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Bislang gehörte Philips eher zu den Blockierern, wenn es um Elektroschrott und Recycling ging. Der Konzern weigerte sich hartnäckig, die Verantwortung für seine eigenen Produkte anzuerkennen. Stattdessen favorisierte er eine allgemeine Recyclinggebühr, die auf den Preis aufgeschlagen werden sollte.
Diese Gebühr wäre dem Problem nicht gerecht geworden. Zum einen hängt der Preis für das Recyceln von ausgedienten Geräten von der Menge enthaltener Giftstoffe ab. Zum anderen sind die von der Branche verarbeiteten Stoffe unterschiedlich gut zu recyceln.
Greenpeace plädiert darum dafür, jeden Hersteller für das Recycling seiner eigenen Produkte finanziell verantwortlich zu machen. Wer mehr Gift verarbeitet, muss mehr zahlen. So entsteht ein Anreiz, die Produktion auf umweltfreundlichere Inhaltsstoffe umzustellen.
Diesem Ansatz will Philips jetzt folgen. Zudem will der Konzern ein eigenes Rücknahmesystem in Ländern aufbauen, die selber keine ausreichenden gesetzlichen Regelungen vorzuweisen haben.
Das könnte Philips' Position im nächsten Greenpeace-Ranking für grüne Elektronik substantiell verbessern, meint Martin Besieux, Chemieexperte bei Greenpeace International. Aber wir erwarten von dem Unternehmen, dass es jetzt eine führende Rolle einnimmt, um die Gesetzgebung zu Elektroschrott entsprechend voranzubringen. Die individuelle Herstellerhaftung und die Umweltkosten müssen in den Produktpreisen sichtbar werden.