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Es ist absurd, dass die Kunden von Vattenfall gerade im Großraum Hamburg auch noch einen potenziellen großen Störfall finanzieren, von dem sie und ihre Kinder als erste betroffen wären, sagt Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler. Dabei ist es ganz einfach, zu einem Ökostrom-Anbieter zu wechseln. Es kostet den Verbraucher eine Unterschrift und derzeit noch wenige Euro mehr im Jahr.
Vattenfall hat mittlerweile zugegeben, dass ein mit der Aufsichtsbehörde vereinbartes Messgerät am Trafo vor dem Wiederanfahren des Reaktors nicht installiert wurde. Die Meldung kam drei Tage nach einer Pressekonferenz, auf der das Unternehmen verkündet hatte, die Öffentlichkeit ab sofort so transparent wie möglich zu informieren.
Edler wirft dem Konzern vor, so transparent zu sein wie die dicke Mauer rund um den Pannenmeiler Krümmel. Er geht davon aus, dass häppchenweise weitere Versäumnisse ans Licht kommen werden. Ein scheinheiliges mea culpa wie 2007 reicht heute nicht mehr aus!
Tatsächlich hat Vattenfalls Vorgehen offensichtlich Methode, denn Krümmel ist kein Einzelfall. Im schwedischen Mutterland des Konzerns sieht die Strategie genauso aus. Das zeigte sich nach dem Beinahe-GAU im AKW Forsmark 2007 und wird bestätigt im jüngsten Skandal um das AKW Ringhals. Die Parallelen zu Deutschland sind nicht zu übersehen.
Die Alternative auch nicht: Es gibt vier Ökostromanbieter in der Bundesrepublik, die eigentumsrechtlich nicht zu den vier großen Atomkraftwerksbetreibern Vattenfall, E.ON, RWE und EnBW gehören. Das sind die Elektrizitätswerke Schönau (EWS), Lichtblick, Greenpeace Energy und Naturstrom.
