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Kind mit Atemschutzmaske in Peking, China
Wu Di/Greenpeace

Greenpeace-Kurzfilm über Luftverschmutzung in China

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Von sauberer Luft, grünen Wiesen und einer frischen Brise können die Schulkinder im Kurzfilm „Smog Journeys“ nur noch in einem gemeinsamen Lied singen. Die Realität sieht dramatisch anders aus in mehr als 90 Prozent der 190 chinesischen Großstädte, die ihre Luftwerte melden. Deren Verschmutzung überschreitet regelmäßig die von China selbst festgesetzten Grenzwerte für Feinstaub.

Mit dem Kurzfilm  des bekannten und mehrfach preisgekrönten chinesischen Regisseurs Zhangke Jia („Still Life“) warnt Greenpeace Ostasien vor den Gesundheitsgefahren durch zu hohe Feinstaubbelastung. Von der Regierung  angekündigte Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung müssen dringend umgesetzt werden.

„Was mich während der Dreharbeiten fasziniert und am meisten schockiert hat, ist die Tatsache, dass die Menschen selbst an Smog-Tagen ganz normal ihrem Leben nachgehen“, sagt Regisseur Jia Zhangke, dessen Vater in der kohlereichen Provinz Shanxi an Lungenkrebs starb. Jias Kurzfilm folgt dem Leben zweier Familien, einer Modedesignerin aus Beijing und einem Kohlearbeiter aus der an Beijing angrenzenden Region Hebei. In Hebei wurden im Jahr 2012 rund 313 Millionen Tonnen Kohle verbrannt. Hebeis Kohleschlote tragen massiv zum Smog der zehn am stärksten belasteten Städte Chinas bei.

Mundschutz als makabres Mode-Accessoire

Jias Film zeigt: Hier ist der Mundschutz kein Utensil für seltene Gelegenheiten, sondern ein Attribut des Alltags. Er ist ein modisches Accessoire; Kinder tragen  es im Plüschtier-Design über Mund und Nase. Erwachsene wählen es passend zur Kleidung.

Die Filmbilder zeigenmillimeterdicken schmutzig-beigen Staub auf Autos, Mauern, Bäumen. Und wecken Erinnerungen an das russverdreckte Ruhrgebiet der 60er Jahre. Kohleschlote blasen unaufhörlich gefährlichen Schwebstaub in die Luft. Kleinkinder mit Lungenerkrankungen brauchen zum Atmen Sauerstoffgeräte.

Grenzwerte für Feinstaub weit überschritten

„Saubere Luft ist eine grundlegende Notwendigkeit für gesundes Leben“, sagte Yan Li, Greenpeace-Experte für Energie in Ostasien. „Es ist traurig, Kinder mit mehr Smog als frischer Luft und blauem Himmel aufwachsen zu sehen, wie es in Jias Film gezeigt wird. Chinas Regierung muss umgehend und energisch gegen die Luftverschmutzung angehen, um die Gesundheit ihrer Bürger zu schützen.“ Greenpeace fordert, die dreckigsten Fabriken zu schließen, die Kohleverbrennung zu reduzieren, Erneuerbare Energien auszubauen und Notfallpläne für die Bevölkerung zu verbessern.

Die jährliche Konzentration mit dem gefährlichen Schwebstaub, der kleiner als 2,5 Mikrometer (PM2,5) ist, liegt nach offiziellen Angaben bei 60,8 Mikrogramm pro Kubikmeter. Nur 18 Städte erreichen den chinesischen Grenzwert von 35 Mikrogramm. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt maximal eine Belastung von 25 Mikrogramm über 24 Stunden und 10 Mikrogramm als jährliche Durchschnittsbelastung.

Laut chinesischem Umweltministerium kämpfen viele  Städte an mehr als 100 Tagen im Jahr mit Feinstaubkonzentrationen, die die von der WHO empfohlene Dosis um das Zwei- bis Vierfache übersteigt. Das gilt für die Metropolen im Yangtze Flussdelta, im Pearl River Flussdelta und im Großraum Peking-Tianjin-Hebei. Allein in Peking führt die starke Verschmutzung statistisch zu 2.349 vorzeitigen Todesfällen pro Jahr.

Und so bleibt den Schulkindern in Zhangke Jias Film vorerst nur ihr Lied von sauberer Luft, grünen Wiesen und frischer Luft.

  • Fabriken verpesten die Luft in der chinesischen Stadt Tangshan

    Kein Himmel in Sicht

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  • Menschen mit Atemmasken in Peking, China

    Alltag mit Atemmaske

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