
- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Sieben von insgesamt 46 geprüften Proben waren in Baden-Württemberg mit genmanipuliertem Reis verunreinigt. Vier der Proben stammen aus den USA, der Rest von einem bislang unbekannten Hersteller.
Am Dienstag hatte die EU-Kommission bekannt gegeben, dass etwa 20 Prozent der bislang untersuchten Proben gentechnische Verunreinigungen aufweisen. Seit dem 23. August 2006 müssen europäische Reis-Importeure nachweisen, dass der Reis, den sie einführen wollen, sauber ist.
Obwohl schon seit Jahren untersucht wird, häufen sich derzeit die Funde. Hintergrund: Genauere Testverfahren für den Gen-Reis LL601 von Bayer Cropscience gibt es erst seit einigen Tagen. Bislang wurden geeignete Testverfahren von Bayer Cropscience nicht veröffentlicht.
In Deutschland waren nur wenige Labore zu entsprechenden Untersuchungen in der Lage, die zudem mehrere Tage in Anspruch nehmen. Grundsätzlich gilt für die Tests: Gentechnisch veränderte Pflanzen können oft nur durch Laboruntersuchungen von herkömmlichen unterschieden werden. Die Labore müssen vor der Untersuchung wissen, nach welchen Veränderungen sie in der Erbsubstanz überhaupt suchen sollen.
Mit großer Sicherheit sind Gen-Reis Produkte schon seit längerem im Umlauf. Wir brauchen eine Datenbank für neuartige Gen-Pflanzen, damit Lebensmittel besser überwacht werden können, sagt Henning Strodthoff, Gentechnik-Experte. Darin sollte Referenzmaterial und spezifische Nachweismethoden für alle weltweit in Freisetzungsexperimenten verwendeten Gen-Pflanzen enthalten sein.
US-amerikanische Behörden hatten am 18. August bekannt gegeben, gentechnische Verunreinigungen in Langkornreis gefunden zu haben. Dabei handelt es sich um die Reissorte LL601, die von 1999 bis 2001 auf Versuchsfeldern angebaut wurde. Sie ist weltweit weder für Verzehr noch für den Anbau zugelassen.
(Autorin: Cindy Roitsch)