Skip to main content
Jetzt spenden
Greenpeace-Aktion am AKW Neckarwestheim 28.02.2011
Martin Storz / graffiti / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Ob diese Botschaft beim baden-württembergischen Umweltministerium ankommt? Seit 41 Monaten liegt CDU-Ministerin Tanja Gönner ein Antrag des Betreibers EnBW vor. Die Forderung: zwingend erforderlich(e) Wartungsarbeiten am AKW Neckarwestheim I. Genehmigt hat sie die nicht. Greenpeace hat den EnBW-Antrag am 23. Februar veröffentlicht und fordert die sofortige Abschaltung des Reaktors:

Über Jahre wurden notwendige Sicherheitsnachrüstungen von Umweltministerin Tanja Gönner verschleppt und entsprechende Anträge verheimlicht, sagt Tobias Riedl, Atomexperte bei Greenpeace. Er stellt klar: Neckarwestheim 1 ist unsicher und veraltet. 34 Jahre hat der Meiler bereits auf dem Buckel. Zwar war die vereinbarte Reststrommenge bereits im Januar 2011 aufgebracht. Dank Laufzeitverlängerung läuft der Reaktor nun weitere acht Jahre.

Was ist da faul?

Warum die Ministerin den Antrag geschickt in der Schublade verschwinden ließ? Auf die Veröffentlichung des EnBW-Antrags hin wirft sie Greenpeace verantwortungslose Panikmache vor und ignoriert, dass selbst EnBW als Betreiber 2007 die Nachrüstung im öffentlichen Interesse beantragt hat. Nur einige Tage zuvor hatte Gönner selbst gedroht, Neckarwestheim 1 stillzulegen und einen Nachrüstplan gefordert. Bei Gönners Atomaufsicht scheint etwas faul zu sein. Sie muss sofort die ihr offensichtlich vorliegende Mängelliste des Reaktors veröffentlichen, so Greenpeace-Sprecher Riedl. (Greenpeace: Offener Brief an Tanja Gönner)

Mappus: Zu hoch gepokert?

Neckarwestheim 1 ist der zweitälteste Meiler Deutschlands. Er gilt als besonders unsicher. Grund sind erhebliche bauartbedingte Sicherheitsmängel, wie zum Beispiel eine nur wenige Zentimeter dünne Reaktorhülle. Warum riskiert man im Ländle trotzdem die Sicherheit der Bevölkerung?

Offensichtlich wohl eine Frage des Geldes: Der Rückkauf der EnBW-Anteile durch das Land Baden-Württemberg katapultierte die Landesregierung unter Stefan Mappus (CDU) in eine Zwickmühle. Ohne die Gewinne aus dem abgeschriebenen Meiler Neckarwestheim wackelt die Finanzierungsstrategie. Immerhin sind mit der EnBW-Dividende die Zinsen für zwei Milliardenanleihen zu decken. Teure Sicherungsmaßnahmen oder die Stilllegung des Reaktors würden die Dividende schmälern. Frau Gönner scheint unter dem Druck zu stehen, die Kosten in Neckarwestheim zu minimieren, so Greenpeace-Sprecher Riedl. Er fordert: Die Sicherheit der Bürger darf nicht Opfer des Dividendendrucks werden.

  • Greenpeace-Aktion am AKW Neckarwestheim 28.02.2011

    AKW Neckarwestheim

    Überspringe die Bildergalerie
  • Greenpeace-Aktivisten klettern auf einen der Kühltuerme des AKW Neckarwestheim 28.02.2011

    Auf den Kühltürmen

    Überspringe die Bildergalerie
  • Greenpeace-Aktivisten am AKW Neckarwestheim: "Atomkraft schadet dem Ländle"

    "Atomkraft schadet dem Ländle"

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Balloons on the 'Plein' at The Hague

Scheinlösung Kernfusion

  • 01.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima

Kontaminiertes Wasser bedroht Umwelt in Fukushima

  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren
The Nuclear Crisis at the Fukushima Daiichi Nuclear Plant Continues

Fukushima - alle Publikationen im Überblick

  • 14.06.2023

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 hat Greenpeace zahlreiche Studien durchgeführt. Alle Publikationen sind hier aufgelistet.

mehr erfahren
Tschornobyl Tour zum 30. Jahrestag

Der Sarkophag in Tschernobyl

  • 08.06.2023

Nach dem Super-GAU in Tschornobyl am 26. April 1986 begann der Bau einer Schutzhülle zur Eindämmung der Strahlung. Doch das Provisorium war bald einsturzgefährdet, ein zweiter Sarkophag wurde gebaut.

mehr erfahren
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.

Tschornobyl

  • 26.04.2023

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2

Atomkraftwerke abschalten

  • 18.04.2023

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren