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Maiskörner in zwei Händen
Bernhard Nimtsch / Greenpeace

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Mehr untersuchte Proben, weniger Kontaminationen: Das ist das erfreuliche Ergebnis der diesjährigen Kontrollen von Mais-Saatgut auf gentechnische Verunreinigungen.

Die für die Überwachung zuständigen Kontrollstellen der Bundesländer untersuchten mit 503 Proben so viele wie nie zuvor. In nur acht Fällen wurden sie fündig – das entspricht einem Anteil von nur 1,6 Prozent.

Rechtzeitig vor der Aussaat, die dieses Jahr aufgrund der milden Witterung deutlich früher beginnen wird als in den Vorjahren, konnten die betroffenen Chargen aus dem Verkehr gezogen werden. Die gentechnikfreie Bestellung deutscher Maisäcker kann somit beginnen, sobald die Bodentemperaturen dies zulassen.

Die Befunde bestätigen einen Trend: Seit vier Jahren finden sich immer weniger Fälle von verunreinigtem Saatgut. 2011 waren noch sieben Prozent des Mais-Saatgutes  verunreinigt, seitdem nimmt der Anteil immer weiter ab und erreicht 2014 einen neuen Tiefstand.

Dennoch forderte auch dieses Jahr der Bund Deutscher Pflanzenzüchter BDP die Aufhebung der sogenannten „Nulltoleranz“ für Saatgut. Dieses Reinheitsgebot verbietet die Verunreinigung von Saatgut mit Gentechnik grundsätzlich: Unabhängig vom verunreinigten Anteil führt der Nachweis von Gentechnik in jedem Fall dazu, dass die betreffende Partie nicht verkehrsfähig ist.

Die Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut gibt es aus gutem Grund: „Saatgut steht am Anfang der Produktionskette. Treten hier Verunreinigungen auf, können sich gentechnisch veränderte Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und in die Nahrungskette gelangen.  Bereits ein Schwellenwert von 0,1 Prozent würde bedeuten, dass auf jedem Hektar Mais etwa 100 Gen-Pflanzen wachsen“, sagt Dirk Zimmermann, Gentechnik-Experte von Greenpeace. „So besteht die Gefahr, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und ungewollt in die Nahrungskette gelangen.“ Eine große Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich gentechnikfreie Lebensmittel. Auch die Landwirte lehnen zu einem großen Teil Gentechnik auf dem Acker ab.

Der gleichen Meinung ist auch Bioland: „Staatliche Kontrollen sind unerlässlich, um sauberes Saatgut für die Landwirte zu gewährleisten. Die Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut muss bleiben,“ fordert Jan Plagge, Präsident des Ökolandbau-Verbandes. „Sie ist für eine gentechnikfreie und nachhaltige Landwirtschaft existentiell.  Die Forderungen des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter BDP, Schwellenwerte für gentechnische Verunreinigung von Saatgut einzuführen, weisen wir deutlich zurück. Dass diese auch unnötig sind, beweisen die Untersuchungsergebnisse der letzten Jahre“, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. Es ist offensichtlich weitgehend problemlos möglich, Mais-Saatgut frei von Gentechnik verfügbar zu machen.

Verunreinigungen Maissaatgut 2014

Verunreinigungen Maissaatgut 2014

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