Jetzt spenden
Food-Bloggerin Lisa Otte mit einem Veggie-Burger in der Mittagspause.
Greenpeace

Interview mit Veggie-Food-Bloggerin

Lisa Maria Otte brauchte lange, um herauszufinden, wie vegetarisches Essen ihr richtig gut tut. Nun bloggt sie Tipps und Rezepte auf Instagram.

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Fleisch hat auf ihrem Teller nichts zu suchen, das wusste Greenpeace-Digital-Campaignerin Lisa Maria Otte schon als Kind. Doch sie musste erst erwachsen werden, bis sie ihre Begeisterung fürs Kochen entdeckte. Und dabei feststellte: Frisch ist nicht nur besser als Dose oder Tüte, sondern auch ganz einfach. Weil sie diese Erkenntnis und ihre Begeisterung für Fleischlos-Food gern mit anderen teilen wollte, startete sie auf Instagram den Veggie-Blog „Greenpeace Foodstories“. Darin präsentiert sie köstliche fleischfreie Rezepte, gibt Tipps und diskutiert mit der Community. In kurzen Videoclips, den Instagram Stories, kommen zudem Greenpeace-Experten zu Wort und geben Infos zur aktuellen Kampagne gegen Billigfleisch.

Wir sprachen mit Lisa Maria Otte über ihren Instagram-Kanal.

Greenpeace: Es gibt jede Menge Food-Kanäle auf Instagram. Was unterscheidet deinen von anderen?

Lisa Maria Otte: Bei Greenpeace haben wir Experten für Landwirtschaft. Das haben andere nicht. Die Experten können Dinge einordnen und erklären, warum es wichtig ist, weniger Fleisch zu essen. Bei Gemüse geben sie Tipps, worauf der Verbraucher achten sollte, oder sie können Fragen zum Thema Pestizide beantworten. Als Tipp: die Greenpeace-Experten beantworten die Fragen in den Instagram Stories – sie werden nur in der App auf dem Handy angezeigt.

Wie entstand die Idee für deinen Veggie-Food-Blog auf Instagram?

Seit meiner Kindheit bin ich Vegetarierin. Aber der Gedanke kam mir erst in diesem Jahr, als wir bei Greenpeace Videos und Fotos aus Schweineställen gesichtet haben. Das Material zeigt den ganz normalen Alltag im Schweinestall, noch nicht mal Extreme. Die Tiere standen da in ihrem dunklen, kargen Gefängnis und guckten einen traurig an – mir sind fast die Tränen gekommen.

Gab es auch einen positiven Anstoß?

Durch meinen privaten Instagram-Kanal weiß ich, wie sich dort alle gegenseitig positiv bestärken, sich Tipps geben. Da dachte ich, hey, das könnte man mit Essen genauso machen: Zeigen, dass es sehr gut fleischlos geht, und dass Vegetarisch Spaß bringt. Mit gesunden, leckeren Rezepten will ich meinen Lesern Lust machen, selber zu kochen. Einfach ein Rezept herauspicken und gleich anfangen!

Was war für dich der Auslöser, dich gesund zu ernähren?

Mir ging es zuvor nicht gut – ich wusste aber nicht warum. Wenn ich zum Frühstück Weißmehl-Backwaren aß, wurde mir kurz darauf flau im Magen. Ich fing an, ständig zu essen, weil ich dauernd hungrig war. Bis ich merkte: Wenn ich mich anders ernähre, dann geht es mir auch besser.

Woher kommt deine Leidenschaft fürs Kochen?

Ich liebe Essen! Allerdings habe ich erst mit 22 Jahren erkannt, wie einfach selber kochen eigentlich ist. Da wurde mir auch klar, dass man eine Tomatensoße aus echten Tomaten machen kann. Die schmeckt ganz anders ohne künstliche Zusätze. Ich habe mich gefragt: Warum habe ich jemals Fertigsoße gekauft?!

Welches Veggie-Gericht aus deinem Blog ist so einfach, dass es immer gelingt?

Extrem einfach sind Spaghetti Aglio Olio, also Spaghetti mit Knoblauchöl. Einfach Olivenöl in der Pfanne heiß machen und in Scheiben geschnittenen Knoblauch und getrocknete Tomaten kurz darin garen. Alles mit Salz und Pfeffer würzen, dann Pinienkerne ohne Öl knusprig anrösten. Spaghetti al dente kochen und unterrühren – fertig. Wenn man es scharf mag, gleich am Anfang Chili mit in die Pfanne geben.

Welche Zutat verwendest du leidenschaftlich gerne?

Bananen! Die machen satt und sind gesund. Ich habe immer gefrorene Bananen im Tiefkühlfach, denn ich kaufe oft viele auf einmal. Schaffe ich sie nicht, packe ich den Rest ins Tiefkühlfach. Morgens, wenn ich es eilig habe, nehme ich eine Banane raus und stecke sie in den Mixer, zusammen mit Sojamilch, Nüssen, Kakaopulver und anderem Obst – fertig ist der Smoothie!

