Mit Thermografie und Geigerzähler dokumentiert Greenpeace die Castor-Abfahrt
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Die thermografischen Aufnahmen zeigen, dass die Temperatur der Castorbehälter im Vergleich zu früheren Jahren gestiegen ist. Der Anstieg erklärt sich aus der längeren Verweildauer der Brennelemente in den Reaktoren. Die Brennstäbe werden dabei stärker mit Uran-235 angereichert, der höhere Abbrand führt zu höherer Radioaktivität.
Jeder einzelne dieser Castoren enthält so viel radioaktives Material, wie bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl freigesetzt wurde, sagt Thomas Breuer, Bereichsleiter für Klima- und Energiepolitik von Greenpeace Deutschland vor Ort. Es ist unverantwortlich, diese tödliche Fracht nach Gorleben zu bringen. Der dortige Salzstock ist für ein atomares Endlager vollkommen ungeeignet, wie unter anderem die verschleierten Gasfunde beweisen. Der Asse Skandal darf sich in Gorleben nicht wiederholen.
Castoren ins baden-württembergische Philippsburg statt nach Gorleben
Greenpeace fordert, dass die Castorbehälter statt nach Gorleben ins grenznahe Zwischenlager am AKW Philippsburg gebracht werden. Gorleben würde dadurch entlastet und das Verursacherprinzip gewahrt. Der in La Hague (Frankreich) und Sellafield (Großbritanien) aufbereitete Atommüll stammt zu 53 Prozent aus den Atomkraftwerken in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.
Die Atompolitik der Bundesregierung ist aus energiepolitischer Sicht unnötig, schädlich für Deutschland und gefährdet den sozialen Frieden, so Breuer. Laufzeitverlängerungen und die Wiederaufnahme der Gorlebenerkundung treiben die Menschen zu Tausenden auf die Straße. Bundeskanzlerin Merkel ist verantwortlich für alle Proteste, die in den nächsten Tagen und Jahren kommen werden. Greenpeace ruft zu einem massenhaften und friedlichen Protest gegen Atomkraft auf.