
Retten und helfen
Greenpeace leistet Nothilfe bei Katastrophen
- Hintergrund
Tag für Tag werden wir Zeuge der verheerenden Auswirkungen der Klimakrise auf Menschen und Gemeinschaften auf der ganzen Welt - insbesondere auf diejenigen, die am wenigsten zur globalen Erwärmung beigetragen haben. Greenpeace warnt seit Jahrzehnten vor den desaströsen Folgen der Klimaerhitzung, gleichzeitig setzt sich die Organisation für (atomare) Abrüstung und Frieden ein. In Katastrophenfällen leistet Greenpeace daher immer wieder Soforthilfe auf der ganzen Welt. Nachfolgend ausgesuchte Beispiele:
2021 Greenpeace hilft bei Jahrhundertflut im Ahrtal
Extremer Starkregen löste am 14. und 15. Juli 2021 vor allem im südlichen Nordrhein-Westfalen und nördlichen Rheinland-Pfalz verheerende Überschwemmungen aus, die ganze Landstriche verwüsteten. Mehr als 180 Menschen starben. Straßen und Häuser versinken im Schlamm. Greenpeace hilft in Euskirchen am Rande der Eifel bei den Aufräumarbeiten. Das Extremwetter 2021 kennzeichnet den Klimawandel.
2020 “Wings of Emergency-Projekt” in Brasilien
Mit dem Projekt "Wings of Emergency" (Asas da Emergência, auf Portugiesisch) leistet Greenpeace Soforthilfe für die indigene Bevölkerung, um die Auswirkungen des Coronavirus zu verringern. Die Umweltorganisation schickt medizinisches Fachpersonal und Equipment in Gebiete, in denen die Logistik eine ständige Herausforderung für das Gesundheitssystem darstellt. Im Mai 2020 spendete und transportierte Greenpeace Hilfsgüter in die indigenen Gesundheitsdistrikte Tapajós und Jacareacanga (Dsei) im Bundesstaat Pará: 400 chirurgische Masken SH-NK11 und 2.000 Paar chirurgische Handschuhe. Nach einer sorgfältigen Dekontaminierung wurden außerdem 30 Seifenkisten und 5.000 Stoffmasken an das Volk der Munduruku in der Nähe von Jacareacanga gesandt. Die Masken wurden von Greenpeace-Aktivisten und -Mitarbeitern hergestellt.
2013 - Greenpeace-Einsatz bei Elbeflut
Nach starken Regenfällen ist die Elbe 2013 auf Rekordniveau angestiegen. Viele Menschen in der Gegend bei Hitzacker fürchten einen Deichbruch. Greenpeace-Aktivist:innen kontrollieren auf Schlauchbooten die Dämme und entfernen Treibholz. Die Häuser entlang des Flusses schützen sie mit Sandsäcken.
2008 - Hurrikan "Stan" in Mittelamerika
Der Wirbelsturm Stan löst 2008 in Mexiko eine Katastrophe aus. Fast zwei Millionen Menschen geraten durch die Überschwemmungen in größte Not, Tausende sterben. Die Wassermassen schneiden die Gemeinden von der Außenwelt ab. Greenpeace richtet in Mexikostadt eine Sammelstelle ein, in der mit Hilfe Greenpeace Unterstützer:innen Lebensmittel, Medikamente, Wasser und Kleidung gesammelt werden. In Summe transportiert Greenpeace mit LKWs rund 19 Tonnen Hilfsgüter in die hart getroffene mexikanischen Provinz Chiapas.
2006 - Krieg im Libanon
Auch 2006 während der Bombardierung des Libanons schafft Greenpeace mit Schiffen und Schlauchbooten Hilfsgüter für die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) von Zypern nach Beirut.
2005 - Hurrikan "Katerina", New Orleans
Der Hurrikan Katrina Ende August 2005 geht mit als eine der verheerendsten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA ein. Die schwersten Schäden entstehen im Südosten, insbesondere an der Golfküste. Zu den betroffenen Bundesstaaten gehören Florida, Louisiana (besonders der Großraum New Orleans), Mississippi, Alabama und Georgia. 1.836 Menschen kommen ums Leben. In New Orleans sind am Höhepunkt bis zu 80 Prozent des Stadtgebietes mehrere Meter unter Wasser. Greenpeace-Aktive dokumentieren 23 Tage nach der Katastrophe das Ausmaß der Schäden: Dörfer und Städte sind immer noch mit verseuchtem Wasser aus der nahen Ölindustrie überschwemmt. Anwohner:innen und Behörden machen eine gebrochene Shell-Pipeline für die Ausbreitung des Öls in Sümpfen und Gemeinden flussabwärts von New Orleans verantwortlich.