Und ich liebe Austernpilze. Man kann sie wie ein Schnitzel panieren: statt Eigelb Sojamehl mit Wasser mischen, die Pilze erst darin, dann in Semmelbröseln wenden und in der Pfanne braten. Oder pur rösten, mit Salz und Pfeffer.

Gibt es Utensilien, die du unbedingt zum Kochen brauchst?

Scharfe Messer und eine gusseiserne Pfanne.

Brennt darin nicht alles an?

Nein, die muss sich eingrooven. Die Anti-Haft-Beschichtung ist sozusagen eine Fett-Patina, die sich mit der Zeit bildet. So brennt nichts mehr an - ohne krebserregende Kunststoffbeschichtung, die beim Kochen abgeht, und die man mitisst. Wichtig ist die Pflege – da darf kein Putzmittel ran. Ich verwende sogar eine eigene Spülbürste. Von so einer Pfanne hat man ein Leben lang was.

Was rätst du Menschen, die weniger Fleisch essen wollen, sich jedoch schwer tun?

Man kann nicht alles sofort ändern und auch nicht immer alles richtig machen. Ausprobieren, was sich gut anfühlt, und dann kleine Schritte machen. Das ist besser, als wenn man sich überfordert und dann hinwirft, weil es nicht mehr praktikabel ist. Ich habe mir in den vergangenen 15 Jahren ein Thema nach dem anderen vorgenommen. Seit letztem Jahr versuche ich, weniger Plastik zu verwenden. Heute lebe ich zwar nicht komplett plastikfrei, aber ich konnte es reduzieren, weil ich einfach Gewohnheiten verändert und Alternativen entdeckt habe. Jetzt probiere ich vegan zu leben. Ich finde die Idee gut und gucke, wie realistisch das für mich ist. Viele kleine Schritte in die richtige Richtung!

>>> Hier finden Sie Lisa Maria Ottes Instagram-Kanal. Machen Sie mit bei der aktuellen Challenge und fotografieren Sie ihr Essen und teilen Sie es mit der Community! 

  • Teller mit Spaghetti in Knoblauchöl mit frischem Basilikum, Tomaten und Chili.

    Buon appetito!

    Überspringe die Bildergalerie
  • Ein Turm aus Pfannkuchen dekoriert mit Bananen und Johannisbeeren.

    Luftig-lecker

    Überspringe die Bildergalerie
  • Appetitlich angerichtet zwei Schalen mit Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren und Johannisbeeren. Darüber gestreut Kokosflocken und Amaranth, garniert mit Pfefferminzblättern.

    Augenschmaus

    Überspringe die Bildergalerie
  • Frühstück mit vielen verschiedenen Obstsorten, Milchkaffee, Käse, Müsli. Appetitlich in Schälchen angerichtet mit Serviette und goldenem Besteck

    Schlemmer-Frühstück

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Vogel über Müllberg

Mehr zum Thema

Portrait of Moritz Jaeger-Roschko

“Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”

Kreislaufwirtschaft klingt nachhaltig. Doch was ist das? Das und wieso der kluge Gedanke der Kreislaufwirtschaft in Deutschland irreführend genutzt wird, erklärt Moritz Jäger-Roschko im Interview.

mehr erfahren über “Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”
 Passant:innen betrachten Kleiderstatue aus Textilmüll vor dem Brandenburger Tor

Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt

Fast Fashion zerstört Umwelt und Ressourcen – nachhaltige Alternativen sind der Weg aus der Wegwerfmode. Black Week und Black Friday heizen den zerstörerischen Konsum nochmal mehr an. Ein Greenpeace-Rechtsgutachten zeigt: Anti-Fast-Fashion-Gesetz auch in Deutschland möglich.

mehr erfahren über Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt
Studioaufnahme: Textilien von Shein auf einem Haufen

Schäm dich, Shein

Schnell, billig, rücksichtslos – das ist das Geschäftsmodell des Fast Fashion-Konzerns Shein. Greenpeace hat nach drei Jahren erneut Produkte ins Labor geschickt – mit beunruhigenden Ergebnissen.

mehr erfahren über Schäm dich, Shein
Kleidung auf einem Bügel mit einem Recycling-Schild

9 einfache Tipps für Slow Fashion

Fast Fashion hat sich längst als eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit etabliert. Aus der Fast Fashion-Falle auszubrechen, ist nicht schwer - zeigen unsere Tipps.

mehr erfahren über 9 einfache Tipps für Slow Fashion
Großes Banner "End Fast Fashion" liegt am Strand in Ghana zwischen Textilmüll.

Fast Fashion versus grüne Mode: Fragen und Antworten

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren über Fast Fashion versus grüne Mode: Fragen und Antworten
Alte Kleider können einfach wiederverwertet werden.

Upcycling: Was heißt das eigentlich?

Aus gebrauchten Materialien werden wieder schöne, nützliche Dinge: Upcycling ist eine tolle Möglichkeit, Überkonsum etwas Nachhaltiges entgegenzusetzen.

mehr erfahren über Upcycling: Was heißt das eigentlich?