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Statt bei seiner Energieversorgung genauso innovativ zu sein wie bei seinen Produkten, betreibt Apple seine iCloud mit dreckigem und längst überholtem Kohle- und Atomstrom, kritisiert Gerald Neubauer. Wir fordern, dass Apple für die iCloud sofort konsequent in Erneuerbare Energien investiert.
Auch in München, Dresden, Frankfurt und Oberhausen protestierten Aktivisten vor den Apple-Stores gegen die dreckige Stromversorgung der iCloud-Rechenzentren. Sie enthüllten Dreiecksbanner mit der Aufschrift: Bei Apple ist was faul und forderten die Passanten mit apfelförmigen Flugblättern auf, im Laden das schmutzige Geheimnis von Apple zu entdecken.
Tausende Kunden ließen sich den Flyer in die Hand drücken, stellten Fragen, filmten und fotografierten mit ihren iPhones die Greenpeace-Aktion. Viele der Passanten guckten sich im Apple-Store auf den Computern ein Greenpeace-Video an, das zeigt, wie für jede in die iCloud hochgeladene Datei Kohle verbrannt und der Klimawandel angeheizt wird.
Die Reaktion von Apple und den Betreibern der Einkaufszentren kam in einigen Städten prompt: In Dresden wurden die Aktivisten nach 30 Minuten aus der Altmarkt Galerie geworfen, das Greenpeace-Video war nach etwa einer Stunde vom Apple-Store aus nicht mehr abrufbar. Auch das Verteilen der Flugblätter innerhalb der Passage wurde unterbunden.
Auch in Oberhausen wurden die Aktivisten nach 20 Minuten aufgefordert zu gehen. In Hamburg kam nach etwa einer Stunde die Feuerwehr, stieg mit Feuerwehrleiter zu der schwarzen Ballonwolke über dem Apple-Logo auf und ließ die PVC-freien Ballons durchaus fotogen in den blauen Hamburger Himmel entschweben.
Rund um den Globus demonstrierten Greenpeace-Aktivisten vor Apple-Filialen. Das sogenannte cloud computing, das Speichern von Fotos, Videos und Texten im Netz, verursacht einen rasant wachsenden Stromverbrauch. Wäre die weltweite Cloud ein Land, hätte dieses den fünfthöchsten Stromverbrauch der Erde.
In einer kürzlich veröffentlichten Greenpeace-Studie schneidet Apple besonders schlecht ab. Dass es auch anders geht, zeigen IT-Unternehmen wie Yahoo: Erneuerbare Energien decken 56 Prozent des Stromverbrauchs für seine Cloud-Rechenzentren, nur 35 Prozent sind Kohle- und Atomstrom. Und Facebook hat sein neues Rechenzentrum im schwedischen Lulea positioniert, wo es komplett aus Wasserkraft versorgt wird und das kühle Klima außerdem den Stromverbrauch zur Kühlung der Rechner senkt.