2005 - Hilfe nach Hurrikan „Wilma“
2005, verwüstet „Wilma“ die mexikanische Karibikküste. Mit einem Durchmesser von 800 Kilometern erstreckt sich der Wirbelsturm auf die Fläche Deutschlands. Sein Zentrum misst rund 120 Kilometer. Es ist der stärkste Hurrikan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1850. In Yucatan, Mexiko, kommt es zu schweren Verwüstungen. Die Stadt Cancún steht teilweise mehrere Meter unter Wasser, nachdem hier bis zu 1500 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen waren. Greenpeace-Mexiko bringt 19 Tonnen Hilfsgüter und Baumaterial in notleidende Regionen.
Das Jahr 2005 markiert einen traurigen Rekord: Insgesamt 27 Wirbelstürme (davon 15 Hurrikans) werden im Atlantik registriert – so viele wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung.
2004 - Katastrophenhilfe nach Tsunami
Für Ärzte ohne Grenzen, Aktion gegen Hunger, UNICEF und das indonesische Umweltforum (Wahli) transportiert das Greenpeace-Flaggschiff Rainbow Warrior II mehr als 450 Tonnen Nahrung und Hilfsgüter; darunter Gerätschaften zur Trinkwasserversorgung, eine "Schule aus der Kiste" und medizinisches Material. Die 19-köpfige Greenpeace-Besatzung nutzt Schlauchboote, um auch entlegene Regionen zu erreichen. So können Greenpeace-Freiwillige nach der verheerenden Flutkatastrophe vom 26. Dezember 2004 vor allem den Menschen in den Ortschaften Muelaboh, Lamno, Tuenom und Blang Me helfen. Schätzungsweise haben die Hilfsgüter der vier caritativen Organisationen mit Hilfe der Rainbow Warrior mehrere Zehntausend Menschen erreicht.
2002 - Elbeflut
Jahrhundertfluten in Deutschland und Europa führen zu schweren Verwüstungen. Im August während der Flutkatastrophe an der Elbe arbeiteten Greenpeace Helferinnen und Helfer oftmals bis an den Rand der Erschöpfung. Sie füllen Sandsäcke, sichern Deiche und nehmen Wasser- und Bodenproben, denn alte, ungesicherte Chemieanlagen können bei jedem Hochwasser die Umwelt verseuchen.
2002 - Tankerunglück Nordspanien
Im November 2002 sinkt vor Galicien der Tanker Prestige. Greenpeace-Aktive helfen bei den Aufräumarbeiten und überwachen die Kadetrinne in der Ostsee. Die Crew an Bord der Sunthorice harrt die Weihnachtsfeiertage bei eisigem Wetter in der Meerenge aus, um marode Tanker aufzuspüren und einer Ölpest vorzubeugen.
1997 - Flut Stare Mesto
Greenpeace-Freiwillige helfen im Sommer 1997 nach Überschwemmungenbei der Evakuierung der Stadt Stare Mesto (Tschechien) und bringen Hilfsgüter zur Bevölkerung. Sie dokumentieren die entstandenen Schäden.
1985 - Operation Exodus Rongelap 1985
Atomare Verseuchung: Die Insel Rongelap im Nordwesten der Marshallinseln ist Schauplatz der amerikanischen Atomtests von 1946-1958. Ihre Bewohner sind vom nuklearen Fallout betroffen. Viele Erwachsene und Kinder leiden an schwerwiegenden Krankheiten, die auf Strahlenschäden zurückzuführen sind. Die Rainbow Warrior birgt die Menschen und 100 Tonnen Habseligkeiten und bringt sie auf die naheliegende Insel Mejato. (Ein weiteres Atomwaffentestgebiet ist das Bikini-Atoll. Es liegt etwa 40 km westlich von Rongelap.)