanker gefährdete Ostsee
Luftaufnahme: Auf der Tankerwand steht "Risk", davor ein Schlauchboot mit Aktiven, im Hintergrund ein weiteres

Mehr Schutz vor Tankerunfällen

Gefahr durch Schattenflotte: Russische Ölexporte mit veralteten Tankern bedrohen die Ostseeküste. Immer mehr Tanker stehen auf der EU-Sanktionsliste. Dennoch nimmt deren Zahl zu, zeigt eine Recherche.

mehr erfahren über Mehr Schutz vor Tankerunfällen
Luftbild: Mineralöl-Hochtanklager in Duisburg

Nicht zum Verkauf

Kritische Infrastruktur darf nicht in die falschen Hände gelangen – darum heißt sie so. Doch bei deutschen Ölspeichern bahnt sich gerade ein gefährliches Geschäft an.

mehr erfahren über Nicht zum Verkauf
Brennender Tanker "Annika" von oben

Brennender Öltanker vor Heiligendamm

Am Freitagmorgen geriet der Öltanker "Annika" vor der Ostseeküste in Brand, es drohte eine Umweltkatastrophe. Dieser Brand verdeutlicht einmal mehr, wie sehr Tanker die sensiblen Ökosysteme bedrohen.

mehr erfahren über Brennender Öltanker vor Heiligendamm