Jetzt spenden
Greenpeace-Aktivisten fordern im Namen der Bürger mehr Waldschutz (2. März 2012)
Andreas Varnhorn/Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Greenpeace-Aktivisten protestieren im Spessart für mehr Waldschutz. Zwischen zwei Buchen haben sie ein sechs mal neun Meter großes Banner befestigt, auf dem steht: Bürger fordern: Schützt mehr Wald! Mit ihrer Forderung sind die Aktivisten in bester Gesellschaft. Das zeigt eine repräsentative Meinungsumfrage des Forsa-Instituts im Auftrag von Greenpeace.

Demnach wollen 63 Prozent der Menschen in Bayern und 57 Prozent der Hessen mehr Schutz für ihre Wälder. Die Menschen in Bayern und Hessen haben verstanden, dass die Länder zu wenig für Wälder und Naturschutz tun, sagt Martin Hofstetter, Sprecher von Greenpeace. Interessant dabei: Besonders junge Menschen sind der Meinung, dass der Wald zu wenig geschützt wird. Für 75 Prozent der Hessen und 67 Prozent der Bayern zwischen 18 und 29 Jahren gibt es in Deutschland zu wenig Waldschutzgebiete.

Mehr als 90 Prozent der Befragten sind außerdem davon überzeugt, dass geschützte Wälder einen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Die Umfrageergebnisse sind ein klarer Handlungsauftrag an die Landesregierungen, den Waldschutz im öffentlichen Wald deutlich zu verbessern, so Hofstetter.

Viele Menschen im Spessart unterstützen Greenpeace-Kampagne

Im bayerischen Spessart gibt es noch große Flächen mit alten, besonders wertvollen Laubwäldern. Dort haben Greenpeace-Aktivisten einen Monat lang Karten der Bestände erstellt und dabei mehr als 10.000 Bäume gezählt, die älter als 140 Jahre sind. {image_r}Greenpeace wird die Auswertung der gesammelten Daten in einem Report veröffentlichen - im Gegensatz zu den Bayerischen Staatsforsten (BaySF). Bayern gibt dem Bund als einziges Bundesland keine Auskunft über die öffentlichen Wälder - während die BaySF diese vor Ort unbehelligt industrialisiert und zerstört.

Industrielle Forstwirtschaft und nachhaltige Waldnutzung schließen sich aus. Das kann man in den Wäldern überall beobachten, auch wenn der Vorstand der Bayerischen Staatsforsten es immer wieder anders behauptet, so Hofstetter.

Die Aktivisten im Spessart und die Greenpeace-Kampagne für den Schutz alter Buchenwälder bekommen gerade von Menschen aus der Region positive Rückmeldung und Unterstützung. Unser besonderer Dank geht an die vielen Menschen in Heigenbrücken, Rothenbuch und in der Region, die unser Waldcamp und unsere Arbeit enorm unterstützt haben, sagt Hofstetter. Die Menschen sehen ja selbst, dass die Einmaligkeit der Spessart-Wälder durch das profitorientierte Wirtschaften der BaySF in Gefahr ist.

Bis der Wunsch der Menschen nach mehr Waldschutz umgesetzt ist, fordert Greenpeace einen sofortigen Einschlagstopp für alte Buchen- und Laubwälder in öffentlichem Besitz.

Datum
Protest in front of Ikea Store in Wallau

Mehr zum Thema

Stag Beetle in Spessart Mountains
  • 09.12.2024

Das Aus der Ampel-Koalition stoppt Pläne für ein neues Bundeswaldgesetz. Nun liegt die Zukunft des Waldes in den Händen der kommenden Regierung.

mehr erfahren
Windpark bei Petkus
  • 21.06.2024

Windenergie ist eine der wichtigsten grünen Energiequellen. Das Problem: Windräder brauchen Platz. Kann es eine Lösung sein, sie im Wald zu bauen?

mehr erfahren
Author and Forestry Expert Peter Wohlleben in Cologne
  • 12.06.2024

Greenpeace, Peter Wohlleben und andere haben einen neuen Wald-Studiengang für die Hochschule Eberswalde mitentwickelt. Interessierte können sich jetzt bewerben!

mehr erfahren
Kahlschlag im Spessart
  • 13.05.2024

Der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt: Die Wälder in Deutschland sind massiv geschädigt. Die Ergebnisse gehören zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen 1984.

mehr erfahren
Ein Wald im Schutzgebiet mit Tieren – der mittlere Ausschnitt zeigt, wie Bäume gefällt werden
  • 17.11.2023

Das Bundeswaldgesetz soll modernisiert werden - doch der Entwurf ist viel zu schwach. Es fehlen bundeseinheitliche Regeln zum Schutz unserer Wälder. Denn Wald ist mehr als Holz.

mehr erfahren
verbranntes Holz
  • 30.08.2022

Hitze, Dürre, Borkenkäfer und Brände – die letzten Sommer haben unseren Wäldern stark zugesetzt. Und hinter den Kulissen wächst eine weitere Bedrohung rasant: Holzverbrennung zur Energiegewinnung.

mehr erfahren