Jetzt spenden
Maisfeld in Brasilien
© Victor Moriyama / Greenpeace

Gentechnik-Skandal in Mexiko aufgedeckt

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Seit neun Jahren lässt die mexikanische Regierung genmanipulierte Kartoffeln, Raps, Mais, Baumwolle, Soja und Tomaten ins Land, ohne die Bevölkerung zu informieren. Auf diesen Skandal haben am Freitag Greenpeace-Aktivisten in Mexiko-Stadt hingewiesen. Sie ketteten sich an den Haupteingang zum Gesundheitsministerium. Auf einem Transparent warnten sie: Dieses Ministerium gefährdet Ihre Gesundheit. Ihre Forderung, offenzulegen wie es dazu kommen konnte, blieb unbeachtet. Die Behörde verweigerte jede Auskunft.

"Die Verfehlungen des Ministeriums sind sehr schwerwiegend, sagt Areli Carreón", Gentechnik-Expertin von Greenpeace Mexiko. "Es geht schließlich um die Lebensmittel, die wir täglich auf unseren Tellern haben. Deshalb bedauern wir sehr, dass das Ministerium nicht bereit war, uns die Vorgänge zu erklären, die zur Zulassung der 22 Gen-Gemüse geführt haben. Offensichtlich haben sie keine Rechtfertigung für ihre Entscheidungen."

Greenpeace ist im Besitz von offiziellen Dokumenten des Ministeriums, aus denen hervorgeht, dass die Behörde seit 1995 verschiedenen Gentechnik-Konzernen erlaubt hat, ihre Gen-Produkte für den menschlichen Verzehr in Verkehr zu bringen. Eine wissenschaftliche Unbedenklichkeitsuntersuchung der Produkte forderte sie nicht. Man verließ sich offenbar ganz und gar auf die Angaben der Gen-Multis, wie Monsanto, Pioneer HiBred Mexico und Dow AgroSciences.

Mit diesen Zulassungen ist auch klar, dass das Ministerium die Öffentlichkeit belogen hat, sagte Alejandro Calvillo, Geschäftsführer von Greenpeace Mexiko. Seit 1999 hat Greenpeace das Ministerium mehrfach um Informationen zu gentechnisch veränderten Organismen in Lebensmitteln gebeten, speziell in Mais. Die Beamten des Ministeriums bestritten bei verschiedenen Gelegenheiten schriftlich und in offiziellen Dokumenten, Kenntnis darüber zu haben, dass es in Mexiko gentechnisch veränderte Produkte gab. Obwohl sie selbst sie zugelassen hatten.

Die Gen-Pflanzen sind als Grundstoffe von Ölen, Mehl oder Essenzen in unzähligen verarbeiteten Produkten enthalten. Zu ihnen zählen Konserven, Brot, Tortillas, Babynahrung, Frühstücksflocken, Erfrischungsgetränke und Biere. Aber kein einziges Etikett klärt darüber auf. (mir)

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/sos-tierwohl

SOS Tierwohl!

SOS Tierwohl! Bundesernährungsminister Alois Rainer (CSU) ist gerade dabei, viele Tierwohl-Fortschritte abzuschaffen. Bitte setz dich gegen diese Billigfleisch-Politik ein und unterzeichne die Petition

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Pigs in Factory Farming in Germany

Mehr zum Thema

Gemüse und Obst in Deutschland

Erwartungen an die Agrarpolitik

Folgt auf drei verlorene Ampel-Jahre eine Agrarpolitik mit den Konzepten von gestern, bedroht das die Zukunft der Landwirtschaft. Umfrage zeigt: Politik sollte Verbraucher:innen mehr im Blick haben.

mehr erfahren über Erwartungen an die Agrarpolitik
Gewinnerin Friederike

Bastelwettbewerb von Greenpeace und GEOLINO

Kühe gehören auf die Weide! Zu diesem Thema haben über 150 Kinder Klappkarten selbst gestaltet und gebastelt. Die Einsendungen sind so großartig, dass es uns total schwer gefallen ist, drei Gewinner:innen auszuwählen. Darum zeigen wir euch hier auch noch ein paar weitere tolle Bastelarbeiten.

mehr erfahren über Bastelwettbewerb von Greenpeace und GEOLINO
Traktor mit Schild auf der Straße: "Ampel-Irrsinn nicht auf dem Rücken der Bauern".

Es geht um mehr als Agrardiesel: Wohin die Proteste der Bäuer:innen führen

Trecker rollen durchs Land – nicht nur in Deutschland. Die Politik reagiert auf die Proteste und streicht Umweltschutzauflagen. Interview zu den Demos und einer Umverteilung von Geldern.

mehr erfahren über Es geht um mehr als Agrardiesel: Wohin die Proteste der Bäuer:innen führen
Treckerdemo, ein Trecker schert aus - auf der Frontschaufel ein Schild: Wir denken in Generationen für unsere Kinder!

„Es fehlt ein Masterplan für die Landwirtschaft“

Interview mit Landwirt und Agrarblogger Bernhard Barkmann über die Demonstrationen der Bäuer:innen, die Gefahr von rechts und fehlende Zukunftsvisionen für den Sektor.

mehr erfahren über „Es fehlt ein Masterplan für die Landwirtschaft“
Björn Scherhorn klettert über ein Gatter im Laufstall mit Kühen

Die Bio-Rocker

Landwirt Björn Scherhorn wollte schon aufgeben. Doch dann hat er neu angefangen. Seitdem geht es allen besser: den Kühen, dem Boden, der Umwelt und ihm und seiner Familie.

mehr erfahren über Die Bio-Rocker
Protest Against Food in Fuel in Berlin

Wie sich die Agrarindustrie in der Krise bereichert

Die größten Agrarkonzerne der Welt haben seit 2020 mehr Milliardengewinne gemacht als es bräuchte, um die Grundbedürfnisse der Ärmsten der Welt zu decken.

mehr erfahren über Wie sich die Agrarindustrie in der Krise bereichert