Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

G-Star verkauft sich in der Öffentlichkeit als umweltfreundlich. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus, sagt Greenpeace-Chemieexperte Manfred Santen. Im vergangenen Jahr hatte Greenpeace hormonähnliche Nonylphenolethoxylate (NPE) in Produkten von G-Star nachgewiesen.

NPE werden bei Wasch- und Färbeprozessen eingesetzt. Als Produktionsabwasser belasten die Chemikalien chinesische Flüsse, als Haushaltsabwässer Flüsse in Deutschland. Nonylphenol reichert sich in der Nahrungskette an, ist schwer abbaubar und sehr giftig für Wasserlebewesen.

Detox: Für eine bessere Umweltbilanz von Textilien

Greenpeace engagiert sich mit der Kampagne Detox für eine Textilproduktion ohne gefährliche Chemikalien. H&M, C&A, Puma, Adidas, Nike und der chinesische Sportartikelhersteller Li-Ning haben bereits 2011 konkrete Pläne zur Entgiftung ihrer Textilproduktion vorgelegt.

Auch G-Star hat kürzlich eine Stellungnahme veröffentlicht.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Reduktion von Risikochemikalien sind jedoch wenig ambitioniert und bleiben weit hinter dem Engagement anderer Unternehmen zurück. Welche Chemikalien verwendet und freigesetzt werden, will die Marke nur so weit wie möglich fabrikgenau bekannt geben. NPE sollen erst Ende 2014 vollständig gebannt sein.

Menschen, die an Produktionsstandorten leben, haben ein Recht zu erfahren, welche Substanzen ihre Flüsse verschmutzen und Gesundheit gefährden, kommentiert Santen. Auch den Ersatz von Nonylphenol treiben andere Firmen viel engagierter voran. Wir können nicht noch jahrelang zusehen, wie Trinkwasserquellen in China, Indonesien oder Thailand vergiftet werden. Die niederländische Jeans- und Modemarke G-Star befindet sich auf weltweitem Expansionskurs. Fast monatlich wird ein neuer Flagship-Store eröffnet.

Greenpeace fordert: G-Star muss dem Beispiel anderer Unternehmen folgen und veröffentlichen, wo welche Chemikalien in die Umwelt freigesetzt werden. Alle umwelt- und gesundheitsschädlichen Produktionschemikalien sollten zügig durch ungefährliche Alternativen ersetzt werden. Alles andere ist Greenwashing.

Was können Sie tun?

  • Detox Protest bei G-Star in Magdeburg für giftfreie Produktion der Textilien im Juni 2012

    G-Star muss entgiften

    Überspringe die Bildergalerie
  • Detox Protest bei G-Star in Hamburg für giftfreie Produktion im Juni 2012

    Detox Protest bei G-Star in Hamburg

    Überspringe die Bildergalerie
  • Detox Protest bei G-Star in Hamburg für giftfreie Produktion im Juni 2012

    Detox Protest bei G-Star in Hamburg

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Vogel über Müllberg

Mehr zum Thema

Portrait of Moritz Jaeger-Roschko

“Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”

Kreislaufwirtschaft klingt nachhaltig. Doch was ist das? Das und wieso der kluge Gedanke der Kreislaufwirtschaft in Deutschland irreführend genutzt wird, erklärt Moritz Jäger-Roschko im Interview.

mehr erfahren über “Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”
 Passant:innen betrachten Kleiderstatue aus Textilmüll vor dem Brandenburger Tor

Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt

Fast Fashion zerstört Umwelt und Ressourcen – nachhaltige Alternativen sind der Weg aus der Wegwerfmode. Black Week und Black Friday heizen den zerstörerischen Konsum nochmal mehr an. Ein Greenpeace-Rechtsgutachten zeigt: Anti-Fast-Fashion-Gesetz auch in Deutschland möglich.

mehr erfahren über Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt
Studioaufnahme: Textilien von Shein auf einem Haufen

Schäm dich, Shein

Schnell, billig, rücksichtslos – das ist das Geschäftsmodell des Fast Fashion-Konzerns Shein. Greenpeace hat nach drei Jahren erneut Produkte ins Labor geschickt – mit beunruhigenden Ergebnissen.

mehr erfahren über Schäm dich, Shein
Kleidung auf einem Bügel mit einem Recycling-Schild

9 einfache Tipps für Slow Fashion

Fast Fashion hat sich längst als eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit etabliert. Aus der Fast Fashion-Falle auszubrechen, ist nicht schwer - zeigen unsere Tipps.

mehr erfahren über 9 einfache Tipps für Slow Fashion
Großes Banner "End Fast Fashion" liegt am Strand in Ghana zwischen Textilmüll.

Fast Fashion versus grüne Mode: Fragen und Antworten

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren über Fast Fashion versus grüne Mode: Fragen und Antworten
Alte Kleider können einfach wiederverwertet werden.

Upcycling: Was heißt das eigentlich?

Aus gebrauchten Materialien werden wieder schöne, nützliche Dinge: Upcycling ist eine tolle Möglichkeit, Überkonsum etwas Nachhaltiges entgegenzusetzen.

mehr erfahren über Upcycling: Was heißt das eigentlich?