Jetzt spenden
Fish fingers / Fischstaebchen
CHRISTOPH PIECHA

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Gemeinsam verabschiedeten sie eine Strategie zur genaueren Kennzeichnung ihrer Produkte nach Fischbeständen. Bis 2010 soll so eine Kennzeichnung der Herkunft von Fisch und Meeresfrüchten nach spezifischen Beständen sichergestellt werden.

Wir begrüßen diesen ersten wichtigen Vorstoß der Fischindustrie. Die Rückverfolgbarkeit von Fisch bis hin zu seinem Ursprung und zum Ausgangsbestand ist die Grundlage für eine bewusste Kaufentscheidung der Verbraucher. Nur so kann die Herkunft aus gesunden Beständen sichergestellt werden, sagt Stefanie Werner, Greenpeace-Meeresexpertin.

Auch die Fischindustrie scheint nun eingesehen zu haben, dass das Fischettikettierungsgesetz weitaus zu lasch ist. Dieses seit 2002 bestehende Gesetz schreibt gerade einmal vor, das Fanggebiet anzugeben. Eine solch pauschale Kennzeichnung sagt jedoch weder etwas über das genaue Fanggebiet aus, noch darüber, wie bedroht ein Fischbestand ist. Laut der Welternährungsorganisation FAO sind bereits 76 Prozent der wichtigsten Fischbestände schon überfischt oder bereits kollabiert.

{image_r} Es gibt von vielen Fischarten noch gesunde Bestände, die zudem einem guten Management unterliegen. Aus diesen Quellen zu beziehen und darauf zu achten, dass auch die Fangmethoden schonend für die Meeresumwelt sind, darin liegt die Verantwortung der Fischindustrie, macht Werner deutlich.

Da Lebensmittelketten als Schnittstelle zwischen Produktion und Verbraucher fungieren, forderte Greenpeace von diesen schon lange, den Verbraucher umfassend über die von ihnen gehandelten Fischereierzeugnisse zu informieren.

Werner zufolge sei die Entscheidung des Handels goldrichtig, eine transparente Rückverfolgbarkeit bis zum Ursprungsbestand in den Einkaufsvereinbarungen mit ihren Produzenten festzuschreiben. Dadurch bekäme nicht nur der Verbraucher die Information für eine bewusste umweltschonende Entscheidung. Auch die Lebensmittelketten könnten nachvollziehen, ob der richtige Fisch in ihrer Theke liege.

Auf dieser Grundlage müssen die Supermärkte und Discounter eine nachhaltige Fischeinkaufspolitik erarbeiten. Darin müssen Ausschlusskritierien für den Fischeinkauf festgelegt und den Konsumenten öffentlich zugänglich gemacht werden, empfiehlt Werner. Außerdem muss die Einkaufspolitik eine Selbstverpflichtung enthalten, dass überfischte Arten oder zerstörerische Fangmethoden mit vielen Beifangopfern aus dem Sortiment genommen werden.

Werner weiter: Stattdessen müssen andere, nachhaltig gefangene Fischarten ins Sortiment aufgenommen und beworben werden. Je besser wir informiert sind, desto sorgfältiger und schonender können wir mit dem Lebensraum Meer und seinen Bewohnern umgehen, dem Lebensraum, auf dem alles Leben basiert.

  • bycatch

    bycatch

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Mehr zum Thema

Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise mit Banner auf dem Meer
  • 28.03.2024

Trotz beschlossenem UN-Hochseeschutzabkommen ist der Weg zu neuen Schutzgebieten noch weit. Im Einsatz für den Meeresschutz setzt Greenpeace erneut die Segel.

mehr erfahren
"No Deep Sea Mining" – Action in Rotterdam
  • 19.03.2024

Tiefseebergbau ist für den Umstieg auf Elektroautos nicht notwendig - und doch rückt die neue Meeresausbeutung näher. Zur Zeit tagt die zuständige UN-Behörde ISA.

mehr erfahren
Seelöwen in der Nähe der Hopkins-Insel vor Süd-Australien
  • 17.01.2024

Nach fast 20 Jahren hat sich die UN auf ein internationales Meeresschutzabkommen geeinigt. Am 20. September hat Deutschland es nun unterzeichnet.

mehr erfahren
Animation for the DSM Project - Still from Video
  • 09.01.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau in eigenen Gewässern beginnen – das betrifft auch die Arktis.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 05.12.2023

Wale brauchen ihr Gehör um sich zu orientieren, Nahrung zu finden und um miteinander zu kommunizieren. Doch der Mensch verwandelt die Meere in ein lautes Industriegebiet.

mehr erfahren
Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 05.12.2023

Nach elf Tagen Protest gegen den Tiefseebergbau im Pazifik, gegen den das betroffene Unternehmen erfolglos geklagt hatte, haben die Aktivist:innen ihren friedlichen Protest beendet.

mehr erfahren