Jetzt spenden
ein Basstölpel mit dem Rest eines Fischernetzes im Schnabel, September 2006
Felix Jachmann / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Zwar wirft die Menschheit schon seit Jahrtausenden ihren Abfall ins Meer. Doch seitdem immer mehr Plastikprodukte weggeworfen werden, ist dieser Müll zum Problem geworden. So schwimmt mittlerweile im Nordost-Pazifik zwischen den Inseln Hawaiis und dem amerikanischen Festland ein beinahe geschlossener Teppich aus Kunststoffen. Dort gibt es durch ein riesiges Hochdruckgebiet einen gigantischen Meeresstrudel. Wird der im Meer treibende Müll von dieser Strömung erfasst, bleibt er bis zu 16 Jahre in diesem Gebiet.

Problematik für Mensch und Tier

Plastikmüll ist extrem langlebig. Er kann bis zu 450 Jahre umhertreiben. Dies stellt für viele Meerestiere, aber auch für uns Menschen, eine elementare Bedrohung dar. Meeressäuger beispielsweise verstricken sich in abgerissenen Fischernetzen, Hochseevögel wie Albatross und Eissturmvogel verwechseln den Müll mit ihrer ursprünglichen Nahrung. Die Plastiktteile verstopfen ihre Mägen, so dass die Tiere elendig verhungern und verdursten, da darin kein Platz mehr für Flüssigkeit und echte Nahrung ist.

Das Problem für den Menschen: Plastik hat die Eigenschaft, wie ein Schwamm giftige Chemikalien zu speichern. Hochgiftige Substanzen wie DDT oder PCB docken im Wasser an die Oberfläche des treibenden Plastikmülls an. Wissenschaftler konnten eine millionenfach erhöhte Konzentration dieser Dauergifte an Plastikpartikeln im Vergleich zum umgebenden Meerwasser nachweisen. Dabei können diese Gifte zum Beispiel hormonell bedingte Erkrankungen oder Krebs auslösen. Ihr Einsatz ist daher schon einige Jahre durch die Stockholmer Konvention verboten.

Der Mensch wird nicht mit diesem Müll vergiftet, wenn er aus Versehen beim Baden einen paar hundert Milliliter Meerwasser verschluckt. Das Problem ist komplexer: Durch das Meer werden die Abfall- und Giftstoffe weltweit verteilt. Winzigkleine Planktontierchen nehmen die im Meer umhertreibenden Plastikpartikel mit ihrer Nahrung auf. Anschließend wird dieser Plankton von Krebsen vernascht, die wiederum von größeren Fischen gefressen werden. Am Ende der Nahrungskette steht dann der Mensch. Und wenn so ein Fisch, der bei uns auf dem Teller landet, vorher vielleicht 50 oder 100 solcher verseuchten kleinen Krebse vertilgt hat, ist das einen Menge Gift, das wir da mit unserer Nahrung aufnehmen. So müssen wir die andauernde Meeresverschmutzung im wahrsten Sinne des Wortes selbst verdauen.

Die Mission de Rothschilds beginnt, sobald das Müllverwertungsboot startklar ist. Auch Greenpeace war schon unterwegs, um die fatalen Folgen des Plastikstrudels auf die Natur zu dokumentieren. In unserem Bordtagebuch können Sie nachlesen, was Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack auf dieser Tour erlebt und gesehen hat.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/tiefsee

SOS für die Tiefsee

In der Tiefsee soll Unfassbares passieren: Für den Abbau von Metallen und seltenen Erden soll der Meeresgrund durchfräst und so einzigartige Ökosysteme zerstört werden. Fordern Sie die Bundesregierung auf, sich klar für ein Moratorium auszusprechen!

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
SOS Tiefsee

Mehr zum Thema

Greenpeace projiziert Botschaften von Menschen aus aller Welt auf den Svea-Gletscher in Spitzbergen. Mit Videos fordern Prominente wie der schwedische Schauspieler Gustaf Skarsgård und die südafrikanische Schauspielerin Amanda du-Pont den norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre auf, die Pläne für den Tiefseebergbau in den arktischen Gewässern Norwegens zu stoppen.

Tiefseebergbau in der Arktis?

Norwegen legt Tiefseepläne auf Eis. Doch die Bedrohung ist noch nicht vorbei – Greenpeace bleibt dran, aktuell mit einem Protest in Bergen.

mehr erfahren über Tiefseebergbau in der Arktis?
The Marine Biodiversity of Batu Rufus Dive Site, Raja Ampat

Ein tropisches Farbenparadies stirbt

Die prächtige Welt der Korallenriffe ist bedroht: Durch die Erderhitzung kollabieren die empfindlichen Riffe. Mit ihnen verschwindet ein unverzichtbares Ökosystem.

mehr erfahren über Ein tropisches Farbenparadies stirbt
Photo Still Life of Seafood

Meerestiere mit PFAS belastet

Speisefische, Muscheln und Krabben aus Nord- und Ostsee sind zum Teil stark mit schädlichen PFAS belastet, zeigen Greenpeace-Untersuchungen. Die Ewigkeitschemikalie muss besser reguliert werden.

mehr erfahren über Meerestiere mit PFAS belastet
Projection Calling for Ocean Protection in Greece

Gerechter Meeresschutz

Meeresschutz bewahrt Artenvielfalt – doch nicht nur das: Er ist außerdem eine Frage der globalen Gerechtigkeit.

mehr erfahren über Gerechter Meeresschutz
Seelöwen in der Nähe der Hopkins-Insel vor Süd-Australien

Globaler Ozeanvertrag

Historischer Moment: Das UN-Hochseeschutzabkommen tritt am 17. Januar 2026 in Kraft.

mehr erfahren über Globaler Ozeanvertrag
Harbour Porpoise in the Baltic Sea

Schweinswale – Kleine Tümmler in Seenot

Der Schweinswal ist der einzige heimische Wal an Deutschlands Küsten – und massiv bedroht. In der Ostsee kämpft er ums Überleben, die Schutzverpflichtungen werden nicht erfüllt.

mehr erfahren über Schweinswale – Kleine Tümmler in Seenot