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Ein Wald steht in Flammen
picture alliance/AA/Ozan Efeoglu

Klimakiller Waldbrand

Feuer in Südeuropa: In den Urlaubsregionen am Mittelmeer in Italien, Griechenland und der Türkei lodern die Flammen. Die brennenden Wälder haben gravierende ökologische Folgen.

Die Türkei ist aktuell besonders schwer getroffen. “Wir sind besorgt und traurig,” sagt Burcu Unal, die als Klima und Energie Expertin bei Greenpeace in der Türkei tätig ist. “Wir stehen den Menschen an der Seite, die gegen die Feuer ankämpfen und die Betroffenen unterstützen. Jetzt ist es das Wichtigste, Menschen zu retten und die Natur vor weiteren Schäden zu schützen.” Burcu Unal warnt, dass Waldbrände in der Zukunft wegen der Klimakrise noch zerstörerischer ausfallen könnten. Greenpeace arbeitet in der Türkei eng mit Expert:innen zusammen, um neue, wissenschaftliche Erkenntnisse voranzutreiben. 

Die Brände in der Türkei und in vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt zeigen uns das erschreckende Ausmaß der Klimakrise. “Waldbrände als Folge der Klimakrise sind weder Neuigkeiten, noch eine Überraschung” sagt Greenpeace Waldexperte Christoph Thies. “Die Wissenschaft warnt davor seit Jahrzehnten.” Feuer führen durch Ruß und Rauch zu hoher Luftverschmutzung und zu Atemwegserkrankungen. Sie vernichten den Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten und bedrohen Menschenleben und Siedlungen, wie aktuell in der Türkei. Die Brände haben gravierende ökologische Folgen – auch für das Klima.

Brände verursachen massiv Emissionen

Wald-, Savannen-, Torfmoorbrände sowie solche in der Landwirtschaft verursachen globale CO2 Emissionen von 7,3 Milliarden Tonnen jährlich.  Zusätzlich setzen sie große Mengen an klimawirksamen Schadstoffen wie Methan und Ruß frei, die erheblich zur Klimakrise beitragen.  Die Menge an Emissionen ist größer als die, die  der globale Verkehr ausstößt. Sie entspricht knapp der Hälfte der globalen Emissionen aus der Kohle-Verbrennung und heizt massiv den Klimawandel an. 

Auch in Deutschland hat sich in den Jahren 2018-2019 die Waldfläche, die jährlich abgebrannt ist, im Vergleich zu den Jahren davor versechsfacht. Anhaltende Hitze und Trockenheit wirken wie Brandbeschleuniger. Vor allem knochentrockene Kiefern- und Fichtenforste sowie andere Nadelbaum-Plantagen, die wenig Wasser speichern können, sind betroffen. “Die zerstörten Flächen sind stark ausgetrocknet und können nicht mehr so viel CO2 aus der Atmosphäre entfernen und binden wie vorher,” sagt Christoph Thies. “Das begünstigt die globale Erwärmung weiter.” 

Feuer-Frühwarnsysteme müssen deutlich besser werden. Die Forstwirtschaft darf nicht länger auf leicht brennbare Nadelbaumforste wie Kiefern- und Fichten-Monokulturen setzen, sondern sollte sie in Mischwälder mit mehr Laubbäumen überführt werden. Diese können mehr Wasser speichern, sind weniger brennbar und überstehen Dürren und Hitzewellen besser. Außerdem bieten sie vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und können viel CO2 binden, womit sie helfen, das Klima zu schützen.

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