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Greenpeace-Projektion am Reaktor Biblis A in der Nacht vor der RWE-Kundgebung, Sedptember 2009
Joachim E. Roettgers / Greenpeace

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... alles die übliche Atompropaganda... Ich habe heute in der Zeitung gelesen, da sei ein Totenkopf auf den Kühlturm projiziert worden. Ich habe keinen gesehen. Man sollte nicht alles glauben, was die Atomkraftgegner sagen. Die Greenpeace-Fotos von der Projektion seien gefälscht. Auch bestimmte Internetmedien scheinen dem RWE-Chef nicht ganz gleichgültig zu sein: Wir lassen uns die Stimmung von diesen Internet-Blogs nicht vermiesen.

An der Abschlusskundgebung nahm auch der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) teil. Zwei Greenpeace-Aktivisten und einige andere Atomkraftgegner, die sich am Rand der Versammlung aufhielten, wurden von den RWE-Angestellten mit Äpfeln und Plastikflaschen beworfen.

Das Motto der Demonstration KERNig in die Zukunft vermittelt ein völlig verkehrtes Bild, sagt Atomexperte Heinz Smital, der für Greenpeace vor Ort war. Der Jobmotor im Energiemarkt liegt bei den Erneuerbaren Energien. Es sei beschämend, dass die Großkonzerne in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit die Abhängigkeit ihrer Auszubildenden ausnutzten, um eigene Profitinteressen zu wahren.

In Deutschland laufen derzeit 17 Atomreaktoren. Nach Berechnungen von Greenpeace arbeiten dort insgesamt etwa 7.000 Mitarbeiter. Circa 500 von ihnen sind Auszubildende. Demgegenüber arbeiten in der Branche der Erneuerbaren Energien heute bereits etwa 280.000 Beschäftigte, einschließlich etwa 14.000 Auszubildenden. Das Bundesumweltministerium rechnet allein für den Zeitraum bis 2020 mit 70.000 bis 100.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Bereich der Erneuerbaren Energien.

Auf den ersten Blick scheint es, als sei die Demonstration von den Auszubildenden selbst initiiert worden. Doch einem taz-Bericht vom 29. August zufolge erklärte ein Mitarbeiter einer RWE-Tochter im Saarland, es gebe eine klare Order. Der Konzern habe zudem Busse gechartert, damit von jeder einzelnen RWE-Tochter die Azubis auch tatsächlich in Biblis ankommen. Damit liegt der Verdacht nahe, dass die Auszubildenden von dem Stromkonzern für die Kundgebung regelrecht abgestellt wurden.

Biblis A ist das älteste Kernkraftwerk in Deutschland und gleichzeitig eines der störungsanfälligsten. Die bevorstehende Bundestagswahl wird darüber entscheiden, ob der alte Meiler weiterbetrieben wird oder nicht. CDU/CSU und FDP wollen den Atomausstieg rückgängig machen. Sie planen längere AKW-Laufzeiten. Der gemeinsame Auftritt von Jürgen Grossmann und Roland Koch zeigt auch, wie eng Stromkonzerne und CDU miteinander verwoben sind, so Smital.

In Berlin werden am morgigen Samstag tausende Menschen auf einer Großdemo gegen die Kernenergie erwartet. Seit Ende August ist ein Anti-Atom-Treck aus dem Wendland in Richtung Hauptstadt unterwegs. Er knüpft an die große Anti-Atom-Demonstration vor 30 Jahren an. Damals zog ein Treck wendländischer Bauern nach Hannover, um gegen die Atompläne des niedersächsischen Ministerpräsidenten Albrecht zu protestieren. Unterwegs schlossen sich immer mehr Menschen an. Es wurde die bis dahin größte Anti-Kernkraft-Demonstration der deutschen Geschichte.

 

  • Auszubildnde auf der Pro-Atom Demo beim AKW Biblis, Heinz Smital vor Ort, September 2009

    Pro-Atom Demo beim AKW Biblis

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  • Pro-Atom Demo beim AKW Biblis, rechts im Bild ein Anti-Atom-Plakat, September 2009

    Pro-Atom Demo beim AKW Biblis

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  • RWE-Demo beim AKW Biblis

    RWE-Demo beim AKW Biblis

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