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Flagge Neuseeland
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Neuseeland brachte nicht nur Naturphänomene wie flugunfähige Vögel hervor, sondern auch erstaunliches, politisches Fair-Play: Als erstes Land der Welt führte Neuseeland 1893 das Frauenwahlrecht ein; die indigene (männliche) Bevölkerung durfte gegen den üblichen historischen Trend bereits 1867 erstmals wählen und hat seitdem eigene Sitze im Parlament. Seit 1987 ist Maori neben Englisch offizielle zweite Amtssprache.

2006 führte Neuseeland die Gebärdensprache als dritte offizielle Amtssprache ein.

Geografie, Staat, Fußball

  • Fläche: 270.534 Quadratkilometer
  • Einwohnerzahl: 4,35 Millionen
  • Hauptstadt: Wellington
  • Amtssprache: Englisch, Maori, Neuseeländische Gebärdensprachen
  • Staatsform: Parlamentarisch-demokratische Monarchie im Commonwealth of Nations
  • Unabhängigkeit: 26. September 1907 (von Großbritannien )
  • 28 Jahre nach Neuseelands erster Fußball-WM-Teilnahme überhaupt, treten die All Whites dieses Jahr in Südafrika wieder an, um das Unmögliche möglich zu machen!

Wirtschaft und Klimaschutz

Echten Trainingsbedarf hat Neuseeland beim Klimaschutz. Obwohl die letzte Labour-Regierung unter Helen Clark 2007 laut verkündet hatte, Neuseeland wolle das erste klimaneutrale Land der Welt werden, zog Germanwatch die Rote Karte und platzierte das Land im Klimaschutzindex 2010 auf dem fünft-schlechtesten Rang.

Neuseeland bezieht zwar mehr als 70 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energiequellen (Wasserkraft und Geothermie), hat aber vor allem durch seinen großen Landwirtschaftssektor Probleme, seine Emissionen in den Griff zu kriegen. Die Agrarwirtschaft ist Neuseelands stärkstes Exportstandbein. Mehr Milchkühe als Einwohner, genauso viele Rinder und achtmal so viele Schafe im Land zeigen das Problem mit Stickoxiden und Methangasen: 49 Prozent aller Emissionen Neuseelands entstehen durch die Landwirtschaft. Als weltweit größter Exporteur von Molkereiprodukten muss sich das Land diesbezüglich etwas einfallen lassen.

Die wichtigsten Partner für den Export sind übrigens die Länder der Europäischen Union – allen voran Deutschland; aber auch Japan, Australien, die USA, China und Südkorea stehen auf Fleisch, Wolle, Früchte, Gemüse, Fisch, Textilien und Holzwaren aus Neuseeland.

Natur und Umwelt

Über 1600 Kilometer östlich von Australien entfernt und etwa 3000 Kilometer nördlich vom antarktischen Festland gelegen, entwickelte Neuseeland isoliert von anderen Landmassen eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt. Nur von Vögeln und Meeressäugetieren wie Walen und Delfinen besucht, waren auf der südwestpazifischen Inselgruppe außer zwei Fledermausarten lange keine anderen Säugetiere anzutreffen.

In diesem weitestgehend raubtierfreien Paradies kam es bei einigen Vogelarten zu einer evolutionären Fehlentscheidung: Das Wappentier Neuseelands, der Kiwi, aber auch der kleine Kakapo-Papagei, Takahe oder Weka beschlossen, das Fliegen ganz sein zu lassen. Sie konnten ja nicht wissen, dass sie eines Tages vom Aussterben bedroht sein würden, weil vor allem europäische Einwanderer Katzen, Hunde, Opossums, Ratten und etliche andere Feinde in ihrem Gepäck dabei hatten.

Seit den 1990er Jahren versucht Neuseeland den Schaden wieder gutzumachen. Kleinere Inseln vor der Küste wurden mit aufwendigen Programmen von Ratten, Katzen und anderen Vogelräubern befreit. Nach diesem Zeitmaschinenprojekt konnten hier fast ausgestorbene Vogelarten mit einigem Erfolg wieder angesiedelt werden.

Korruption

Unbestritten meisterlich der 1. Platz im internationalen Korruptionsvergleich: Kein anderes Land, meint Transparency International, hat das Thema Korruption so gut im Griff wie Neuseeland.

Besonderheiten

Vielleicht fährt man nicht unbedingt nach Neuseeland, um sich dort Fußballspiele anzusehen. Als Miniatur-Wunderland unserer Erde schlägt der Inselstaat aber die meisten WM-Konkurrenten in der Disziplin Naturvielfalt mit links. Durch eine Vielzahl an Vegetationszonen und wegen beachtlicher Höhenunterschiede auf geographisch kleinstem Raum, gibt es in Neuseeland kaum etwas, was es auf diesem Planeten nicht gibt: Von kilometerlangen Sandstränden über subtropische Wälder, Fjorde und Vulkanplateaus, Steppen, grünes, hügeliges Ackerland, bis hin zum Hochgebirge mit Gletschern, die Franz-Josef heißen. Die All-Whites stammen mit Sicherheit aus einem der buntesten Fleckchen der Welt!

(Autorin: Simone Wiepking)

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