Jetzt spenden
Apo Island Marine Life
Greenpeace/Danny Ocampo

SOS Weltmeer: Viele Fischbestände vor dem Zusammenbruch

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Von allen beobachteten Beständen sind 17 Prozent überfischt und sieben Prozent gehen zurück. Betroffen sind vor allem Arten, die zwischen nationalen Hoheitsgebieten wandern oder außerhalb dieser Zonen gefischt werden. Dazu zählen mehr als die Hälfte der wandernden Hai-Arten und zwei Drittel der wandernden Hochseebestände wie Seehecht, Kabeljau, Heilbutt oder Blauflossen-Tunfisch.

Diese Arten und viele andere könnten bald nicht mehr für die Ernährung zur Verfügung stehen. Hunderte von Fischarten stehen seit kurzem auf der Roten Liste, weil sie vom Aussterben bedroht sind. Und nur ein Prozent der Bestände erholt sich von der Überfischung. Am stärksten gefährdet sind dem Bericht zufolge der Südost-Atlantik, der Südost-Pazifik, der Nordost-Atlantik - damit die Nordsee - sowie die Lebensräume der Hochsee-Tunfischarten im Atlantik und im Indischen Ozean. Hier seien bereits zwischen 46 und 66 Prozent der Bestände überfischt oder erschöpft.

Es ist Zeit für einen radikalen Paradigmenwechsel in der Fischereipolitik. Es reicht nicht aus, sich einzelne Spezies herauszugreifen und zu betrachten, wir müssen uns das gesamte marine Ökosystem anschauen, fordert Greenpeace-Meeresexpertin Sari Tolvanen in Rom. Ein Netzwerk von Meeresschutzgebieten ist die einzige Möglichkeit die marine Umwelt zu schützen. Nur so können sich die Fischbestände wieder erholen.

Meeres-Schutzgebiete sind entscheidender Teil einer Lösung, um das Leben in den Ozeanen auf unserem Planeten zu bewahren und zu regenerieren. Schutzgebiete sind ein Werkzeug, mit dem die Vielfalt des Lebens bewahrt werden kann, und sie dienen der Regeneration von Pflanzen- und Tierbeständen, da dort z.B. Fischerei oder Öl- und Gasförderung gezielten Regelungen unterliegen.

Wie es geht, zeigt die erfolgreiche Umweltschutzpolitik der Insel Apo, Philippinen. Die Gewässer rund um das vulkanische Eiland wurden 1985 zum Meeresschutzgebiet erklärt. Das Engagement hat sich gelohnt: Schon nach den ersten zehn Jahren hatte sich das Fischaufkommen rund um die Insel versiebenfacht und die Artenvielfalt enorm zugenommen. Nach 20 Jahren Umweltschutz können die ansässigen Fischer in einem Arbeitsgang zehnmal so viel Fisch aus dem Wasser ziehen, wie vor der Schutzmaßnahme.

  • Apo Island Marine Life

    Apo Island Marine Life

    Überspringe die Bildergalerie
  • Apo Island Marine Life

    Apo Island Marine Life

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Mehr zum Thema

"No Deep Sea Mining" – Action in Rotterdam
  • 19.03.2024

Tiefseebergbau ist für den Umstieg auf Elektroautos nicht notwendig - und doch rückt die neue Meeresausbeutung näher. Zur Zeit tagt die zuständige UN-Behörde ISA.

mehr erfahren
Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise mit Banner auf dem Meer
  • 01.03.2024

Trotz beschlossenem UN-Hochseeschutzabkommen ist der Weg zu neuen Schutzgebieten noch weit. Im Einsatz für den Meeresschutz setzt Greenpeace erneut die Segel.

mehr erfahren
Seelöwen in der Nähe der Hopkins-Insel vor Süd-Australien
  • 17.01.2024

Nach fast 20 Jahren hat sich die UN auf ein internationales Meeresschutzabkommen geeinigt. Am 20. September hat Deutschland es nun unterzeichnet.

mehr erfahren
Animation for the DSM Project - Still from Video
  • 09.01.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau in eigenen Gewässern beginnen – das betrifft auch die Arktis.

mehr erfahren
Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 05.12.2023

Nach elf Tagen Protest gegen den Tiefseebergbau im Pazifik, gegen den das betroffene Unternehmen erfolglos geklagt hatte, haben die Aktivist:innen ihren friedlichen Protest beendet.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 05.12.2023

Wale brauchen ihr Gehör um sich zu orientieren, Nahrung zu finden und um miteinander zu kommunizieren. Doch der Mensch verwandelt die Meere in ein lautes Industriegebiet.

mehr erfahren