Jetzt spenden
Im Labor werden Outdoor Jacken auf PFC getestet, am 20.02.2013
Marcus Meyer / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) werden in Textilien eingesetzt, um sie knitterfrei, schmutzabweisend oder wasserfest zu machen. Daher ist es oft Outdoorkleidung, in der sich die Stoffe wiederfinden. Besonders in den Haupterzeugerländern von Textilien - Mexico, Indonesien und China - vergiften sie, zusammen mit anderen Chemikalien, Wasser und Atemluft.

PFC gehören zu den chemischen Verbindungen, die nicht biologisch abbaubar sind und sich in Lebewesen anreichern. Deshalb finden sie sich inzwischen überall auf der Welt. In Eisbären am Nordpol, in Pinguinen am Südpol, in der Muttermilch. Sie sind bedenklich, weil manche von ihnen im Verdacht stehen, die Fortpflanzung zu schädigen, das Tumorwachstum zu fördern und schon in geringsten Mengen den Hormonhaushalt zu stören.

Forderungen an die Outdoor-Industrie

Greenpeace hat 14 Outdoor-Kleidungsstücke von Herstellern wie Jack Wolfskin, North Face, Vaude und Adidas untersuchen lassen - und PFC gefunden. Obwohl sich die Branche besonders naturnah gibt, hat sie es bislang versäumt, problematische Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Dabei ist es durchaus möglich, wasserdichte und atmungsaktive Kleidung ohne Fluorchemie herzustellen. So beteiligte sich Greenpeace an einer Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Dort wurden fluorfreie Alternativstoffe auf ihre Tauglichkeit geprüft. Einige Verfahren sind bereits marktreif und könnten sofort eingesetzt werden. Im Rahmen der Detox Kampagne fordert Greenpeace, dass die angeblich so umweltbewusste Outdoor-Branche mit gutem Beispiel vorangeht und gefährliche Chemikalien komplett aus ihrer Produktion verbannt.

Auch die Politik ist gefragt

Um den Einsatz von PFC künftig zu regulieren, fordert Greenpeace, dass PFC auf die Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe der Europäischen Chemikalienverordnung (REACH) gelangen. Bisher sind sie als solche nämlich noch nicht ausgewiesen.

Eine solche Klassifizierung wäre auch ein Zeichen für die Erzeugerländer. China beispielsweise orientiert sich an der europäischen Gesetzgebung und es ist vorstellbar, dass das Land sie langfristig in nationales Recht übernehmen wird.

Datum
Müllhalde mit Kühen in Ghana

Mehr zum Thema

Julios Kontchou untersucht Wasserproben
  • 18.09.2024

Wer verschmutzt den Rhein mit Mikroplastik? Erneut weist Greenpeace in Wasserproben Plastik nach – die Verschmutzung hat sogar zugenommen.

mehr erfahren
Das Bild einer mit Plastikmüll bedeckten Weltkugel, projiziert von Greenpeace Andino im Rahmen der Kampagne "Chile sin Plastics" (Chile ohne Plastik).
  • 01.08.2024

Am Erdüberlastungstag hat der Mensch sämtliche Ressourcen verbraucht, die der Planet in einem Jahr nachhaltig produzieren kann. Wie schaffen wir es wieder aus den Miesen?

mehr erfahren
Detox Gruppenaktionstag zu Zara in Berlin im November 2012
  • 09.07.2024

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren
2010 World Cup in South Africa
  • 18.06.2024

Die Fußball-Europameisterschaft ist gestartet. 5 Tipps, wie wir die EM umweltfreundlich feiern können.

mehr erfahren
Aktivist:innen vorm Bundeskanzleramt
  • 24.05.2024

Das europäische Lieferkettengesetz wurde beschlossen, auch trotz der Enthaltung Deutschlands. Die EU hat damit gezeigt: Menschenrechte und Klimaschutz sind wichtiger als Profite von Unternehmen.

mehr erfahren
Pärchen, auf der Handfläche die Welt als Herz
  • 02.05.2024

Deutschland hat seine Ressourcen für 2024 verbraucht. Für jeden weiteren Konsum, zahlen kommende Generationen und andere Länder die Zeche.

mehr erfahren